Möve Gepäckräder

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Möve Gepäckrad Modell 300

(Katalogbild von 1957)

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren Gepäckfahrräder in den Sortimenten vieler Fahrradproduzenten zu finden. Bei Möve wurde das Konzept dieser Gepäckfahrräder im frühen Nachkriegssortiment wieder aufgegriffen: Erstmals in einem Katalog von 1951 zu finden, wurden die Gepäckräder unter wechselnden Typenbezeichnungen bis zum Ende der Fahrradproduktion im VEB Möve-Werk Mühlhausen hergestellt. Dem anfangs als Modell 62 bezeichneten Gepäckrad folgte das geringfügig modifizierte Modell 300, welches im Zuge der Sortimentsbereinigung 1959/60 die Modellnummer 35501 erhielt. Dieser Fahrradtyp wurde noch bis Ende der 1960er Jahre bei Mifa weiterproduziert.

Rahmen und Ausstattung

Der Rahmen sowie die Ausstattung des Gepäckfahrrads wurden den Erfordernissen bei Transportzwecken angepasst. Charakteristisch ist die Gestaltung des Rahmens mit doppeltem Oberrohr. Um über dem Vorderrad ausreichend Platz für die Gepäckzuladung zu schaffen, stattete man das Gepäckfahrrad vorn mit einem 20"-Laufrad aus, hinten betrug die Größe 26". Die Ausstattung orientierte sich an der von Tourenrädern: Mit lackierten Stahlfelgen und Stahlschutzblechen, einem Glockentretlager sowie einem Tourensattel war das Gepäckfahrrad alltagstauglich ausgerüstet.

Modell 62

Gemäß Katalogangaben von 1951 besaß das Vorderrad Ballonreifen mit einer Breite von 2". Der Rohrgepäckträger verfügte über umklappbare Seitenteile, zur Gewährleistung einer ausreichenden Standfähigkeit bei der Gepäckzuladung war am Gepäckkorb ein Kippständer angebracht. Eine Beleuchtungsanlage gehörte nicht zum Lieferumfang, ebenso verzichtete man offenbar auf einen Gepäckträger über dem Hinterrad, was jedoch zur damaligen Zeit nicht unüblich war. Zumindest der Katalogabbildung nach zu urteilen besaß das Modell 62 keine Vorderradbremse, vermutlich ließ der Gepäckträger deren Anbringung nicht zu. Ein unbeschriftetes Firmenschild, das zwischen den beiden Oberrohren angebracht war, ergänzte die Ausstattung.

Modell 300 und Modell 35501

Den Einsatzbedingungen entsprechend war die Vorderradnabe verstärkt und die Bereifung vorn fiel mit einer Breite von 2,25" besonders belastbar aus. Ein Unterschied zum Modell 62 betrifft den vorderen Gepäckträger, dieser war anders gestaltet. Die zulässige Gesamtbelastung des Fahrrads betrug 175 kg, bei Tourenrädern wurde diese meist mit 100 kg beziffert. Ein zusätzlicher Gepäckträger über dem Hinterrad erhöhte die Möglichkeiten der Lastenbeförderung. Gegenüber dem Vorgängermodell hatte man die Ausstattung um eine Beleuchtungsanlage sowie eine Stempelbremse über dem Vorderrad erweitert. Gemäß Gesamtkatalog von 1956 kostete das Fahrrad 288 DM.

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