Reifen: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim Wiederaufbau der Fahrradindustrie in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Besatzungszone Sowjetischen Besatzungszone] (SBZ) stellte die Verfügbarkeit der Fahrradbereifung eines der drängendsten Probleme dar, da die meisten Reifenhersteller in den Industriezentren im Westen Deutschlands angesiedelt waren. Bis mindestens Ende 1946 konnten in der SBZ keine Fahrradreifen von den (noch) vorhandenen Reifen-/Gummiwerken hergestellt werden. Auf Grund des Mangels wurden z.B. Fahrräder, die als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben wurden, ohne Bereifung geliefert; Bereifung und Schläuche waren für die Bevölkerung aber auch für Behörden nur über Bezugsscheine erhältlich. Im Interzonenhandel waren (Fahrrad-)Reifen neben zahlreichen Rohstoffen begehrte Handelsware, die aus den westlichen Besatzungszonen geliefert wurden. Aufgrund des Mangels an "normalen" Fahrreifen und -schläuchen wurden bis zu Beginn der 1950er Jahre von verschiedenen Firmen Reifen aus zumeist regeneriertem Gummi angeboten. Der hohe Bedarf konnte damit jedoch nicht gedeckt werde, zumal die Ersatzbereifung nur bedingt alltagstauglichkeit gewesen sein dürfte (wie etwa die PVC-Ersatzreifen des VEB Eilenburger Celluloidwerk).  
Beim Wiederaufbau der Fahrradindustrie in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Besatzungszone Sowjetischen Besatzungszone] (SBZ) stellte die Verfügbarkeit der Fahrradbereifung eines der drängendsten Probleme dar, da die meisten Reifenhersteller in den Industriezentren im Westen Deutschlands angesiedelt waren. Bis mindestens Ende 1946 konnten in der SBZ keine Fahrradreifen von den (noch) vorhandenen Reifen-/Gummiwerken hergestellt werden. Auf Grund des Mangels wurden z.B. Fahrräder, die als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben wurden, ohne Bereifung geliefert; Bereifung und Schläuche waren für die Bevölkerung aber auch für Behörden nur über Bezugsscheine erhältlich. Im Interzonenhandel waren (Fahrrad-)Reifen neben zahlreichen Rohstoffen begehrte Handelsware, die aus den westlichen Besatzungszonen geliefert wurden. Aufgrund des Mangels an "normalen" Fahrreifen und -schläuchen wurden bis zu Beginn der 1950er Jahre von verschiedenen Firmen Reifen aus zumeist regeneriertem Gummi angeboten. Der hohe Bedarf konnte damit jedoch nicht gedeckt werde, zumal die Ersatzbereifung nur bedingt alltagstauglichkeit gewesen sein dürfte (wie etwa die PVC-Ersatzreifen des VEB Eilenburger Celluloidwerk).<br>
Hersteller von Ersatzbereifung waren:
 
*Vulkanisieranstalt und Maschinenfabrik Fleming & Co., Inhaber E. Pohl, Berlin (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1946)
*unbekannter sächsischer Hersteller: "Perlifin"-Ersatzbereifung (belegt für 1948)
*Gummiwarenfabrik und Regenerierungswerk Zipsendorf, Zipsendorf (belegt für 1948)
*Gerhard Lenicker, Leipzig (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1948)
*Otto Hornschuh, Waltershausen bei Gotha (Fahrradreifen, in Zusammenarbeit mit der SAG-Gummifabrik Gotha, belegt für 1949)
*VEB Eilenburger Celluloidwerk ("Krepp-Decelith-Fahrradreifen", belegt für 1950)




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Datei:Werbeblatt Perlifin-Bereifung 1948.jpg|Anzeige für "Perlifin"-Ersatzbereifung aus Autoreifen, belegt für 1948. Sächsischer Hersteller, Name bislang unbekannt.
Datei:Werbeblatt Perlifin-Bereifung 1948.jpg|Anzeige für "Perlifin"-Ersatzbereifung aus Autoreifen, belegt für 1948. Sächsischer Hersteller, Name bislang unbekannt.
Datei:Bundesarchiv Bild 183-R94483, Leipzig, Reklame für Fahrradbereifung.jpg|Reklame für Fahrrad-Ersatzbereifung aus Altmaterial, Herbst 1950 in Leipzig.
Datei:Bundesarchiv Bild 183-R94483, Leipzig, Reklame für Fahrradbereifung.jpg|Reklame für "Gerlen"-Ersatzbereifung aus Altmaterial (Firma Gerhard Lenicker), Herbst 1948 in Leipzig.
Datei:Reifen Krepp Decelith ND 12-3-1950.jpg|Zeitungsnotiz (Neues Deutschland, 12. März 1950) über die neu entwickelte und nur kurzzeitig hergestellte Fahrradbereifung "Krepp-Decelith" aus dem Kunststoff [[Decelith|Decelith Weich]] des VEB Eilenburger Celluloidwerk, vorgestellt auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1950.
Datei:Reifen Krepp Decelith ND 12-3-1950.jpg|Zeitungsnotiz (Neues Deutschland, 12. März 1950) über die neu entwickelte und nur kurzzeitig hergestellte Fahrradbereifung "Krepp-Decelith" aus dem Kunststoff [[Decelith|Decelith Weich]] des VEB Eilenburger Celluloidwerk, vorgestellt auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1950.
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==Hersteller von Ersatzbereifung/Regenerierung==
*Vulkanisieranstalt und Maschinenfabrik Fleming & Co., Inhaber E. Pohl, Berlin (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1946)
*unbekannter sächsischer Hersteller: "Perlifin"-Ersatzbereifung (belegt für 1948)
*Gummiwarenfabrik und Regenerierungswerk Zipsendorf, Zipsendorf (vrmtl. nur Regenerierung von Reifen, belegt für 1948)
*Gerhard Lenicker, Leipzig (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1948)
*Otto Hornschuh, Waltershausen bei Gotha (Fahrradreifen, in Zusammenarbeit mit der SAG-Gummifabrik Gotha, belegt für 1949)
*VEB Eilenburger Celluloidwerk ("Krepp-Decelith-Fahrradreifen", belegt für 1950)




Erst nach und nach gelang es, die Kapazitäten der vorhandenen gummiverarbeitenden Betriebe auszubauen. Ab 1949 produzierten mehrere Werke der [[Vereinigungen Volkseigener Betriebe - VVB|VVB]] KAUTAS Reifen und Schläuche in größerem Umfang. Betrug 1948 die Fahrradreifenproduktion nur 7.900 Stück (Schläuche: 40.600 Stück), waren es 1950 bereits 240.000 Stück (Schläuche: 330.000 Stück). Damit lag die Reifenproduktion im Jahr 1950 immer noch deutlich unter der benötigten Menge für 338.300 Fahrräder zuzüglich der unbedingt erforderlichen Ersatzteilversorgung. 1951 bewegte man sich dann mit 1.005.300 produzierten Reifen (Schläuche: 1.321.600 Stück) in einer Größenordnung, bei der rein rechnerisch die Ausstattung der produzierten Fahrräder (460.000 Stück) und eine Ersatzteilversorgung gewährleistet werden konnten.
Erst nach und nach gelang es, die Kapazitäten der vorhandenen gummiverarbeitenden Betriebe auszubauen. Ab 1949 produzierten mehrere Werke der [[Vereinigung Volkseigener Betriebe - VVB|VVB]] KAUTAS Reifen und Schläuche in größerem Umfang. Betrug 1948 die Fahrradreifenproduktion nur 7.900 Stück (Schläuche: 40.600 Stück), waren es 1950 bereits 240.000 Stück (Schläuche: 330.000 Stück). Damit lag die Reifenproduktion im Jahr 1950 immer noch deutlich unter der benötigten Menge für 338.300 Fahrräder zuzüglich der unbedingt erforderlichen Ersatzteilversorgung. 1951 bewegte man sich dann mit 1.005.300 produzierten Reifen (Schläuche: 1.321.600 Stück) in einer Größenordnung, bei der rein rechnerisch die Ausstattung der produzierten Fahrräder (460.000 Stück) und eine Ersatzteilversorgung gewährleistet werden konnten.
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Der mit dem schnellen Aufbau der Reifenindustrie verbundene Zeitdruck brachte allerdings teils erhebliche Qualitätsmängel mit sich, die auch die Produktion der Fahrradwerke hemmten. Noch 1954/55 wurde bei Überprüfungen der volkseigenen Fahrradwerke durch die Zentrale Kommission für Staatliche Kontrollen "die schlechte Qualität der Reifen vom VEB Thür. Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen und VEB Reifen- und Gummiwerk Heidenau" festgestellt. Die Reifen waren "häufig deformiert und [hatten] Höhen- und Seiteschläge. [...] An Waltershausen wurden von den Fahrradwerken im Jahre 1954 durchschnittlich 4 % Ausschußreifen zurückgesandt". Diesem Umstand begegnete man zeitweise mit Importen von Reifenfabrikaten aus den sozialistischen Bruderstaaten.
Der mit dem schnellen Aufbau der Reifenindustrie verbundene Zeitdruck brachte allerdings teils erhebliche Qualitätsmängel mit sich, die auch die Produktion der Fahrradwerke hemmten. Noch 1954/55 wurde bei Überprüfungen der volkseigenen Fahrradwerke durch die Zentrale Kommission für Staatliche Kontrollen "die schlechte Qualität der Reifen vom VEB Thür. Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen und VEB Reifen- und Gummiwerk Heidenau" festgestellt. Die Reifen waren "häufig deformiert und [hatten] Höhen- und Seiteschläge. [...] An Waltershausen wurden von den Fahrradwerken im Jahre 1954 durchschnittlich 4 % Ausschußreifen zurückgesandt". Diesem Umstand begegnete man zeitweise mit Importen von Reifenfabrikaten aus den sozialistischen Bruderstaaten.
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==Hersteller==
==Hersteller==
Hersteller von Fahrradbereifung waren seit etwa 1950 hauptsächlich der [[Heidenau|VEB Reifenwerk Heidenau]] und der [[TSG|VEB Thüringer Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen]], die unter verschiedenen Markennamen Reifen und Schläuche herstellten. Im Zuge der wirtschaftlichen Umstrukturierungen und Kombinatsbildungen kam ab 1961 sämtliche Fahrradbereifung aus dem [[TSG|VEB Gummikombinat Thüringen]].
Hersteller von Fahrradbereifung und -schläuchen waren seit 1949 hauptsächlich der [[Heidenau|VEB Reifenwerk Heidenau]] und der [[TSG|VEB Thüringer Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen]], die unter verschiedenen Markennamen Fahrradreifen und -schläuche herstellten. Im Zuge der wirtschaftlichen Umstrukturierungen und Kombinatsbildungen kam ab 1961 sämtliche Fahrradbereifung aus dem [[TSG|VEB Gummikombinat Thüringen]].


*Wilhelm Kux Gummiwarenfabrik GmbH, Halberstadt (nur Fahrradschläuche, belegt für 1947)
*Werner Horn, Halle (Saale) (nur Schlauchreifen, belegt für 1948)
*[[Degufa|VEB DEGUFA Deutsche Gummiwaren-Fabrik, Berlin-Weißensee]] (nur Fahrradschläuche, belegt für 1952 bis 1957)
*VEB Berliner Gummiwarenfabrik (nur Fahrradschläuche, belegt für 1962)
*[[DEKA|DEKA VEB Reifenwerke]]
*[[DEKA|DEKA VEB Reifenwerke]]
*[[Barum]]
*[[Barum]]
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*[[SAO VANG]]
*[[SAO VANG]]
*[[TSG]]
*[[TSG]]
*Werner Horn, Halle (Saale) (nur Schlauchreifen, belegt für 1948)
*[[Degufa|VEB DEGUFA Deutsche Gummiwaren-Fabrik, Berlin-Weißensee]] (nur Fahrradschläuche)
*Wilhelm Kux Gummiwarenfabrik GmbH, Halberstadt (nur Fahrradschläuche, belegt für 1947)




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Datei:Querschnitt-Schlauchreifen.png|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''[[Schlauchreifen]]'''</p></center>Bei Schlauchreifen ist der Schlauch (rot) in den Mantel (blau) eingenäht und bildet mit diesem praktisch eine Einheit. Schlauchreifen werden mit speziellen Klebstoffen (grün) auf der Felge (grau) befestigt. (Details siehe ''[[Schlauchreifen]]''). Typischerweise ist dieser Reifentyp an Renn-, Bahn- und Saalsporträdern zu finden.
Datei:Querschnitt-Schlauchreifen.png|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''[[Schlauchreifen]]'''</p></center>Bei Schlauchreifen ist der Schlauch (rot) in den Mantel (blau) eingenäht und bildet mit diesem praktisch eine Einheit. Schlauchreifen werden mit speziellen Klebstoffen (grün) auf der Felge (grau) befestigt. (Details siehe ''[[Schlauchreifen]]''). Typischerweise ist dieser Reifentyp an Renn-, Bahn- und Saalsporträdern zu finden.
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==Reifengrößen==
==Reifengrößen==
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[[Kategorie:Bereifung]]
[[Kategorie:Bereifung]]

Version vom 9. Juli 2015, 22:47 Uhr

Beim Wiederaufbau der Fahrradindustrie in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) stellte die Verfügbarkeit der Fahrradbereifung eines der drängendsten Probleme dar, da die meisten Reifenhersteller in den Industriezentren im Westen Deutschlands angesiedelt waren. Bis mindestens Ende 1946 konnten in der SBZ keine Fahrradreifen von den (noch) vorhandenen Reifen-/Gummiwerken hergestellt werden. Auf Grund des Mangels wurden z.B. Fahrräder, die als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben wurden, ohne Bereifung geliefert; Bereifung und Schläuche waren für die Bevölkerung aber auch für Behörden nur über Bezugsscheine erhältlich. Im Interzonenhandel waren (Fahrrad-)Reifen neben zahlreichen Rohstoffen begehrte Handelsware, die aus den westlichen Besatzungszonen geliefert wurden. Aufgrund des Mangels an "normalen" Fahrreifen und -schläuchen wurden bis zu Beginn der 1950er Jahre von verschiedenen Firmen Reifen aus zumeist regeneriertem Gummi angeboten. Der hohe Bedarf konnte damit jedoch nicht gedeckt werde, zumal die Ersatzbereifung nur bedingt alltagstauglichkeit gewesen sein dürfte (wie etwa die PVC-Ersatzreifen des VEB Eilenburger Celluloidwerk).
Hersteller von Ersatzbereifung waren:

  • Vulkanisieranstalt und Maschinenfabrik Fleming & Co., Inhaber E. Pohl, Berlin (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1946)
  • unbekannter sächsischer Hersteller: "Perlifin"-Ersatzbereifung (belegt für 1948)
  • Gummiwarenfabrik und Regenerierungswerk Zipsendorf, Zipsendorf (belegt für 1948)
  • Gerhard Lenicker, Leipzig (Ersatzbereifung aus Altmaterial, belegt für 1948)
  • Otto Hornschuh, Waltershausen bei Gotha (Fahrradreifen, in Zusammenarbeit mit der SAG-Gummifabrik Gotha, belegt für 1949)
  • VEB Eilenburger Celluloidwerk ("Krepp-Decelith-Fahrradreifen", belegt für 1950)



Erst nach und nach gelang es, die Kapazitäten der vorhandenen gummiverarbeitenden Betriebe auszubauen. Ab 1949 produzierten mehrere Werke der VVB KAUTAS Reifen und Schläuche in größerem Umfang. Betrug 1948 die Fahrradreifenproduktion nur 7.900 Stück (Schläuche: 40.600 Stück), waren es 1950 bereits 240.000 Stück (Schläuche: 330.000 Stück). Damit lag die Reifenproduktion im Jahr 1950 immer noch deutlich unter der benötigten Menge für 338.300 Fahrräder zuzüglich der unbedingt erforderlichen Ersatzteilversorgung. 1951 bewegte man sich dann mit 1.005.300 produzierten Reifen (Schläuche: 1.321.600 Stück) in einer Größenordnung, bei der rein rechnerisch die Ausstattung der produzierten Fahrräder (460.000 Stück) und eine Ersatzteilversorgung gewährleistet werden konnten.
Der mit dem schnellen Aufbau der Reifenindustrie verbundene Zeitdruck brachte allerdings teils erhebliche Qualitätsmängel mit sich, die auch die Produktion der Fahrradwerke hemmten. Noch 1954/55 wurde bei Überprüfungen der volkseigenen Fahrradwerke durch die Zentrale Kommission für Staatliche Kontrollen "die schlechte Qualität der Reifen vom VEB Thür. Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen und VEB Reifen- und Gummiwerk Heidenau" festgestellt. Die Reifen waren "häufig deformiert und [hatten] Höhen- und Seiteschläge. [...] An Waltershausen wurden von den Fahrradwerken im Jahre 1954 durchschnittlich 4 % Ausschußreifen zurückgesandt". Diesem Umstand begegnete man zeitweise mit Importen von Reifenfabrikaten aus den sozialistischen Bruderstaaten.


Hersteller

Hersteller von Fahrradbereifung und -schläuchen waren seit 1949 hauptsächlich der VEB Reifenwerk Heidenau und der VEB Thüringer Schlauch- und Gummiwerk Waltershausen, die unter verschiedenen Markennamen Fahrradreifen und -schläuche herstellten. Im Zuge der wirtschaftlichen Umstrukturierungen und Kombinatsbildungen kam ab 1961 sämtliche Fahrradbereifung aus dem VEB Gummikombinat Thüringen.


Ausführungen


Reifengrößen

Drahtreifen

Reifenabmessungen (zöllig)
Reifenaußen-Ø × Breite (× Höhe)
Reifenabmessungen
(in Millimetern, nach ETRTO)
Reifenaußenbreite – Reifeninnen-Ø
Verwendung
20 × 1,75 47 – 406
20 × 2,25 62 – 406
  • Gepäckfahrräder (Vorderrad)
20 × 1 3/8 37 – 460
  • Mifa Kinderfahrräder
24 × 1 1/2 40 – 540
  • Jugendfahrräder
26 × 1,75 (× 2) 47 – 559
  • Tourensporträder aller Marken
  • Jugendfahrräder
  • Tourenfahrräder
26 × 1 3/8 × 1 1/2 40 – 584
28 × 1 1/4 × 1 3/4 32 – 622
28 × 1 3/8 × 1 5/8 37 – 622
  • Sporträder von Mifa und Diamant
28 × 1,75 47 – 622
  • Tourenräder aller Marken
  • Mifa Tourensporträder
28 × 1 1/2 40 – 635


Wulstreifen

Reifenabmessungen (in Zoll)
Reifenaußen-Ø × Breite (× Höhe)
Reifenabmessungen
(in Millimetern, nach ETRTO)
Reifenaußenbreite – Reifeninnen-Ø
Verwendung
20 × 1 1/2 keine Normung
  • Ersatzreifen für Vorkriegsmodelle
26 × 1,70 × 1 1/2 keine Normung
  • Ersatzreifen für Vorkriegsmodelle
28 × 1 1/2 40 – 635
28 × 1,70 × 1 1/2 keine Normung


Schlauchreifen

Details zu Profilen und Einsatzzwecken siehe Hauptartikel Schlauchreifen.

Reifenabmessungen (in Zoll)
Reifenaußen-Ø × Breite (× Höhe)
Reifenabmessungen
(in Millimetern, nach ETRTO)
Reifenaußenbreite – Reifeninnen-Ø
Verwendung
26 × 1 1/4 25 – 582
  • Radball- und Reigenräder (Typ R)
26 × 1 1/2 30 – 582
  • Reigen- und Kunsträder (Typ RK)
27 × 1
(es gilt 27" = 28")
22 – 632
  • Kriteriumsrennen (Typ K)
  • Holzrennbahnen (Typ BH)
  • Zementrennbahnen (Typ BZ)
27 × 1 1/8
(es gilt 27" = 28")
27 – 632
  • Straßenrennen (Typ S)
  • Querfeldeinrennen (Typ Q)
27 × 1 1/4
(es gilt 27" = 28")
28...32 – 632
  • Trainingsbereifung (Typ T)