Radsport-Trainingsgerät: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Rekordtrainer-Version-1.JPG|200px|thumb|right|Originalaufnahmen des ersten Rekordtrainers (Bildquelle: [[#Quellen und Links zum Thema|<nowiki>[2]</nowiki>]])]]
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[[Datei:Rekordtrainer-Version-1-Steuergerät.JPG|200px|thumb|right|Steuergerät des Rekordtrainers (Bildquelle: [[#Quellen und Links zum Thema|<nowiki>[2]</nowiki>]])]]
[[Datei:Rekordtrainer-Version-1-Steuergerät.JPG|200px|thumb|right|Steuergerät des Rekordtrainers (Bildquelle: [[#Quellen und Links zum Thema|<nowiki>[2]</nowiki>]])]]
Die Entwicklung des Gerätes begann bereits 1968 durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsinstitut_für_Körperkultur_und_Sport FKS]-Forschungsgruppenleiter Gerhard Richter in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Sportwissenschaftler Prof. Dietmar Junker. Dabei entstanden einige Geräte, die noch mit 220V-Bremsmotoren arbeiteten und unter anderem bei SC Dynamo Berlin als Trainingsgeräte zum Einsatz kamen. 1971 folgte mit dem ''Rekordtrainer'' ein Gerät, dessen Technik schon der des RTG entsprach und mit dem auch umfangreiche Diagnosemessungen möglich waren. Anders als die Vorläufer verfügte der ''Rekordtrainer'' nun über eine Lichtmaschinenbremse, für die eine leistungsstarke 12V-LKW-Lichtmaschine zum Einsatz kam. Mit dieser Technik war es möglich, das Gerät völlig unabhängig zu betreiben, da kein Netzanschluss nötig war; stattdessen versorgte der im Betrieb erzeugte Strom das vor dem Fahrer angebrachte Steuergerät. Neben der Fahrgeschwindigkeit (samt Umrechnungstabelle für die Kurbeldrehzahl) wurde dort die vom Fahrer erbrachte Leistung angezeigt. Um das Training zu optimieren konnte zudem eine "Zielleistung" (Sollwert) eingestellt werden und wenn diese erreicht wurde, leuchtete neben der Anzeige eine grüne Lampe; die  Unterschreitung signalisierte eine rote Lampe. Über ein weiteres Potentiometer konnte außerdem die Erregerspannung der Lichtmaschine und damit der Bremswiderstand gewählt werden. Ein Kurzzeitwecker als Zeitgeber vervollständigte die Ausstattung.<br>
Die Entwicklung des Geräts begann bereits 1968 durch den [http://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsinstitut_für_Körperkultur_und_Sport FKS]-Forschungsgruppenleiter Gerhard Richter in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Sportwissenschaftler Prof. Dietmar Junker. Dabei entstanden einige Geräte, die noch mit 220V-Bremsmotoren arbeiteten und unter anderem beim SC&nbsp;Dynamo&nbsp;Berlin als Trainingsgeräte zum Einsatz kamen.<br>
Vorteilhaft bei der Nutzung einer Lichtmaschine als Bremse ist vor allem dass die Drehmomentenkennlinie mit der Drehzahl progressiv ansteigt und damit den bei höheren Geschwindigkeiten zunehmenden Luftwiderstand simuliert.<br>
1971 folgte mit dem ''Rekordtrainer'' ein Gerät, dessen Technik schon der des RTG entsprach und mit dem auch umfangreiche Diagnosemessungen möglich waren. Anders als die Vorläufer verfügte der ''Rekordtrainer'' nun über eine Lichtmaschinenbremse, für die eine leistungsstarke 12V-LKW-Lichtmaschine zum Einsatz kam. Mit dieser Technik war es möglich, das Gerät völlig unabhängig zu betreiben, da kein Netzanschluss nötig war; stattdessen versorgte der im Betrieb erzeugte Strom das vor dem Fahrer angebrachte Steuergerät. Neben der Fahrgeschwindigkeit (samt Umrechnungstabelle für die Kurbeldrehzahl) wurde dort die vom Fahrer erbrachte Leistung angezeigt. Um das Training zu optimieren, konnte zudem eine "Zielleistung" (Sollwert) eingestellt werden und wenn diese erreicht wurde, leuchtete neben der Anzeige eine grüne Lampe; die  Unterschreitung signalisierte eine rote Lampe. Über ein weiteres Potentiometer konnte außerdem die Erregerspannung der Lichtmaschine und damit der Bremswiderstand gewählt werden, wobei es vorteilhaft ist, dass die Drehmomentenkennlinie der Lichtmaschine mit der Drehzahl progressiv ansteigt und damit den bei höheren Geschwindigkeiten zunehmenden Luftwiderstand simuliert. Ein Kurzzeitwecker als Zeitgeber vervollständigte die Ausstattung.<br>
Nachdem sich die ersten Geräte bewährt hatten, fertigte Gerhard Richter zwischen 1972 und 1974 neben seiner Tätigkeit beim FKS eine erste Serie mit etwa 100 Stück der ''Rekordtrainer'', die nach ihm auch ''Richter-Geräte'' genannt wurden. Zwischen 1976 und 1980 folgte eine zweite Serie, welche wieder ca. 100 Stück umfasste.
Nachdem sich die ersten Geräte bewährt hatten, fertigte Gerhard Richter zwischen 1972 und 1974 neben seiner Tätigkeit beim FKS eine erste Serie mit etwa 100 Stück der ''Rekordtrainer'', die nach ihm auch ''Richter-Geräte'' genannt wurden. Zwischen 1976 und 1980 folgte eine zweite Serie, welche wieder ca. 100 Stück umfasste.


Da das Interesse an den Geräten aber stetig zunahm und der Bedarf durch die Produktionskapazitäten Richters nicht mehr zu decken war, übernahm ''Gerätebau Lützen (Technisches Zentrum Geräte und Anlagen)'' unter Anleitung von Richter die Serienfertigung bei der bis zur politischen Wende etwa 2.000 bis 3.000 Einheiten gefertigt wurden.<br>
Da das Interesse an den Geräten aber stetig zunahm und der Bedarf durch die Produktionskapazitäten Richters nicht mehr zu decken war, übergab er die Serienfertigung an ''Gerätebau Lützen (Technisches Zentrum Geräte und Anlagen)'', wo bis 1990 etwa 2.000 bis 3.000 Einheiten gefertigt wurden.<br>
Das überarbeitete Serienmodell ''RTG&#x202f;1'' funktionierte nach dem gleichen Prinzip wie der ''Rekordtrainer'', bot allerdings nur einen reduzierten Funktionsumfang, da die Sollwert-Einstellung entfiel und so nur noch die Geschwindigkeit und der Messwert der aktuellen Leistung angezeigt wurden.<br>
Das überarbeitete Serienmodell ''RTG&#x202f;1'' funktionierte nach dem gleichen Prinzip wie der ''Rekordtrainer'', bot allerdings nur einen reduzierten Funktionsumfang, da die Sollwert-Einstellung entfiel und so nur noch die Geschwindigkeit und der Messwert der aktuellen Leistung angezeigt wurden.<br>
Eine bemerkenswerte Eigenschaft des ''RTG&#x202f;1'' ist dagegen seine Variablität, die es erlaubt, praktisch jeden Rahmen aufzunehmen und dem Sportler damit ein Training mit der gewohnten Geometrie seiner Rennmaschine ermöglicht. Nachteilig war dagegen die starre Halterung des Rahmens, was bei stärkeren Fahrern schnell zu Ermüdungsbrüchen im Bereich der [[Ausfallenden]] und [[Muffen]] führte.
Eine bemerkenswerte Eigenschaft des ''RTG&#x202f;1'' ist seine Variabilität, die es erlaubt, praktisch jeden Rahmen aufzunehmen und dem Sportler damit ein Training mit der gewohnten Geometrie seiner Rennmaschine ermöglicht. Nachteilig ist dagegen die starre Halterung des Rahmens, die bei stärkeren Fahrern schnell zu Ermüdungsbrüchen im Bereich der [[Ausfallenden]] und [[Muffen]] führte.





Version vom 3. August 2012, 13:29 Uhr