Mifa Modell 152: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Bezeichnung ''Modell 152'' hatte [[Mifa]] ab etwa 1959 ein 28"-Tourenrad in Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen" im Sortiment. Die entsprechende 28"-Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 101|101]].  Als [[Mifa Modell 153|Modell 153]] gab es eine weitere Damenausführung, jedoch mit anderer Rahmenform.
Unter der Bezeichnung ''Modell 152'' hatte [[Mifa]] ab etwa 1959 ein 28"-Tourenrad in Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen" im Sortiment. Die entsprechende 28"-Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 101|101]].  Als [[Mifa Modell 153|Modell 153]] gab es eine weitere Damenausführung, jedoch mit anderer Rahmenform.


Das Modell 152 besitzt einen klassischen Tourenrahmen mit gekröpftem Hinterbau (offen ausgeführt) sowie einfachen [[Gabelenden]]. Ober- und Unterrohr waren gebogen ausgeführt und mit zwei Stegrohren verbunden. Anfangs verfügte der [[Rahmen]] über keine  weiteren [[Anlötteile]], doch ab spätestens 1961 verfügte dieser Fahrradtyp über zusätzliche Anlötteile zur Befestigung der [[Luftpumpe]], des [[Dynamos]] und später auch des [[Kettenschutz|Kettenschutzes]]. Die Halterung für den Dynamo befand sich an der Vorderradgabel, die Luftpumpenhalterung am Sattelrohr. Die Rahmenhöhe beträgt 56 cm.  
Das Modell 152 besitzt einen klassischen Tourenrahmen mit gekröpftem Hinterbau (offen ausgeführt) sowie einfachen [[Gabelenden]]. Ober- und Unterrohr waren gebogen ausgeführt und mit zwei Stegrohren verbunden. Anfangs verfügte der [[Rahmen]] über keine  weiteren [[Anlötteile]], doch ab spätestens 1961 besaß dieser Fahrradtyp zusätzliche Anlötteile zur Befestigung der [[Luftpumpe]], des [[Dynamos]] und später auch des [[Kettenschutz|Kettenschutzes]]. Die Halterung für den Dynamo befand sich an der Vorderradgabel, die Luftpumpenhalterung am Sattelrohr. Die Rahmenhöhe beträgt 56 cm.  


Neben einem [[Tretlager|Glockentretlager]] gehörten [[Felgen|Stahlfelgen]] und [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. [[Lenker|Tourenlenker]], [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge, ein Kettenschutz sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] waren weitere Erkennungsmerkmale. Für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die über silbergraue Felgen und/oder graue Stahlschutzbleche verfügen. Späte Exemplare des Modells 152 aus der Zeit nach 1970 besaßen bereits eine Stempelbremse mit Bowdenzug.     
Neben einem [[Tretlager|Glockentretlager]] gehörten [[Felgen|Stahlfelgen]] und [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. [[Lenker|Tourenlenker]], [[Bremsen|Stempelbremse]] mit Gestänge, ein Kettenschutz sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] waren weitere Erkennungsmerkmale. Für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die über graue Felgen und teilweise auch über graue Stahlschutzbleche (passend zur Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) verfügen. Die grauen Schutzbleche scheint es aber immer nur in Kombination mit den grauen Felgen gegeben zu haben. Späte Exemplare des Modells 152 aus der Zeit nach 1970 besaßen bereits eine Stempelbremse mit Bowdenzug.     


Während der Produktionszeit änderten sich neben Details der Ausstattung vor allem das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] sowie das Rahmendekor. Für den Zeitraum bis 1964 sind Strahlenkopflackierungen in verschiedenen Farbtönen bekannt. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. Ob es sich dabei um ein reguläres Dekor oder um Sonderausführungen handelt, ist unklar. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz und rot. Auch das Rahmendekor wurde in diesem Zusammenhang überarbeitet. In den Jahren 1966 und 1971 wurde es wiederum verändert. Bei den vorläufig letzten Exemplaren des Modells 152 ab Baujahr 1972/73 fehlt bereits das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]], das durch ein Schiebebild ersetzt wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.  
Während der Produktionszeit änderten sich neben Details der Ausstattung vor allem das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]] sowie das Rahmendekor. Für den Zeitraum bis 1964 sind Strahlenkopflackierungen in verschiedenen Farbtönen bekannt. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. Ob es sich dabei um ein reguläres Dekor oder um Sonderausführungen handelt, ist unklar. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz und rot. Auch das Rahmendekor wurde in diesem Zusammenhang überarbeitet. In den Jahren 1966 und 1971 wurde es wiederum verändert. Bei den vorläufig letzten Exemplaren des Modells 152 ab Baujahr 1972/73 fehlt bereits das [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes|Steuerkopfschild]], das durch ein Schiebebild ersetzt wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.  
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Datei:Mifa152-64.JPG|Im Katalog des Jahres 1964 ist das Tourenrad noch mit einer Strahlenkopflackierung abgebildet.
Datei:Mifa152-64.JPG|Im Katalog des Jahres 1964 ist das Tourenrad noch mit einer Strahlenkopflackierung abgebildet.
Datei:Mifa Modell 152 Bj 1965.JPG|Ein Modell 152 von 1965 mit dem nur etwa zwei Jahre lang verwendeten Rahmendekor.
Datei:Mifa Modell 152 Bj 1965.JPG|Ein Modell 152 von 1965 mit dem nur etwa zwei Jahre lang verwendeten Rahmendekor.
Datei:Mifa Modell 152.jpg|Zwischen 1966 und 1971 wurde dieses Rahmendekor verwendet (Katalogabbildung 1967). Die Felgen sind bei diesem Dekor bereits grau.
Datei:Mifa Modell 152.jpg|Zwischen 1966 und 1971 wurde dieses Rahmendekor verwendet (Katalogabbildung 1967). Zu dieser Zeit wurden die Tourenräder teilweise auch, so wie hier abgebildet, mit grauen Stahlfelgen ausgeliefert.
Datei:Mifa Modell 152 gruen.jpeg|Die Schutzbleche des hier gezeigten Rades (ca. 1969/70) sind schon nicht mehr in Rahmenfarbe gehalten. Stattdessen wurde auch bei den anderen Farbvarianten (bekannt sind außerdem blau und rot) grauer Lack verwendet.
Datei:Mifa Modell 152 gruen.jpeg|Beim gezeigten Damenrad (Baujahr im Zeitraum 1969/70) sind sowohl Felgen als auch Schutzbleche  nicht mehr in Rahmenfarbe gehalten. Dennoch gab es auch weiterhin Mifa-Tourenräder mit Felgen und Schutzblechen, die passend zur Rahmenfarbe lackiert waren.
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Version vom 14. Januar 2013, 18:04 Uhr

Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie    Mifa Tourenräder

Unter der Bezeichnung Modell 152 hatte Mifa ab etwa 1959 ein 28"-Tourenrad in Damenausführung mit "Schwanenhalsrahmen" im Sortiment. Die entsprechende 28"-Herrenausführung trug die Modellnummer 101. Als Modell 153 gab es eine weitere Damenausführung, jedoch mit anderer Rahmenform.

Das Modell 152 besitzt einen klassischen Tourenrahmen mit gekröpftem Hinterbau (offen ausgeführt) sowie einfachen Gabelenden. Ober- und Unterrohr waren gebogen ausgeführt und mit zwei Stegrohren verbunden. Anfangs verfügte der Rahmen über keine weiteren Anlötteile, doch ab spätestens 1961 besaß dieser Fahrradtyp zusätzliche Anlötteile zur Befestigung der Luftpumpe, des Dynamos und später auch des Kettenschutzes. Die Halterung für den Dynamo befand sich an der Vorderradgabel, die Luftpumpenhalterung am Sattelrohr. Die Rahmenhöhe beträgt 56 cm.

Neben einem Glockentretlager gehörten Stahlfelgen und Stahlschutzbleche zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und weiß liniert. Tourenlenker, Stempelbremse mit Gestänge, ein Kettenschutz sowie ein Tourensattel waren weitere Erkennungsmerkmale. Für den Zeitraum ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre sind zudem Fahrräder bekannt, die über graue Felgen und teilweise auch über graue Stahlschutzbleche (passend zur Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) verfügen. Die grauen Schutzbleche scheint es aber immer nur in Kombination mit den grauen Felgen gegeben zu haben. Späte Exemplare des Modells 152 aus der Zeit nach 1970 besaßen bereits eine Stempelbremse mit Bowdenzug.

Während der Produktionszeit änderten sich neben Details der Ausstattung vor allem das Steuerkopfschild sowie das Rahmendekor. Für den Zeitraum bis 1964 sind Strahlenkopflackierungen in verschiedenen Farbtönen bekannt. Einige Fahrräder des Baujahres 1964 besitzen am Unterrohr ein seltenes Dekor mit "Olympia"-Ringen. Ob es sich dabei um ein reguläres Dekor oder um Sonderausführungen handelt, ist unklar. Ab 1964 wurden die Fahrräder dann zweifarbig lackiert (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig). Bekannt sind bislang die Farbvarianten grün, blau, schwarz und rot. Auch das Rahmendekor wurde in diesem Zusammenhang überarbeitet. In den Jahren 1966 und 1971 wurde es wiederum verändert. Bei den vorläufig letzten Exemplaren des Modells 152 ab Baujahr 1972/73 fehlt bereits das Steuerkopfschild, das durch ein Schiebebild ersetzt wurde. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.

In einem Katalog des Jahres 1971 taucht diese Ausführung letztmalig auf, doch lief die Fertigung noch bis 1973/74 weiter. Vermutlich aufgrund des Mangels an 28"-Fahrrädern gab es noch Nachserien des Tourenrads in geringem Umfang. Diese Exemplare stammen aus der Zeit um 1978 und sind an den neueren Rahmenaufklebern sowie dem Gepäckträger in "Schwedenform" erkennbar.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
 - Ober- und Unterrohr gebogen, mit zwei Stegrohren verbunden
 - gekröpfte Sitzstreben, gekröpfte Kettenstreben, nach hinten offene Gabelenden (mit Kettenspannern) 
 - Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet 
 - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe 
 - Glockentretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen 
 - Stahlfelgen 28", Sechskantmuttern 
 - Bereifung 28"x1 3/4" 
 - vorn Stempelbremse mit Gestänge (ab etwa 1970 Stempelbremse mit Bowdenzug)
 - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 20 Zähnen 
 - Tourenlenker ohne Vorbau
 - Zubehör: Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kettenschutz, Kleidernetz