Möve: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. März 2013, 11:40 Uhr

VEB Möve-Werk Mühlhausen, Betrieb des IFA-Kombinates Nutzkraftwagen


Geschichte

1894 bis 1945 (Walter & Co.)
Die Firma Gustav Walter & Co. wurde am 21. April 1894 in Mühlhausen/Thür. gegründet. Die Hauptprodukte waren zunächst Strickmaschinen, ähnlich wie bei Diamant. Das Unternehmen begann 1896 mit der Fertigung von Fahrrädern der Marke Möve, später ergänzt durch Orion und Walter. 1902 wird der Firmenname in Thüringische Maschinen- und Fahrradfabrik Walter & Co. geändert. Der Betrieb war bereits in eine moderne GmbH umgewandelt, als er ab 1936 einen Teil der Kapazitäten für die Rüstungsproduktion freigab. Die Firma expandierte, 1937 wurde das 500.000ste Fahrrad hergestellt. Zu den weiteren Produkten aus der Vorkriegszeit zählten Leichtmotorräder mit Sachs-Motoren und Motorräder. 1942 musste die Produktion von Fahrrädern gänzlich eingestellt werden, nun wurden neben Granatwerfern auch Teile für Panzerabwehrgeschütze gefertigt.

1945 bis 1950 (Verstaatlichung)
Nach kurzer Besetzung durch amerikanische Truppen im April 1945 wurde die Firma Walter & Co. anschließend in eine SAG unter sowjetischer Aufsicht umgewandelt. Die Produktion von Fahrrädern mithilfe gelagerter Kriegsteile lief wahrscheinlich noch 1945 in kleinem Maßstab wieder an. Bereits 1947 wurde der Betrieb Eigentum des Landes Thüringen. Ein Jahr später, am 1. Juli 1948, erfolgte die Eingliederung in den IFA. Der Betrieb trug seitdem den Namen VEB Möve-Werk Mühlhausen.

1950 bis 1990
Ab etwa 1950 waren Möve-Fahrräder frei auf dem heimischen Markt erhältlich, vorher mussten fast alle produzierten Räder als Reparationsleistung an die UdSSR abgegeben werden. Im Laufe der Jahre 1951-1954 wurden die bisherigen Modelle durch eine neue, noch umfangreichere Produktpalette ersetzt. Aufgrund der geringen Stückzahlen von Sport-, Export-, Gepäck- und Hallensporträdern blieb der Name Möve weiterhin eher für preiswerte Tourenfahrräder bekannt. Schon 1952 war das Möve-Werk der größte Betrieb der Stadt Mühlhausen. 1955 wurde das 1.000.000ste Fahrrad hergestellt.
Aufgrund der Sortimentsbereinigung, in Mühlhausen von 1959 bis 1960 dauernd, wurde die Vielfalt der Fahrradmodelle entscheidend verkleinert: Damenräder wurden nicht mehr produziert, der Plan für die Jahre ab 1960 ließ nur begrenzte Stückzahlen für Jugend- und Spezialfahrräder zu. Der Schwerpunkt lag nun in der Produktion des "Einheitsherrenrades" Typ 35 101.
Im Herbst 1961 wurde die Sparte Fahrradfertigung trotz Widerstands der Belegschaft aufgelöst und an den VEB Mifa-Werk Sangerhausen übertragen.

Bis 1990 wurden am IFA-Standort Mühlhausen, der schon vor 1961 ein wichtiger Zulieferer der DDR-Fahrzeugindustrie war, u.a. Fahrzeugsitze für Motorrad und LKW, Lenkgestänge und Bremsschläuche hergestellt. Von der traditionsreichen Fahrradfertigung blieb lediglich die Produktion von Fahrradsätteln. Die ebenfalls in Mühlhausen ansässige Fr. Stephan Lederwerke A.G. wurde vrmtl. Anfang der 50er Jahre durch Verstaatlichung zum VVB Leder- und Lederwarenfabrik Mühlhausen/Thüringen (LLM) , und im Laufe der 50er Jahre mit dem Möve-Werk vereint.

Kataloge

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