Möve: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Februar 2011, 16:40 Uhr

Walter & Co.

Die Firma "Gustav Walter & Co." wird am 21. April 1894 in Mühlhausen/Thür. gegründet. Die Hauptprodukte sind zunächst Strickmaschinen, ähnlich wie bei Diamant. Das Unternehmen beginnt 1896 mit der Fertigung von Fahrrädern der Marke "Möve", später ergänzt durch "Orion" und "Walter". 1902 wird der Firmenname in "Thüringische Maschinen- und Fahrradfabrik Walter & Co." geändert. Der Betrieb ist bereits in eine moderne GmbH umgewandelt, als er ab 1936 einen Teil der Kapazitäten für die Rüstungsproduktion freigibt. Die Firma expandiert, 1937 wird das 500000. Fahrrad hergestellt. Zu den weiteren Produkten aus der Vorkriegszeit zählen Leichtmotorräder mit Sachs-Motoren und Motorräder. 1942 muss die Produktion von Fahrrädern gänzlich eingestellt werden, nun werden neben Granatwerfern auch Teile für Panzerabwehrgeschütze gefertigt.

Verstaatlichung

Nach kurzer Besetzung durch amerikanische Truppen im April 1945 wird die Firma Walter & Co. anschließend in eine SAG unter sowjetischer Aufsicht umgewandelt. Die Produktion von Fahrrädern mithilfe gelagerter Kriegsteile läuft wahrscheinlich noch 1945 in kleinem Maßstab wieder an. Bereits 1947 wird der Betrieb Eigentum des Landes Thüringen. Ein Jahr später, am 1. Juli 1948, erfolgt die Eingliederung in den IFA. Der Betrieb trägt seitdem den Namen "VEB Möve-Werk Mühlhausen".

Entwicklung in der DDR

Ab etwa 1950 sind Möve-Fahrräder frei auf dem heimischen Markt erhältlich, vorher wurden fast alle produzierten Räder als Reparationsleistung an die UdSSR geliefert. Im Laufe der Jahre 1951-1954 werden die bisherigen Modelle durch eine neue, noch umfangreichere Produktpalette ersetzt. Aufgrund der geringen Stückzahlen von Sport-, Export-, Gepäck- und Hallensporträdern bleibt der Name "Möve" weiterhin eher für preiswerte Tourenfahrräder bekannt. Schon 1952 ist das Möve-Werk der größte Betrieb der Stadt Mühlhausen. 1955 wird das 1000000. Fahrrad hergestellt. Aufgrund der Sortimentsbereinigung, in Mühlhausen dauernd von 1959-1960, wird die Vielfalt der Fahrradmodelle entscheidend verkleinert: Damenräder werden nicht mehr produziert, der Plan für die Jahre ab 1960 lässt nur begrenzte Stückzahlen für Jugend- und Spezialfahrräder zu. Der Schwerpunkt liegt nun in der Produktion des "Einheitsherrenrades" Typ 35101. Im Herbst 1961 wird die Sparte "Fahrradfertigung" trotz Widerstands der Belegschaft aufgelöst und an den VEB Mifa-Werk Sangerhausen übertragen. Bis 1990 werden am IFA-Standort Mühlhausen, welcher schon vor 1961 ein wichtiger Zulieferer der DDR-Fahrzeugindustrie war, u.a. Fahrzeugsitze für Motorrad und LKW, Lenkgestänge und Bremsschläuche hergestellt. Von der traditionsreichen Fahrradfertigung blieb lediglich die Produktion von Fahrradsätteln.

Die ebenfalls in Mühlhausen ansässige "Fr. Stephan Lederwerke A.G." wird durch Verstaatlichung zum VVB Leder- und Lederwarenfabrik Mühlhausen/Thüringen - kurz LLM, und im Laufe der 50er Jahre mit dem Möve-Werk vereint (?).

Für Informationen zu den einzelnen Modellen siehe Modelle Möve.

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