Möve: Unterschied zwischen den Versionen

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*Geschichte der Walter-Werke / Möve-Werke: http://www.fahrradsammler.de/index.php?article_id=135
*Geschichte des Hersteller Walther & Co. / Möve-Werk: http://www.fahrradsammler.de/index.php?article_id=135


[[Kategorie:Hersteller]]
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Version vom 6. Januar 2014, 21:41 Uhr

Möve-Logo, bis vrmtl. 1948
Möve-Logo, spät. 1954 bis 1955
Möve-Logo, ab 1956 bis 1990
  • bis 1947 Walther & Co., Mühlhausen
  • ab 1947 Möve-Werk vorm. Walther & Co., Landeseigener Betrieb, Mühlhausen
  • ab 1948 VEB Möve-Werk Mühlhausen, Mühlhausen, Langensalzaer Straße 1
  • ab 1970 VEB BARKAS-Werke, IFA-Kombinat für Kraftfahrzeugteile, Möve-Werk Mühlhausen, 57 Mühlhausen/Thür, Langensalzaer Straße 1
  • ab 1979 VEB Möve-Werk Mühlhausen, Betrieb des IFA-Kombinat Nutzkraftwagen, 57 Mühlhausen (Thür), Langensalzaer Straße 1

 Für Informationen zu den einzelnen Modellen siehe Modelle Möve / Modelle Orion
 Zur Baujahrbestimmung von Möve-Fahrrädern siehe Datierung Möve Fahrräder / Datierung Orion Fahrräder


Geschichte

1894 bis 1945 (Walter & Co.)
Die Firma Gustav Walter & Co. wurde am 21. April 1894 in Mühlhausen/Thür. gegründet. Die Hauptprodukte waren zunächst Strickmaschinen, ähnlich wie bei Diamant. Das Unternehmen begann 1896 mit der Fertigung von Fahrrädern der Marke Möve, später ergänzt durch Orion und Walter. 1902 wird der Firmenname in Thüringische Maschinen- und Fahrradfabrik Walter & Co. geändert. Der Betrieb war bereits in eine moderne GmbH umgewandelt, als er ab 1936 einen Teil der Kapazitäten für die Rüstungsproduktion freigab. Die Firma expandierte, 1937 wurde das 500.000ste Fahrrad hergestellt. Zu den weiteren Produkten aus der Vorkriegszeit zählten Leichtmotorräder mit Sachs-Motoren und Motorräder. 1941 wurde die Produktion von Fahrrädern gänzlich eingestellt, nun wurden neben Granatwerfern auch Teile für Panzerabwehrgeschütze gefertigt.

1945 bis 1950 (Verstaatlichung)
Nach kurzer Besetzung durch amerikanische Truppen im April 1945 wurde die Firma Walter & Co. anschließend in eine Sowjetische Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Produktion von Fahrrädern mithilfe gelagerter Kriegsteile lief wahrscheinlich noch 1945 in kleinem Maßstab wieder an. Man produzierte in den folgenden Jahren Fahrräder hauptsächlich für Reparationsleistungen. 1947 wurde der Betrieb Eigentum des Landes Thüringen (LEB Thüringen), ein Jahr später, am 1. Juli 1948, erfolgte die Eingliederung in den IFA. Der Betrieb trug seitdem den Namen VEB Möve-Werk Mühlhausen.
Laut einer Notiz in der Berliner Zeitung vom 02. November 1949 wurde beim VEB Möve Ende der 40er Jahre "an der Konstruktion eines Leichtmetallfahrrades [gearbeitet], das - so viel kann schon verraten werden - alle bisherigen Versuche, die auf diesem Gebiet gestartet wurden, in den Schatten stellen wird." Weitere Informationen dazu wie auch mögliche Exemplare dieses Fahrrades sind bislang nicht bekannt.
Neben Fahrrädern, die etwa 50 Prozent des Gesamt-Produktionsvolumens ausmachten, stellte man zu dieser Zeit auch Strickmaschinen, Schlösser und Beschläge für den Waggonbau und Werkzeugmaschinen her.

1950 bis 1990
Ab etwa 1950 waren Möve-Fahrräder frei auf dem heimischen Markt erhältlich, vorher mussten fast alle produzierten Räder als Reparationsleistung an die UdSSR geliefert werden. Im Laufe der Jahre 1951-1954 wurden die bisherigen Modelle durch eine neue, noch umfangreichere Produktpalette ersetzt. Aufgrund der geringen Stückzahlen von Sport-, Export-, Gepäck- und Hallensporträdern blieb der Name Möve weiterhin eher für preiswerte Tourenfahrräder bekannt. Schon 1952 war das Möve-Werk der größte Betrieb der Stadt Mühlhausen. 1955 wurde das 1.000.000ste Fahrrad hergestellt.
Neben der eigentlichen Marke Möve wurden bis mindestens Mitte der 1950er Jahre in geringem Umfang auch Orion-Fahrräder produziert.
1959 wurde im VEB Möve das Moped "Perle" gebaut, kam jedoch über die Prototypenfertigung nicht hinaus. Im NEUEN DEUTSCHLAND vom 29. April 1959 wurde berichtet, dass "[i]m Fahrradwerk Crinitz [...] in Kooperation mit dem Fahrradwerk 'Möwe' [sic!] in Mühlhausen und dem Karl-Marx-Werk in Magdeburg ein qualitativ gutes Moped [entstand]." Weitere Informationen zu dieser Kooperation existieren bislang nicht.
Aufgrund der Sortimentsbereinigung, in Mühlhausen von 1959 bis 1960 dauernd, wurde die Vielfalt der Fahrradmodelle entscheidend verkleinert: Damenräder wurden nicht mehr produziert, der Plan für die Jahre ab 1960 ließ nur begrenzte Stückzahlen für Jugend- und Spezialfahrräder zu. Der Schwerpunkt lag nun in der Produktion des "Einheitsherrenrades" Typ 35 101.
Im Herbst 1961 wurde die Sparte Fahrradfertigung trotz Widerstands der Belegschaft aufgelöst und an den VEB Mifa-Werk Sangerhausen übertragen.



Bis 1990 wurden am IFA-Standort Mühlhausen, der schon vor 1961 ein wichtiger Zulieferer der DDR-Fahrzeugindustrie war, u.a. Fahrzeugsitze für Motorrad und LKW, Lenkgestänge und Bremsschläuche hergestellt. Von der traditionsreichen Fahrradfertigung blieb lediglich die Produktion von Fahrradsätteln, ebenfalls bis 1990.


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