Hilfsmotoren
MAW
Das wohl erfolgreichste Produkt des Magdeburger Armaturenwerkes (MAW) war ein Anbaumotor, der in verschiedenen Varianten z.B. als Hilfsmotor für Fahrräder aber auch für Boote konzipiert war. Er wurde 1955 von Rudolf Bauer konstruiert und kostete anfangs 485 Mark, ab 1956 dann 285 Mark. Der Motor war ausschließlich als Zubehörteil erhältlich und wurde mit Schellen an das linke hintere Rahmenteil bei Herren- und auch Damenfahrräder angebaut. Durch eine Spreizkupplung und eine kurze Kette wurde die Kraft auf das Hinterrad übertragen. Wegen der wirkenden Kräfte waren die Hinterräder mit stärkeren Speichen ausgestattet und der Anbau war an allen handelsüblichen Fahrrädern möglich. Die Tanks für den notwendigen Benzinvorrat waren unterhalb des Sattels angebracht, am Lenker befand sich ein Dekrompressionshebel zum Ausschalten des Motors. Die Höchstgeschwindigkeit war offiziell mit 35 km/h angegeben, überliefert von ehemaligen Nutzern dieser Fortbewegungsart sind aber auch Geschwindigkeiten von über 50 km/h. Mit der erzielten Serienreife 1956 / 1957 war aber die Blütezeit eines Anbaumotores durch die SIMSON SR1 und SR2 – Mopeds längst überholt und diese Art des Antriebes verschwand deshalb recht schnell vom Straßenbild. Von 1955 bis 1961 wurden 170.000 MAW-Motoren gebaut
Hersteller
- VEB Magdeburger Armaturenwerke
Technische Daten MAW
- Hubraum: 49,5 ccm
- Leistung: 1,3 PS
- Gewicht des Motors: 6 kg
- Tankinhalt: 2,3 Liter
Steppke
Markenname für einen Fahrradhilfsmotor, der von 1954 bis 1956 vom VEB Werkzeugmaschinenfabrik Treptow (bei Berlin) produziert wurde. Hergestellt wurden ca. 30.000 Motoren - nach dem MAW-Hilfsmotor war der Steppke somit der am zweithäufigsten produzierte Fahrrad-Anbaumotor in der DDR.
Montiert wurde der Motor unter dem Tretlager, die Kraft durch eine Reibrolle auf das Hinterrad übertragen. Mit einem Gestänge wurde diese Reibrolle betätigt.
Hersteller
- VEB Werkzeugmaschinenfabrik Treptow
Technische Daten Steppke
- Motor: 1-Zylinder-Zweitakt
- Leistung: 0,8 PS
- Hubraum: 38,5 cm³
- Hub: 40 mm
- Bohrung: 35 mm
- Verdichtung: 6:1
- Kühlung: Luftkühlung (Fahrtwind)
- Kraftübertragung: sechsfach verstellbare Reibrolle auf das Hinterrad wirkend
- Leergewicht: 6,6 kg
- Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h
Haza 25 D
Hilfsmotor, der von 1950 bis 1956 in Dresden gebaut wurde. Selbstzünder. Dem Motor war aufgrund technischer Probleme kein Erfolg beschieden; es wurden nur geringe Stückzahlen produziert.
Hersteller
- Zentrifugen- und Motorenbau G. Haza, Dresden N 13, Radeburger Straße
Technische Daten Haza
- Motor: 1-Zylinder
- Leistung: 0,9 PS
- Hubraum:
- Hub:
- Bohrung:
- Verdichtung:
- Kühlung: Luftkühlung (Fahrtwind)
- Kraftübertragung: Reibrolle auf das Hinterrad wirkend
- Leergewicht:
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 30 km/h