Brandenburg 3. Baureihe
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Einordnung in die Modellpalette
Für die Erzeugnisse des VEB Fahrradwerk Crinitz N/L sind keine offiziellen Kataloge oder sonstige Unterlagen bekannt. Beschreibungen können daher nur anhand bekannter Fahrräder/Fahrradrahmen gemacht werden. Auch die Einordung in verschiedene Baureihen basiert allein auf Beobachtung und dient der Abgrenzung der verschiedenen Rahmen- und Dekortypen der von etwa 1950 bis Ende 1962 gebauten Fahrräder bzw. Fahrradrahmen.
In die 3. Baureihe fallen Fahrradrahmen und Fahrräder, die von etwa 1954 bis Ende 1962 gebaut wurden. Produziert wurden hauptsächlich Fahrradrahmen bzw. sogenannte Rahmensets bestehend aus Rahmen, Gabel, Getriebe und Sattelstütze. Vollständige Fahrräder wurden in diesem Zeitraum nur in geringem Umfang von etwa 1956 bis 1957/1958 gefertigt.
Rahmen und Ausstattung
Fahrradrahmen der 3. Baureihe waren klassische Tourenrahmen mit gekröpftem Hinterbau (offen ausgeführt) sowie einfachen Gabelenden. Man verzichtete auf Anlötteile, was für die Tourenräder jener Zeit typisch ist. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm. Produziert wurden Rahmen für Damen- und Herrenräder mit 26" und 28"-Laufrädern. Die Damenrahmen besaßen mit einem gekrümmtem Oberrohr eine moderne Form, die vor allem von Fahrrädern der 1970er und 1980er Jahre bekannt ist (Mifa, Diamant, IFA Touring). Zu Beginn der 1960er Jahre wurde der bislang verwendete Gabelkopf durch die bei Mifa-Fahrrädern verwendete Form ersetzt.
Bei den bekannten Fahrrädern mit Rahmen der 3. Baureihe sind Felgen- und Schutzbleche sowie Gepäckträger neutrale Zubehörteile, mit denen die Rahmen komplettiert wurden. Bei rot und schwarz lackierten Rahmen sind in Rahmenfarbe lackierte und weiß linierte Felgen, Schutzbleche und Gepäckträger belegt.
Lackierung und Rahmendekor
Mit der 3. Baureihe wurden Fahrradrahmen in zahlreichen Lackierungen angeboten; bekannt sind die Farben:
- Schwarz
- Rot
- Hellblau
- Dunkelblau
- Grün
- Türkis-Metallic
- Pink-Metallic
Im DHZ-Katalog von 1956 wird die Lackierung von angebotenen Touren-Rahmen als "vollständig bunte Emaillierung" beschrieben.
Der Rahmen besaß ein Steurkopfschild aus Aluminium und Dekore an Unterrohr und Sattelrohr. Weitere Verzierzungen (Bandverzierungen, Linierungen) wurden nicht angebracht.
Gabelkopf bis Anfang der 1960er Jahre.
Galerie
Der ursprünglich pink-farbene Metallic-Lack ist durch Lichteinfluss beinahe vollständig zu Silbergrau verblichen.
Auf dem vorderen Schutzblech ist eine WARO-Schutzblechfigur angebracht.
26" Damenrad von 1959, Anbauteile teilweise nicht mehr original. Noch mit dem Brandenburg-typischen Gabelkopf. Ausstattung mit Thompson-Keiltretlager.