Lackierung

Aus DDR-FahrradWiki
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Bei der Lackierung von Fahrradrahmen und Anbauteilen setzte man in der DDR-Fahrradindustrie auf drei grundsätzliche Verfahren, die nachfolgend erläutert werden sollen. Daneben werden neben der historischen Bestandsaufnahme auch Hinweise zur Restaurierung der jeweiligen Lackart gegeben.


Uni-Lack ("Emaillierung")

Der sogenannte Uni-Lack war die einfachste Art der Lackierung, da dieser meist direkt auf das Metall aufgebracht wurde. Es handelte sich dabei um einen Kunstharzlack, der einfarbig ist und keine besonderen Effekte bietet. In schwarzer Färbung waren diese Lacke vor dem Zweiten Weltkrieg die Standardfarbe für Fahrräder und wurden nur vereinzelt mit bunter Pigmentierung angeboten. In der DDR-Fahrradindustrie bliebt der Uni-Lack stets verbreitet, wobei er ab Mitte der 50er Jahre zunehmend mit bunter Pigmentierung angeboten wurden.

Neben der Tatsache, dass sich dieser Lack als einfacher Einschichtlack aufbringen ließ, also ohne Grundierung und ohne abschließenden Klarlack, ermöglichte er auch massentaugliche, einfache Lackierverfahren: Die Fahrradteile wurden einfach in den Lack getaucht oder damit eingesprüht und anschließend zum Trocknen aufgehängt. Überschüssiger Lack tropfte ab und der Rest bildete beim Aushärten eine sehr glatte und glänzende Oberfläche. Da die Trocknung durch spezielle Öfen beschleunigt wurde, bezeichnete man dieses Verfahren auch als Einbrennlackierung.
Bedingt durch die Wärmebehandlung wurde häufig auch von einer "Emaillierung" gesprochen, obwohl das wegen der beteiligten Substanzen und chemischen Vorgänge nicht zutreffend ist. Dennoch entwickelte sich der Begriff "Emaillierung" als Synonym für die Fahrradlackierung mit Uni-Lack und findet sich noch 1965 in den Modellbeschreibungen des IFA-Sortimentskatalogs.

Bei guter Vorhandlung (Entrostung) des darunterliegenden Stahls bietet der Uni-Lack einen guten, dauerhaften Rostschutz (z.B. am Rahmen). Bei aus Bandstahl hergestellten Teilen wie Schutzblechen und Felgen blieb diese Vorbehandlung meist aus, sodass vom Lack eingeschlossener Flugrost die Lackierung über die Jahre unterwandert und stellenweise abhebt.
Bei der Restaurierung bietet dieser Lack den Vorteil, dass er sich wegen seiner vergleichsweise großen Schichtdicke und der durchgängigen Färbung sehr gut aufpolieren lässt. Geeignet sind dafür sogenannte Lackreiniger, also Polituren mit feinen Polierkörpern, die die oberste stumpf bzw. matt gewordene Lackschicht abtragen und den Lack insgesamt glätten. Vorsicht ist allerdings bei Linierungen und dem Dekor geboten! Da diese nicht von einer Klarlackschicht geschützt werden, müssen sie bei der Politur ausgespart werden. Stattdessen sollten sie anschließend zusammen mit dem Rest des Rahmen mit Hartwachs konserviert werden, das sich zu einem gleichmäßigen Glanz auspolieren lässt.


Lasur-Lack ("Metalleffekt-Lack")

Metallic-Lack ("Fischsilber-Lack")

Silberlack

Hammerschlaglack