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Fahradhandel
Vom (frühen) DDR-Fahrradhandel existieren Bilder, die einen interessanten Einblick in das damalige Warenangebot und die Verkaufskultur geben. Da es sich um offizielle Bilder handelt ("Zentralbild" - Bildstelle der DDR-Nachrichtenagentur ADN), sollten diese Bilder und ihre Originaltitel jedoch stets kritisch betrachtet werden.
"Bei der amerikanischen Besatzungsmacht in Berlin hat es sich herumgesprochen, daß man bei der HO gut und preiswert kauft. Ein G.I. besorgte sich DM der Deutschen Notenbank, ging zur HO in der Leipziger Straße und kam mit einem Fahrrad für 420 DM,-- herausgefahren." (Juni 1950)
Verkauf von Fahrrädern in mobilen HO-Verkaufsstellen, hier im Eisenhüttenkombinat Ost Fürstenberg/Oder (später Stalinstadt) (Mai 1952).
1953 wurden bei einem Fahrradgroßhändler in Loburg (bei Magdeburg) große Bestände an (Vorkriegs-)Fahrradteilen gefunden. Die Original-Bildunterschriften wurden in einem Ton verfasst, der an die Zeit vor 1945 erinnert.
Der Großhandler hatte (aus nicht genannten Gründen) zahllose Fahrradteile vom Ritzel bis zum Fahrradrahmen "hinter Bretterwänden" gelagert, die schließlich mit "25 Lastkraftwagen und 12 Anhänger[n]" abtransportiert wurden.
Schaufenster eines Fahrradgeschäftes in der Berliner Stalinallee (Juli 1953).
"Am 8.10.1953 eröffnete das Kaufhaus der Handelsorganisation am Alexanderplatz in der Littenstrasse einen Laden für Autos, Motor- und Fahrräder. Auch Ersatzteile sind hier erhältlich. Kollegin Sommer verkauft einen Fahrradschlauch." (Oktober 1953)
"Am 8.10.1953 eröffnete das Kaufhaus der Handelsorganisation am Alexanderplatz in der Littenstrasse einen Laden für Autos, Motor- und Fahrräder. Auch Ersatzteile sind hier erhältlich. Die Verkäuferin Müller legt Willi Hittelhort Fahrradersatzteile vor." (Oktober 1953)
Präsentation und Verkauf von Fahrrädern im HO-Geschäft für Autos, Motorräder und Fahrräder am Alexanderplatz (Oktober 1953).
"Im Industrieladen des volkseigenen Fahrzeugbaus, des VEB Simson-Suhl, ist in der Abteilung Fahrrad- und Motorradersatzteile von der Speiche bis zum Fahrradmotor alles vorhanden. (Stalinallee 272-275)." (Januar 1955)
Verkauf von Fahrrädern im Konsum-Landwarenhaus Tambach-Dietharz (Thüringen) (Juni 1956).
"In der HO-Fahrzeuge in der Stalinallee, Ecke Koppenstrasse interessiert sich die Familie Großkopf aus Angermünde für ein Damenfahrrad des VEB Elite-Diamant, das ihnen die Verkäuferin Ingeborg Jaschke vorführt. Das Fahrrad kostet 465.- DM." (Mai 1956)
"Durch die Preissenkung erhält Frau Erika Fehrmann ihr Fahrrad eher als sie dachte. In der HO-Fahrzeughalle in der Stalinallee, Berlin, sucht sie sich zusammen mit ihrem Manne ein Fahrrad aus. Dieses Fahrrad kostete 341,50 DM. Neuer Preis! 261.- DM" (Juni 1956)
"Auf Achse"
Mit dem Fahrrad unterwegs - an dieser Stelle zeigt das DDR-Fahrradwiki Ausschnitte aus dem Fahrrad-Alltag in der DDR.
Auch hier handelt es sich hauptsächlich um offizielle Bilder ("Zentralbild" - Bildstelle der DDR-Nachrichtenagentur ADN), die daher, wie auch ihre Originaltitel, stets kritisch betrachtet werden sollten.
"Ein Fahrrad stand am Wiesenrand. Es fehlt was am Ventile. Doch Mädchenhand die Panne bannt! Dann fuhr es fort zum Ziele." (April 1955)
"Das volkseigene Messgerätewerk "Karl Marx" in Magdeburg hat als Massenbedarfsartikel schon mehr als 30.000 Fahrrad-Anbaumotore auf den Markt gebracht. Was dieses Erzeugnis unserer volkseigenen Industrie zu leisten vermag bewiesen dieser Tage einige Magdeburger Radfahrer, die mit ihren motorisierten "Drahteseln" in den Harz fuhren und als erste sogar den Brocken erzwangen. Sie haben die rund 240 Kilometer lange Strecke Magdeburg-Brocken-Mageburg in einem Tag zurückgelegt und damit eine beachtenswerte Leistung aufgestellt." (Juni 1955)
"Man weiss, dass in Holland und in Dänemark Fahrräder das dominierende Verkehrsmittel sind. Sieht man in die Strassen der Stadt des Schwermaschinenbaues der DDR, Magdeburg, gewinnt man den gleichen Eindruck. Kein Wunder, dass soviele Magdeburger das Fahrrad lieben, Denn aus Magdeburg kommt der Verdiente Meister des Sports "Täve" Schur, Sieger der Internationalen Radfernfahrt für den Frieden 1955 und auch 1956 Mannschaftskapitän der DDR-Friedensfahrer." (April 1956)
"Mit dem Fahrrad vom Ausleihdienst ins Grüne." Bei der HO-Industriewaren Rudolfstadt konnten u. a. Fahrräder ausgeliehen werden (3,- DM für zwei Tage) (Mai 1956)
"Das jungverheiratete Ehepaar Ingeborg und Wolfgang Leitz leiht sich in der Verkaufsstelle für Kraftfahrzeuge Rudolfstadt ein Damen - und ein Herrenfahrrad aus. So können sie durch die schöne Umgebung der Stadt radeln, ohne dass ihre Pläne für die Ankauf von Möbeln gestört werden." (Mai 1956)
Rast bei einer Ausfahrt des Ehepaares Ingeborg und Wolfgang Leitz mit ihren bei der HO Rudolstadt ausgeliehenen Fahrrädern. (Mai 1956)
Sonstige Bilder
Dieses Diamant-Fahrrad wurde im Rahmen der "Berliner Sachwertlotterie" verlost und vom Gewinner in der Sparkasse am Berliner Alexanderplatz abgeholt. (November 1955)