Rahmenmuffen
Nahezu alle in der DDR handelsüblichen Fahrräder besaßen einen außengemufften Rahmen. Rahmenmuffen, insbesondere die des Steuerkopfes, geben häufig einen Hinweis auf Hersteller und Modell eines Fahrrades. Dabei finden sich an sportlichen Modellen aufwendiger gestaltete Muffenformen als an Tourenrädern. Einige Damenräder von Mifa aus den 1950er Jahren besitzen ein innenverlötetes Oberrohr. Hier fehlt die Sitzmuffe, die das Oberrohr und das Sitzrohr verbindet. Bei Mifa Tourenräder wurde bis etwa 1953 auch das Tretlagergehäuse mit den Rahmenrohren verschweißt.
Es gab auch Rahmen, die keine Muffen besaßen und stattdessen vollständig verschweißt wurden. Dies betrifft vor allem Mifa Klappräder (ab 1967) und zahlreiche Kinderräder ab Anfang/Mitte der 1970er Jahre.
Eine genaue Datierung der Räder ist über die Muffenformen nicht möglich, sie erfolgt hauptsächlich über die Rahmennummern - siehe dazu unter der Kategorie Datierung.
Hersteller
- M. Herrmann & Söhne (belegt für 1945, 1946)
- Liebings KG, Weinböhla (belegt für 1946)
- Metallwarenfabrik Oberfrohna (Erzgebirge)/Fahrzeugteilewerk Limbach-Oberfrohna (belegt für 1948 bis 1950, 1954)
- Willy Tauscher, Stanz- und Ziehwerk, Oederan i. Sa. (bis 1972)
- VEB Stanz- und Ziehwerk Oederan (1972 bis 1990)
- Ing. H. K. Hein, Zittau (belegt für 1945)
- Walter Weidlich, Schwarzenberg/Erzgeb. (belegt für 1945)
- Arno Arnold, Oberlichtenau/Sa. (belegt für 1945)
- Hainsberger Metallwerke (belegt für 1945)
Steuerkopfmuffen an Brandenburg-Fahrrädern
Steuerkopfmuffen an Diamant-Fahrrädern
Steuerkopfmuffen an Diamant-Rennrädern, ab etwa 1959 verwendet. Die Rennsporträder besaßen die gleichen Rahmen und Muffen. Auch das nur in geringer Stückzahl gebaute Wandersportrad besaß diese Steuerkopfmuffen.
Steuerkopfmuffen an Mifa-Fahrrädern
Steuerkopfmuffen an Möve-Fahrrädern
Steuerkopfmuffen an Möve-Tourenrädern von Vorkrieg bis 194x/195x, mit Aufnahme für Lenkerfeststeller.
Steuerkopfmuffen am Möve-Tourensportrad Modell 100, 1955.