Möve Modell 65

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Einordnung in die Modellpalette

Unter der Bezeichnung Modell 65 hatte Möve ein 26"-Tourenrad in Damenausführung im Sortiment. In einer ähnlichen Rahmenform, jedoch mit 28"-Laufrädern war das Modell 25 lieferbar, jedoch erreichte das Modell 65 deutlich größere Stückzahlen. Das Jahr des Produktionsbeginns lässt sich nicht eindeutig benennen. Vermutlich 1952, spätestens jedoch 1954 erfolgte die Einführung einer neuen Modellpalette. In diesem Zusammenhang wurde bei Möve die Produktion des hier beschriebenen Tourenrads aufgenommen. Die frühesten Exemplare des Modells 65 stammen aus dem Jahre 1954. In den Katalogen ab 1959 taucht das Modell 65 nicht mehr auf. Vermutlich wurde die Produktion im Zuge der Sortimentsbereinigung eingestellt. Generell wurden ab dieser Zeit keine Damenräder mehr bei Möve gefertigt.

Rahmen und Ausstattung

Das Modell 65 besaß einen klassischen Tourenrahmen mit offenem Hinterbau, gekröpften Sitz- und Kettenstreben sowie einfachen Gabelenden. Das Oberrohr war gebogen ausgeführt, das Unterrohr hingegen gerade. Die Fahrräder des Baujahres 1954 besitzen zusätzlich einen Verbindungssteg zwischen Ober- und Unterrohr. Bei den späteren Exemplaren fehlt dieser Steg. Typisch für ein Tourenrad jener Zeit war der Verzicht auf Anlötteile am Rahmen. Neben dem Glockentretlager gehörten Stahlfelgen sowie Stahlschutzbleche zur Ausstattung. Felgen und Schutzbleche waren in Rahmenfarbe lackiert und doppelt weiß liniert. Tourenlenker, Stempelbremse mit Gestänge sowie ein Tourensattel waren weitere Erkennungsmerkmale. Eine Rahmentasche, eine Luftpumpe, ein Kettenschutz, ein Tourengepäckträger sowie ein Kleidernetz rundeten die Ausstattung ab. Gemäß DHZ-Katalog von 1956 kostete das Fahrrad 217,50 DM.
Für die Baujahre 1955 bis 1957 sind Sonderausführungen mit der Zusatzbezeichnung "Silber" bekannt, in den entsprechenden Katalogen wird diesbezüglich jedoch nichts erwähnt. Diese Sondermodelle besaßen eine höherwertige Ausstattung als die gewöhnlichen Modelle, z.B. Aluminium- statt Stahlfelgen, Stempelbremsen mit Seilzug oder Keil- statt Glockentretlager. Zudem sind Exemplare zu finden, die statt des üblichen Tourengepäckträgers einen Sportgepäckträger besitzen. Die Rahmen dieser Fahrräder besitzen dementsprechend eine Bohrung am Gabelende, an der der Gepäckträger festgeschraubt werden kann. Unabhängig von der Zusatzbezeichnung "Silber" tauchen diese Ausstattungsvarianten auch vereinzelt bei gewöhnlichen Exemplaren im Zeitraum 1954 bis 1959 auf.

Lackierung und Rahmendekor

Anfangs besaß das Modell 65 noch eine Strahlenkopflackierung sowie einen sehr schlichten "Möve"-Schriftzug am Unterrohr. Später wurden die Rahmen einfarbig lackiert (fast immer handelte es sich um Uni-Lackierungen) und mit einem Ringdekor am Unter- und Oberrohr sowie an den Gabelscheiden verziert. Die "Silber"-Sondermodelle sind am entsprechenden Schriftzug zu erkennen. Ende der 1950er Jahre wurde das Ringdekor durch ein einfacheres Spritzdekor ersetzt. Seit Mitte 1955 bis zum Ende der Produktion wurden die Rahmen mit dem Abziehbild "MÖVE MODELL 65" bzw. "TYPE 65" versehen. Damit sind die Möve-Fahrräder aus dieser Zeit die einzigen DDR-Fahrräder, an denen die konkrete Typenbezeichnung abgelesen werden kann.

Galerie

Technische Merkmale