Öler: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2011, 21:57 Uhr
Zur Schmierung besaßen Tretlager und Naben kleine Öler (fälschlicherweise auch als Schmiernippel bezeichnet). Es gab zunächst Helmöler, die bis etwa Mitte der 50er Jahre verwendet wurden und danach fanden bis ca. 1990 Klappöler ihre Anwendung. Die Öler gab es jeweils mit 6mm- und 8mm-Gewinde.
Tretlager waren bei Tourenrädern (Glocken- oder Thompson-Tretlager) bis in die 60er Jahre mit Ölern ausgestattet (Ausnahme: Brandenburg-Fahrräder). Diese Öler sind so angelegt, dass sie zur Ölung der beiden Kugellager genutzt werden können. Dazu besitzen die Öler innerhalb des Tretlagers ein kleines Röhrchen (siehe Bild unten), das im Inneren einer Hülse endet, die die Tretlagerwelle umschließt und bis in die beiden Lagerschalen reicht. Durch leichte Neigung des Fahrrades zur einen und anderen Seite kann so das durch den Öler eingebrachte Öl in die beiden Lagerschalen fließen. Weil bei den DDR-Fahrrädern aber auf Rückhalteringe an den Außenseiten der Lagerschalen verzichtet wurde, war dieses Konzept alles andere als praktisch, da das Öl nahezu ungehindert aus dem Lager fließen konnte und so sehr oft nachgeölt werden musste. Zu diesem Zwecke wurde zu den Fahrrädern ein kleines Ölkännchen mitgeliefert, das in der Werkzeugtasche verstaut werden konnte.
Letztlich waren die Öler aber nur noch ein Rudiment der Vorkriegsfahrradtechnik, das mit der sich durchsetzenden und dauerhafteren Fettschmierung überflüssig wurde.
Auch an Fahrradnaben gab es Öler zur Schmierung der Lager bzw. des Bremsmantels bei Rücktrittnnaben. Bei Vorderradnaben und starren Hinterradnaben kamen sie etwa bis Mitte der 50er Jahre zum Einsatz; Rücktrittnaben dagegen besaßen bis 1990 noch einen Öler. Vermutlich weil die regelmäßige Ölung des Rücktritts als sicherheitsrelevant eingestuft wurde, da ein durch mangelnde Schmierung plötzlich blockierender Rücktritt ("Festfressen") leicht zu einem Sturz führen kann.