Datierung Fortschritt Fahrräder: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Mai 2018, 21:24 Uhr

Die zeitliche Einordnung von Fortschritt-Fahrrädern ist auf verschiedene Arten möglich, die im Folgenden vorgestellt werden.

Datierung mit Hilfe der Rahmennummer

Datierung Fortschritt 24" Fahrräder

Die Rahmennummern der 24"-Jugendräder von Fortschritt weisen eine Besonderheit auf. Die erste Stelle ist nicht Bestandteil der fortlaufenden Rahmennummer, sondern eine interne Kennung des Fahrradmodells. Dabei steht eine (1) für Pionier, Mädchenausführung und die (2) für Pionier, Knabenausführung. Es sind auch andere vorangestellte Ziffern wie z.B. einen (5) bekannt. Deren Bedeutung ist derzeit noch unklar. Die eigentliche Rahmennummer beginnt erst an der zweiten Stelle und ist maximal sechsstellig. Nur diese Zahlfolge ist in der Rahmennummerliste aufgeführt. Im Laufe des Jahres 1990 wurde mit der Nummerierung wieder bei Null begonnen und dabei auch die vorangestellte (1) bzw. (2) weggelassen. Ab spätestens 1986 wurde bei Vorderradgabeln aus der Produktion des VEB Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz das Produktionsdatum (Monat und Jahr) auf der Innenseite der Ausfallenden eingeprägt.

In den Spalten "von" und "bis" steht jeweils die kleinste und ggf. größte bekannte Nummer eines Baujahres.

Rahmennummer Baujahr
von bis
1974
1975
1975
1976
1977
055 104
1978
1979
1980
1981
132 848
1982
1983
151 368
156 412
1984
176 696
1985
1986
213 2xx
243 208
1987
1988
267 824
273 276
1989
278 433
282 6xx
1990
000 000
005 085
1990

Datierung Fortschritt 26" Fahrräder

Die Rahmennummern der 26"-Jugendräder von Fortschritt weisen eine Besonderheit auf. Die erste Stelle ist nicht Bestandteil der fortlaufenden Rahmennummer, sondern eine interne Kennung des Fahrradmodells. Dabei steht eine (3) für Junior, Mädchenausführung und die (4) für Junior, Knabenausführung. Die eigentliche Rahmennummer beginnt erst an der zweiten Stelle und ist maximal sechsstellig. Nur diese Zahlfolge ist in der Rahmennummerliste aufgeführt. Ab spätestens 1986 wurde bei Vorderradgabeln aus der Produktion des VEB Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz das Produktionsdatum (Monat und Jahr) auf der Innenseite der Ausfallenden eingeprägt.

In den Spalten "von" und "bis" steht jeweils die kleinste und ggf. größte bekannte Nummer eines Baujahres.

Rahmennummer Baujahr
von bis
003784
003929
1984
1985
004344
1986
1987
004438
1988
1989
1990


Datierung mit Hilfe von Anbauteilen

Außer mit der Rahmennummer lassen sich Fahrräder auch über verschiedene Anbauteile datieren. Allerdings setzt das voraus, dass die entsprechenden Komponenten auch eine Baujahresprägung besitzen und ab Werk am einzuordnenden Fahrrad montiert waren.

Auf folgenden Komponenten lassen sich für gewöhnlich Baujahresstempel finden:

  • Radnaben (auf der Nabenhülse oder den inneren Bauteilen)
  • Scheinwerfer (bei Metalllampen häufig verdeckt am Halter)
  • Rücklichter (an der Unterseite, Hinter der Lichtaustrittsscheibe oder verdeckt an der Rückseite)
  • Dynamos
  • Kettenblätter (bei Tourenrädern mit Glockenlager, dort auf der Rückseite des Kettenblattes)
  • Sattelkloben


Datierung anhand des Rahmendekors und Markennamens

Bis Anfang der 1980er Jahre besaßen die Fahrräder von Fortschritt ein rot-weißes Mifa-Rahmendekor, das bei Mifa selbst nur bis 1975 verwendet wurde. Ca. 1983 wurde auf ein Dekor aus silbernen Chromfolien umgestellt, wobei die Mifa-Rudimente nun endgültig entfallen waren, auch am Unterrohr war nun der Fortschritt-Schriftzug zu finden. Spätestens 1985 wurde auf die Markenbezeichnung Pionier umgestellt, bereits spätestens 1984 kamen die 26"-Jugendräder mit der Bezeichnung Junior ins Sortiment. Die 24"-Jugendräder wurden im Zuge der politischen Veränderungen 1990 im Twenter umbenannt. Ob dieser Markenname für Exportzwecke bereits vor 1990 verwendet wurde, ist derzeit nicht belegt.