Wanderer: Unterschied zwischen den Versionen
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*ab 1. März 1955 ''VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt'' | *ab 1. März 1955 ''VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt'' | ||
Gegründet 1885 in Chemnitz. Zunächst Produzent nur von Fahrrädern, später auch von Motorrädern, Motorfahrrädern, Autos, Fräsmaschinen sowie Schreib- und Rechenmaschinen. | Gegründet 1885 in Chemnitz. Zunächst Produzent nur von Fahrrädern, später auch von Motorrädern, Motorfahrrädern, Autos, Fräsmaschinen sowie Schreib- und Rechenmaschinen. | ||
Fahrräder | Wanderer produzierte Fahrräder bis 1944, die Produktion endete kriegsbedingt. 1945/46 wurden die Wanderer-Werke demontiert. Aus Restbeständen wurden nun Bedarfsartikel hauptsächlich für Küche und Haushalt hergestellt. | ||
Ende Februar 1946 ging man bereits wieder von einer möglichen Fahrrad-, Motorfahrrad- und Anhängerfertigung aus. Jedoch konnte aufgrund fehlender Zulieferteile, die man vor 1945 auch aus Westdeutschland bezogen hatte, die Produktion von Fahrrädern nicht wieder aufgenommen werden. Nur in geringem Umfang arbeitete man als Reparaturwerk auch für Fahrräder. | Ende Februar 1946 ging man bereits wieder von einer möglichen Fahrrad-, Motorfahrrad- und Anhängerfertigung aus. Jedoch konnte aufgrund fehlender Halbzeuge und Zulieferteile, die man vor 1945 auch aus Westdeutschland bezogen hatte, die Produktion von Fahrrädern nicht wieder aufgenommen werden. Nur in geringem Umfang arbeitete man als Reparaturwerk auch für Fahrräder. Obwohl bis 1948 u. a. im Bezugsquellennachweis ''[[Wer liefert was?]]'' und im Länder-Adressbuch für die Sowjetische Zone weiterhin "Fahrräder und Motorfahrräder" als Produkte der Wanderer-Werke ausgewiesen wurden, ist ungewiss, ob es in Chemnitz zu einer Nachkriegsproduktion vollständiger Fahrräder kam. | ||
1948 wurde von der Sächsischen Landesregierung die Aufteilung der Wanderer-Werke in zwei eigenständige VEB beschlossen. Dem fielen auch die Bestrebungen zum Bau neuer Leichtkrafträder/Motorfahrrades zum Opfer. Bereits 1946 war von Dr.-Ing. Erich Bachmann ein Motor mit knapp 60 ccm entwickelt worden. Die schon fortgeschrittene Entwicklung eines neuen Motorfahrrades musste 1948 schließlich abgebrochen werden. Bachmann wechselte Ende des Jahres zu den [[Hainsberger Metallwerke|Hainsberger Metallwerken]], dort war er bis 1952 Chefkonstrukteur und entwickelte das HMW-Motorfahrrad mit. | 1948 wurde von der Sächsischen Landesregierung die Aufteilung der Wanderer-Werke in zwei eigenständige VEB beschlossen. Dem fielen auch die Bestrebungen zum Bau neuer Leichtkrafträder/Motorfahrrades zum Opfer. Bereits 1946 war von Dr.-Ing. Erich Bachmann ein Motor mit knapp 60 ccm entwickelt worden. Die schon fortgeschrittene Entwicklung eines neuen Motorfahrrades musste 1948 schließlich abgebrochen werden. Bachmann wechselte Ende des Jahres zu den [[Hainsberger Metallwerke|Hainsberger Metallwerken]], dort war er bis 1952 Chefkonstrukteur und entwickelte das HMW-Motorfahrrad mit. | ||
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Schon im September 1945 waren in München die Wanderer-Werke durch Hermann Gröschler, Vorstandsmitglied und Leiter des Fräsmaschinenbaus, neu gegründet worden. Im April 1948 wurde auf einer Hauptversammlung in München die Verlegung der Wanderer-Werke nach München beschlossen. | Schon im September 1945 waren in München die Wanderer-Werke durch Hermann Gröschler, Vorstandsmitglied und Leiter des Fräsmaschinenbaus, neu gegründet worden. Im April 1948 wurde auf einer Hauptversammlung in München die Verlegung der Wanderer-Werke nach München beschlossen. | ||
Als Fahrräder wurden zunächst solche von ''Meister'' aus Bielefeld verkauft. Ab 1949 produzierte Wanderer in Haar bei München wieder selbst Fahrräder und Fräsmaschinen, doch bereits 1956 endete die Fahrradproduktion bei Wanderer. | Als Fahrräder wurden zunächst solche von ''Meister'' aus Bielefeld verkauft. Ab 1949 produzierte Wanderer in Haar bei München wieder selbst Fahrräder und Fräsmaschinen, doch bereits 1956 endete die Fahrradproduktion bei Wanderer. | ||
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Datei:Anzeige Wanderer Messejournal Mai 1946.jpg|Anzeige im Journal zur Leipziger Messe, Mai 1946. | |||
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Version vom 30. November 2013, 16:03 Uhr
- bis 1948 Wanderer-Werke Aktiengesellschaft, Siegmar-Schönau
- ab 1948 Mechanik Büromaschinenwerk Wanderer-Continental VEB
- ab 1951 VEB Mechanik Büromaschinenwerk Wanderer-Continental
- 1953 VEB Büromaschinenwerk Chemnitz
- ab 1954 VEB Büromaschinenwerk Karl-Marx-Stadt
- ab 1. März 1955 VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt
Gegründet 1885 in Chemnitz. Zunächst Produzent nur von Fahrrädern, später auch von Motorrädern, Motorfahrrädern, Autos, Fräsmaschinen sowie Schreib- und Rechenmaschinen.
Wanderer produzierte Fahrräder bis 1944, die Produktion endete kriegsbedingt. 1945/46 wurden die Wanderer-Werke demontiert. Aus Restbeständen wurden nun Bedarfsartikel hauptsächlich für Küche und Haushalt hergestellt. Ende Februar 1946 ging man bereits wieder von einer möglichen Fahrrad-, Motorfahrrad- und Anhängerfertigung aus. Jedoch konnte aufgrund fehlender Halbzeuge und Zulieferteile, die man vor 1945 auch aus Westdeutschland bezogen hatte, die Produktion von Fahrrädern nicht wieder aufgenommen werden. Nur in geringem Umfang arbeitete man als Reparaturwerk auch für Fahrräder. Obwohl bis 1948 u. a. im Bezugsquellennachweis Wer liefert was? und im Länder-Adressbuch für die Sowjetische Zone weiterhin "Fahrräder und Motorfahrräder" als Produkte der Wanderer-Werke ausgewiesen wurden, ist ungewiss, ob es in Chemnitz zu einer Nachkriegsproduktion vollständiger Fahrräder kam.
1948 wurde von der Sächsischen Landesregierung die Aufteilung der Wanderer-Werke in zwei eigenständige VEB beschlossen. Dem fielen auch die Bestrebungen zum Bau neuer Leichtkrafträder/Motorfahrrades zum Opfer. Bereits 1946 war von Dr.-Ing. Erich Bachmann ein Motor mit knapp 60 ccm entwickelt worden. Die schon fortgeschrittene Entwicklung eines neuen Motorfahrrades musste 1948 schließlich abgebrochen werden. Bachmann wechselte Ende des Jahres zu den Hainsberger Metallwerken, dort war er bis 1952 Chefkonstrukteur und entwickelte das HMW-Motorfahrrad mit.
Schon im September 1945 waren in München die Wanderer-Werke durch Hermann Gröschler, Vorstandsmitglied und Leiter des Fräsmaschinenbaus, neu gegründet worden. Im April 1948 wurde auf einer Hauptversammlung in München die Verlegung der Wanderer-Werke nach München beschlossen. Als Fahrräder wurden zunächst solche von Meister aus Bielefeld verkauft. Ab 1949 produzierte Wanderer in Haar bei München wieder selbst Fahrräder und Fräsmaschinen, doch bereits 1956 endete die Fahrradproduktion bei Wanderer.
Literatur
- Suhr, Christian: Wanderer. Luxus und Tradition, Stuttgart 2010.