Mifa Leichtlauffahrrad 28" Herren: Unterschied zwischen den Versionen
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Das in der zweiten Jahreshälfte 1989 eingeführte Sportrad [[Mifa Modell 208|"Exkurs"]] brachte einige Neuerungen mit sich, die auch auf die übrigen Sportrad-Modelle übertragen wurden. Diese letzte Generation der DDR-Sporträder bildete scheinbar die Grundlage für das Mitte 1990 eingeführte Leichtlauffahrrad. So weist der Rahmen viele Gemeinsamkeiten mit denen der bisherigen Sporträder auf: Rahmenmuffen, Ausfallenden und Vorderradgabel sind identisch. Die gesamte Rahmengeometrie schein unverändert beibehalten worden zu sein, gleichwohl der Katalog eine Rahmenhöhe von 53 cm angibt (im Gegensatz zu 56 cm bei den bisherigen Sporträdern). | Das in der zweiten Jahreshälfte 1989 eingeführte Sportrad [[Mifa Modell 208|"Exkurs"]] brachte einige Neuerungen mit sich, die auch auf die übrigen Sportrad-Modelle übertragen wurden. Diese letzte Generation der DDR-Sporträder bildete scheinbar die Grundlage für das Mitte 1990 eingeführte Leichtlauffahrrad. So weist der Rahmen viele Gemeinsamkeiten mit denen der bisherigen Sporträder auf: Rahmenmuffen, Ausfallenden und Vorderradgabel sind identisch. Die gesamte Rahmengeometrie schein unverändert beibehalten worden zu sein, gleichwohl der Katalog eine Rahmenhöhe von 53 cm angibt (im Gegensatz zu 56 cm bei den bisherigen Sporträdern). Die bisher beschriebenen Belegexemplare weisen hingegen den bekannten Rahmen mit 56 cm Höhe auf. Rahmenseitige Veränderungen betreffen vor allem die nunmehr am Hinterbau angebrachte Dynamohalterung sowie die Verwendung von [[Anlötteile|Anlötteilen]]. | ||
Bei der Ausstattung jedoch setzte Mifa - wie bei allen neuen Fahrradmodellen - auf westeuropäische und japanische Zulieferer. Komponenten aus (ehemaliger) DDR-Produktion finden sich an diesem Fahrrad mit Ausnahme des [[Gepäckträger]]s und des [[Dynamos]] nicht. Somit wurde auch der Übergang zu einem keillosen Tretlager, nunmehr mit geschraubten Lagerschalen, vollzogen. Das Leichtlauffahrrad wurde in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Mit Dreigang-Nabenschaltung, mit Sechsgang-Kettenschaltung oder mit Zwölfgang-Kettenschaltung. Inwiefern die übrige Ausstattung einheitlich und unter Rückgriff auf welche Komponenten erfolgte, kann nicht eingeschätzt werden. Die Fachzeitschrift RadMarkt berichtete im Juli 1990, dass zu jenem Zeitpunkt "grundsätzlich [...] noch keine endgültigen Aussagen über die Bestückung mit Komponenten getroffen werden [können], weil es nicht sicher ist, wer letztendlich als Lieferant bleibt." Bei der Bereifung findet sich die Katalogangabe der Maße 37-622, während ein Belegexemplar die offenbar originale Bereifung der Dimension 32-622 aufweist. | Bei der Ausstattung jedoch setzte Mifa - wie bei allen neuen Fahrradmodellen - auf westeuropäische und japanische Zulieferer. Komponenten aus (ehemaliger) DDR-Produktion finden sich an diesem Fahrrad mit Ausnahme des [[Gepäckträger]]s und des [[Dynamos]] nicht. Somit wurde auch der Übergang zu einem keillosen Tretlager, nunmehr mit geschraubten Lagerschalen, vollzogen. Das Leichtlauffahrrad wurde in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Mit Dreigang-Nabenschaltung, mit Sechsgang-Kettenschaltung oder mit Zwölfgang-Kettenschaltung. Inwiefern die übrige Ausstattung einheitlich und unter Rückgriff auf welche Komponenten erfolgte, kann nicht eingeschätzt werden. Die Fachzeitschrift RadMarkt berichtete im Juli 1990, dass zu jenem Zeitpunkt "grundsätzlich [...] noch keine endgültigen Aussagen über die Bestückung mit Komponenten getroffen werden [können], weil es nicht sicher ist, wer letztendlich als Lieferant bleibt." Bei der Bereifung findet sich die Katalogangabe der Maße 37-622, während ein Belegexemplar die offenbar originale Bereifung der Dimension 32-622 aufweist. |
Version vom 17. November 2017, 14:11 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Neue Mifa-Modellpalette 1990
Einordnung in die Modellpalette
Nachdem der VEB MIFA-Werk im ersten Halbjahr 1990 unter der Treuhandanstalt in eine GmbH überführt worden war, wurde bereits vom 11. bis 16. Juni 1990 auf einer Hausmesse eine vollständig neue Modellpalette vorgestellt. Die bislang produzierten Fahrräder waren technisch und gestalterisch zu rückständig, um auf dem freien Markt konkurrieren zu können. Für die in kurzer Zeit neu entwickelten Fahrräder wurden trotzdem teilweise Konzepte der bisherigen Modelle übernommen, so z.B. das Universalfahrrad und das BMX-Fahrrad. Ein Katalog, der auf die Mitte des Jahres 1990 datiert werden kann, stellte diese neue Modellpalette vor. Darin enthalten ist auch das hier beschriebene Herren-Leichtlauffahrrad. Offenbar besaß es keine explizite Modellnummer oder -bezeichnung, der Katalog nennt generell nur den Fahrradtyp samt Größe der Laufräder. Trotz der gegenüber den bisherigen Mifa-Fahrrädern stark modernisierten Ausstattung sind jedoch starke Ähnlichkeiten mit den letzten DDR-Sporträdern der Baujahre 1989/1990 erkennbar. Das Leichtlauffahrrad wurde als Herren- und Damen-Version angeboten.
Rahmen und Ausstattung
Das in der zweiten Jahreshälfte 1989 eingeführte Sportrad "Exkurs" brachte einige Neuerungen mit sich, die auch auf die übrigen Sportrad-Modelle übertragen wurden. Diese letzte Generation der DDR-Sporträder bildete scheinbar die Grundlage für das Mitte 1990 eingeführte Leichtlauffahrrad. So weist der Rahmen viele Gemeinsamkeiten mit denen der bisherigen Sporträder auf: Rahmenmuffen, Ausfallenden und Vorderradgabel sind identisch. Die gesamte Rahmengeometrie schein unverändert beibehalten worden zu sein, gleichwohl der Katalog eine Rahmenhöhe von 53 cm angibt (im Gegensatz zu 56 cm bei den bisherigen Sporträdern). Die bisher beschriebenen Belegexemplare weisen hingegen den bekannten Rahmen mit 56 cm Höhe auf. Rahmenseitige Veränderungen betreffen vor allem die nunmehr am Hinterbau angebrachte Dynamohalterung sowie die Verwendung von Anlötteilen.
Bei der Ausstattung jedoch setzte Mifa - wie bei allen neuen Fahrradmodellen - auf westeuropäische und japanische Zulieferer. Komponenten aus (ehemaliger) DDR-Produktion finden sich an diesem Fahrrad mit Ausnahme des Gepäckträgers und des Dynamos nicht. Somit wurde auch der Übergang zu einem keillosen Tretlager, nunmehr mit geschraubten Lagerschalen, vollzogen. Das Leichtlauffahrrad wurde in drei Ausstattungsvarianten angeboten: Mit Dreigang-Nabenschaltung, mit Sechsgang-Kettenschaltung oder mit Zwölfgang-Kettenschaltung. Inwiefern die übrige Ausstattung einheitlich und unter Rückgriff auf welche Komponenten erfolgte, kann nicht eingeschätzt werden. Die Fachzeitschrift RadMarkt berichtete im Juli 1990, dass zu jenem Zeitpunkt "grundsätzlich [...] noch keine endgültigen Aussagen über die Bestückung mit Komponenten getroffen werden [können], weil es nicht sicher ist, wer letztendlich als Lieferant bleibt." Bei der Bereifung findet sich die Katalogangabe der Maße 37-622, während ein Belegexemplar die offenbar originale Bereifung der Dimension 32-622 aufweist.
Lackierung und Rahmendekor
Scheinbar wurde das Herren-Leichtlauffahrrad überwiegend in der Farbkombination blau/weiß ausgeliefert, zumindest sind alle bislang bekannten Fahrräder in dieser Lackierung gehalten. Auch einige Anbauteile (Schutzbleche, Gepäckträger, Pedale) waren weiß ausgeführt. Das Rahmendekor (gelber Mifa-Schriftzug mit Streifen in Pinselstrich-Optik) war bereits bei den letzten Sporträdern seit Anfang 1990 zu finden.
Galerie
Anlötteile am Rahmen
Verwendungszweck | Bemerkungen |
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Zugführung für hint. Felgenbremse | |
Zugführung für Kettenschaltung | |
Luftpumpenhalterung | am Unterrohr |
Halterung für Dynamo | am Hinterbau |
Technische Merkmale
- Stahlrohrrahmen, Rahmenhöhe 53 cm, gemufft und hartgelötet
- gerade Sitz- und Kettenstreben, nach vorn offene Ausfallenden
- Getriebe mit Aluminiumkurbeln
- Aluminium-Felgen 28"
- Bereifung 37-622
- Geschwungener Lenker mit Aluminium-Vorbau
- Stabstahl-Gepäckträger (Belastbarkeit 15 kg), Beleuchtungsanlage mit separaten Reflektoren und Speichenstrahlern