Versandhandel: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit Mitte der 1950er Jahre bestand in der DDR die Möglichkeit, Konsumgüter (Bekleidung, Haushaltswaren, Möbel, etc.) auch über den Versandhandel zu erwerben.
Seit Mitte der 1950er Jahre bestand in der DDR die Möglichkeit, Konsumgüter (Bekleidung, Haushaltswaren, Möbel, etc.) auch über den Versandhandel zu erwerben.


Ab 1956 bot das '''''Versandhaus Leipzig''''' zahlreiche Waren in halbjährlichen Katalogen sowie in Sonderprospekten an. 1969 wurde es in ''CENTRUM Versandhaus Leipzig'' umbenannt und bestand bis etwa 1975 (letzter bekannter Katalog Herbst/Winter 1974/75).
Ab 1956 bot das '''''Versandhaus Leipzig''''' zahlreiche Waren in halbjährlichen Katalogen sowie in Sonderprospekten an. 1969 wurde es in ''CENTRUM Versandhaus Leipzig'' umbenannt und bestand bis etwa 1975 (letzter bekannter Katalog Herbst/Winter 1974/75).<br>
Der '''''Konsum''''' (Konsumgenossenschaft) bot im Herbst 1956 seine Waren erstmals in einem Katalog an, es blieb jedoch zunächst bei dieser einen Ausgabe.  Ab 1960 schließlich gab der ''Konsum-Versandhandel Karl-Marx-Stadt''  Warenkataloge heraus (ab 1961 halbjährlich), die ab 1965 vom ''konsument-Versandhaus Karl-Marx-Stadt'' kamen. Der Konsum-Versandhandel bestand bis August 1975.<br>
Der '''''Konsum''''' (Konsumgenossenschaft) bot im Herbst 1956 seine Waren erstmals in einem Katalog an, es blieb jedoch zunächst bei dieser einen Ausgabe.  Ab 1960 schließlich gab der ''Konsum-Versandhandel Karl-Marx-Stadt''  Warenkataloge heraus (ab 1961 halbjährlich), die ab 1965 vom ''konsument-Versandhaus Karl-Marx-Stadt'' kamen. Der Konsum-Versandhandel bestand bis August 1975.
 
Beide Versandhäuser boten von Anfang an auch Fahrräder, Ersatz- und Zubehörteile an. Das entsprechende Angebot war anfangs noch recht umfangreich, nahm seit den späten 1960er Jahren jedoch ab und entfiel dann in manchen Katalogen ganz.
Beide Versandhäuser boten von Anfang an auch Fahrräder, Ersatz- und Zubehörteile an. Das entsprechende Angebot war anfangs noch recht umfangreich, nahm seit den späten 1960er Jahren jedoch ab und entfiel dann in manchen Katalogen ganz.


Aus dem Jahr 1957 liegt außerdem ein Warenkatalog vor, mit dem das '''HO-Warenhaus Erfurt''' (HO = staatliche Handelsorganisation) erstmals eine Auswahl seines Sortimens unter dem Begriff "HOWA Landkundendienst" über einen "neue[n] Versanddienst" anbot. Verkauft wurden auf diesem Wege auch Fahrräder, jedoch keine Ersatz- oder Zubehörteile. Inwiefern der Katalog ein Angebot speziell des Erfurter Kaufhauses war oder ob derartige Kataloge auch von anderen HO-Kaufhäusern und in anderen Jahren herausgegeben wurden, ist bislang nicht bekannt.
Ab spätestens 1955 boten etliche '''''HO-Warenhäuser''''' (HO = staatliche Handelsorganisation) schmale Kataloge mit einem Auszug ihrer Sortimente an, die über den Versandabteilungen der Warenhäuser bestellt werden konnten und dem Käufer per Post, Bahn oder Expressgut zugestellt wurden. Verkauft wurden auf diesem Wege auch Fahrräder, jedoch, soweit bekannt, keine Ersatz- oder Zubehörteile. Nachgewiesen sind bislang ein Katalog des HO-Warenhauses Halberstadt von 1955 sowie ein ein Katalog aus dem Jahr 1957, mit dem das HO-Warenhaus Erfurt erstmals eine Auswahl seines Sortimens unter dem Begriff "HOWA Landkundendienst" über einen "neue[n] Versanddienst" anbot.  


Kein Versandhandel im klassischen Sinne war der vom ''Konsum'' angebotene '''"Bestelldienst für Industriewaren"'''. Hier konnten aus einem im Konsum-Geschäft ausliegenden Katalog Waren bestellt werden, die dann in die Filiale geliefert wurden (große Artikel wie Öfen u.ä. auch direkt nach Hause). Das übersichtliche Angebot reichte von elektrischen Kochplatten, Gießkannen und Heizkissen bis hin zu Spaten, Küken-Aufzuchtvitrine und Wringmaschine und war damit ganz auf eine ländlich-bäuerliche Kundschaft zugeschnitten. Auch Fahrradzubehör wurde in geringem Umfang angeboten. Für diesen Bestelldienst ist ein Katalog (Klemmbinder mit eingeklebten Waren-Fotos) aus dem Jahr 1959 belegt.
Kein Versandhandel im klassischen Sinne war der vom ''Konsum'' angebotene '''"Bestelldienst für Industriewaren"'''. Hier konnten aus einem im Konsum-Geschäft ausliegenden Katalog Waren bestellt werden, die dann in die Filiale geliefert wurden (große Artikel wie Öfen u.ä. auch direkt nach Hause). Das übersichtliche Angebot reichte von elektrischen Kochplatten, Gießkannen und Heizkissen bis hin zu Spaten, Küken-Aufzuchtvitrine und Wringmaschine und war damit ganz auf eine ländlich-bäuerliche Kundschaft zugeschnitten. Auch Fahrradzubehör wurde in geringem Umfang angeboten. Für diesen Bestelldienst ist ein Katalog (Klemmbinder mit eingeklebten Waren-Fotos) aus dem Jahr 1959 belegt.
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==Katalog des HO-Warenhauses Erfurt==
==Kataloge der HO-Warenhäuser==
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Datei:HO Erfurt Warenkatalog 1957 A.jpg|Auszug aus dem Katalog 1957 (A).
Datei:Auszug HOWarenhaus-Katalog Halberstadt 1955.jpg|Auszug aus dem Katalog des HO-Warenhauses Halberstadt, 1955.
Datei:HO Erfurt Warenkatalog 1957 B.jpg|Auszug aus dem Katalog 1957 (B).
Datei:HO Erfurt Warenkatalog 1957 A.jpg|Auszug aus dem Katalog des HO-Warenhauses Erfurt, 1957 (A).
Datei:HO Erfurt Warenkatalog 1957 B.jpg|Auszug aus dem Katalog des HO-Warenhauses Erfurt, 1957 (B).
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Version vom 20. November 2017, 18:16 Uhr

Seit Mitte der 1950er Jahre bestand in der DDR die Möglichkeit, Konsumgüter (Bekleidung, Haushaltswaren, Möbel, etc.) auch über den Versandhandel zu erwerben.

Ab 1956 bot das Versandhaus Leipzig zahlreiche Waren in halbjährlichen Katalogen sowie in Sonderprospekten an. 1969 wurde es in CENTRUM Versandhaus Leipzig umbenannt und bestand bis etwa 1975 (letzter bekannter Katalog Herbst/Winter 1974/75).
Der Konsum (Konsumgenossenschaft) bot im Herbst 1956 seine Waren erstmals in einem Katalog an, es blieb jedoch zunächst bei dieser einen Ausgabe. Ab 1960 schließlich gab der Konsum-Versandhandel Karl-Marx-Stadt Warenkataloge heraus (ab 1961 halbjährlich), die ab 1965 vom konsument-Versandhaus Karl-Marx-Stadt kamen. Der Konsum-Versandhandel bestand bis August 1975.
Beide Versandhäuser boten von Anfang an auch Fahrräder, Ersatz- und Zubehörteile an. Das entsprechende Angebot war anfangs noch recht umfangreich, nahm seit den späten 1960er Jahren jedoch ab und entfiel dann in manchen Katalogen ganz.

Ab spätestens 1955 boten etliche HO-Warenhäuser (HO = staatliche Handelsorganisation) schmale Kataloge mit einem Auszug ihrer Sortimente an, die über den Versandabteilungen der Warenhäuser bestellt werden konnten und dem Käufer per Post, Bahn oder Expressgut zugestellt wurden. Verkauft wurden auf diesem Wege auch Fahrräder, jedoch, soweit bekannt, keine Ersatz- oder Zubehörteile. Nachgewiesen sind bislang ein Katalog des HO-Warenhauses Halberstadt von 1955 sowie ein ein Katalog aus dem Jahr 1957, mit dem das HO-Warenhaus Erfurt erstmals eine Auswahl seines Sortimens unter dem Begriff "HOWA Landkundendienst" über einen "neue[n] Versanddienst" anbot.

Kein Versandhandel im klassischen Sinne war der vom Konsum angebotene "Bestelldienst für Industriewaren". Hier konnten aus einem im Konsum-Geschäft ausliegenden Katalog Waren bestellt werden, die dann in die Filiale geliefert wurden (große Artikel wie Öfen u.ä. auch direkt nach Hause). Das übersichtliche Angebot reichte von elektrischen Kochplatten, Gießkannen und Heizkissen bis hin zu Spaten, Küken-Aufzuchtvitrine und Wringmaschine und war damit ganz auf eine ländlich-bäuerliche Kundschaft zugeschnitten. Auch Fahrradzubehör wurde in geringem Umfang angeboten. Für diesen Bestelldienst ist ein Katalog (Klemmbinder mit eingeklebten Waren-Fotos) aus dem Jahr 1959 belegt.

Kataloge und Sonderprospekte des Versandhauses Leipzig/des Centrum Versandhauses

Kataloge des konsument-Versandhauses Karl-Marx-Stadt

Kataloge der HO-Warenhäuser

Katalog des Konsum-Bestelldienstes für Industriewaren