Tipps zu Tretlagern / Getrieben: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Keilgetriebe-1-Werkzeug.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''1. Werkzeuge'''</p></center>Zur Demontage von Keilkurbeln sind folgende Werkzeuge erforderlich:<br>- Hammer / Fäustel (min. 1kg)<br>- massiver Aluminium- oder Messingbolzen<br>- Rollgabelschlüssel o.ä.<br>- eventuell Rostlöser / Kriechöl
Datei:Keilgetriebe-1-Werkzeug.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''1. Werkzeuge'''</p></center>Zur Demontage von Keilkurbeln sind folgende Werkzeuge erforderlich:<br>- Hammer / Fäustel (min. 1kg)<br>- massiver Aluminium- oder Messingbolzen<br>- Rollgabelschlüssel o.ä.<br>- eventuell Rostlöser / Kriechöl
Datei:Keilgetriebe-2-Holzstütze.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''2. Holzstütze'''</p></center>Desweiteren wird ein solides und etwa 1m langes Brett benötigt, in dessen Stirnseite eine Bohrung mit 10mm Durchmesser und etwa 15mm Tiefe eingebracht wurde. Dieses Brett dient als Auflage für die Kurbel und fängt später die Schlagenergie ab, wodurch eine Beschädigung der Lagerflächen des Innenlagers vermieden wird.
Datei:Keilgetriebe-2-Holzstütze.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''2. Holzstütze'''</p></center>Desweiteren wird ein solides und etwa 1m langes Brett benötigt, in dessen Stirnseite eine Bohrung mit 10mm Durchmesser und etwa 15mm Tiefe eingebracht wurde. Dieses Brett dient als Auflage für die Kurbel und fängt später die Schlagenergie ab, wodurch eine Beschädigung der Lagerflächen des Innenlagers vermieden wird.
Datei:Keilgetriebe-3-Rahmen-montiert.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''3. Vorbereitung'''</p></center>In die zuvor erwähnte Bohrung wird der aus der linken Kurbel ragende Kopf des [[Kurbelkeil]]s gesteckt und der nach unten hängende Rahmen am Brett fixiert. Hilfreich und lackschonend ist hierbei ein alter Fahrradschlauch; am Steuerkopf sollte eine weiche Zwischenlage verwendet werden.<br>Wie im Bild zu sehen, wird diese Arbeit erheblich vereinfacht, wenn zuvor sämtliche Anbauteile vom Rahmen entfernt werden.
Datei:Keilgetriebe-3-Rahmen-montiert.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''3. Vorbereitung'''</p></center>In die zuvor erwähnte Bohrung wird der aus der linken Kurbel ragende Kopf des [[Kurbelkeile|Kurbelkeil]]s gesteckt und der nach unten hängende Rahmen am Brett fixiert. Hilfreich und lackschonend ist hierbei ein alter Fahrradschlauch; am Steuerkopf sollte eine weiche Zwischenlage verwendet werden.<br>Wie im Bild zu sehen, wird diese Arbeit erheblich vereinfacht, wenn zuvor sämtliche Anbauteile vom Rahmen entfernt werden.
Datei:Keilgetriebe-4-Kurbelauflage.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''4. Kurbelauflage'''</p></center>Wichtig ist, dass die Kurbel an der Stirnseite des Bretts möglichst plan aufliegt (gehalten durch das Eigengewicht und den Kopf des [[Kurbelkeil]]s). Das ist bei fast allen [[Kurbeln]] problemlos möglich; eine Ausnahme bildet aber die rechte Kurbel bei Rennrädern. Dort müssen am Brett entsprechende Aussparungen geschaffen werden, damit die Kurbel möglichst großflächig aufliegt.
Datei:Keilgetriebe-4-Kurbelauflage.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''4. Kurbelauflage'''</p></center>Wichtig ist, dass die Kurbel an der Stirnseite des Bretts möglichst plan aufliegt (gehalten durch das Eigengewicht und den Kopf des [[Kurbelkeile|Kurbelkeil]]s). Das ist bei fast allen [[Kurbeln]] problemlos möglich; eine Ausnahme bildet aber die rechte Kurbel bei Rennrädern. Dort müssen am Brett entsprechende Aussparungen geschaffen werden, damit die Kurbel möglichst großflächig aufliegt.
Datei:Keilgetriebe-5-Rostlöser.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''5. Rostlöser'''</p></center>Anschließend wird die Sicherungsmutter und die darunterliegende Scheibe des [[Kurbelkeil]]s entfernt und in den so geöffneten Spalt etwas Rostlöser eingebracht. Ob dieser letztlich entscheidend beim Lösen der Keilverbindung hilft, darf bezweifelt werden, doch schädlich ist er keinesfalls.
Datei:Keilgetriebe-5-Rostlöser.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''5. Rostlöser'''</p></center>Anschließend wird die Sicherungsmutter und die darunterliegende Scheibe des [[Kurbelkeile|Kurbelkeil]]s entfernt und in den so geöffneten Spalt etwas Rostlöser eingebracht. Ob dieser letztlich entscheidend beim Lösen der Keilverbindung hilft, darf bezweifelt werden, doch schädlich ist er keinesfalls.
Datei:Keilgetriebe-6-Mutter-aufsetzen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''6. Mutter aufsetzen'''</p></center>Um das Gewinde beim nachfolgenden Ausschlagen des Keils zu schützen, wird die Sicherungsmutter wieder aufgesetzt und soweit aufgeschraubt, dass sie oben mit dem Gewinde des Keils abschließt. Zwischen Mutter und Kurbel sollte dabei ein kleiner Spalt offen bleiben.
Datei:Keilgetriebe-6-Mutter-aufsetzen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''6. Mutter aufsetzen'''</p></center>Um das Gewinde beim nachfolgenden Ausschlagen des Keils zu schützen, wird die Sicherungsmutter wieder aufgesetzt und soweit aufgeschraubt, dass sie oben mit dem Gewinde des Keils abschließt. Zwischen Mutter und Kurbel sollte dabei ein kleiner Spalt offen bleiben.
Datei:Keilgetriebe-7-Keil-ausschlagen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''7. Keil ausschlagen'''</p></center>Nach Abschluss der Vorbereitungen kann der Keil ausgeschlagen werden. Dazu wird das Brett senkrecht aufgestellt (eventuell von einer zweiten Person gehalten) und der Messingbolzen auf die Sicherungsmutter gesetzt. Der Bolzen reduziert das Risiko, die Kurbel oder andere Teile durch abgerutschte Fehlschläge zu beschädigen.<br><span style="color:brown">In Abhängigkeit verschiedener Faktoren variiert die nötige Schlagenergie zum Lösen der Verbindung. Deshalb sollte zunächst "leicht" geschlagen werden und die Intensität danach langsam erhöht werden, bis der Keil nachgibt.</span>
Datei:Keilgetriebe-7-Keil-ausschlagen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''7. Keil ausschlagen'''</p></center>Nach Abschluss der Vorbereitungen kann der Keil ausgeschlagen werden. Dazu wird das Brett senkrecht aufgestellt (eventuell von einer zweiten Person gehalten) und der Messingbolzen auf die Sicherungsmutter gesetzt. Der Bolzen reduziert das Risiko, die Kurbel oder andere Teile durch abgerutschte Fehlschläge zu beschädigen.<br><span style="color:brown">In Abhängigkeit verschiedener Faktoren variiert die nötige Schlagenergie zum Lösen der Verbindung. Deshalb sollte zunächst "leicht" geschlagen werden und die Intensität danach langsam erhöht werden, bis der Keil nachgibt.</span>
Datei:Keilgetriebe-8-Kurbel-demontiert.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''8. Kurbel demontiert'''</p></center>Wenn der Keil aus seinem Presssitz gelöst wurde, sollte er sich nach Entfernen der Sicherungsmutter leicht aus der Kurbel ziehen lassen. Bei korrodierten Keilen muss ggf. auch noch mit einem Durchschlag nachgeholfen werden.<br>Im unteren Bild: Die demontierte linke Kurbel, der [[Kurbelkeil]] und die Planfläche der Tretlagerwelle.<br><span style="color:brown">Bei Thompson-Lagern kann an dieser Stelle bereits das Innenlager ausgebaut werden (siehe Punkt 3.3)</span>
Datei:Keilgetriebe-8-Kurbel-demontiert.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''8. Kurbel demontiert'''</p></center>Wenn der Keil aus seinem Presssitz gelöst wurde, sollte er sich nach Entfernen der Sicherungsmutter leicht aus der Kurbel ziehen lassen. Bei korrodierten Keilen muss ggf. auch noch mit einem Durchschlag nachgeholfen werden.<br>Im unteren Bild: Die demontierte linke Kurbel, der [[Kurbelkeile|Kurbelkeil]] und die Planfläche der Tretlagerwelle.<br><span style="color:brown">Bei Thompson-Lagern kann an dieser Stelle bereits das Innenlager ausgebaut werden (siehe Punkt 3.3)</span>
Datei:Keilgetriebe-9-Welle-fassen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''9. Rechte Kurbel demontieren'''</p></center>Bei BSA-Lagern müssen dagegen beide Kurbeln entfernt werden, um das Lager vollständig warten zu können. Dazu wird die rechte Kurbel nach dem gleichen Verfahren gelöst.<br>Sollte sich die Kurbel nach Entfernen des Keils nicht einfach von der Welle abnehmen lassen, kann die Welle mit dem Rollgabelschlüssel an der Planfläche der anderen Seite gehalten werden und die Kurbel so abgedreht werden. <span style="color:brown">Keinesfalls sollte mit Zangen o.ä. an der Welle gearbeitet werden, weil durch Zangenabdrücke und Grate die präzise Passung zwischen Welle und Kurbel beschädigt werden könnte.</span>
Datei:Keilgetriebe-9-Welle-fassen.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''9. Rechte Kurbel demontieren'''</p></center>Bei BSA-Lagern müssen dagegen beide Kurbeln entfernt werden, um das Lager vollständig warten zu können. Dazu wird die rechte Kurbel nach dem gleichen Verfahren gelöst.<br>Sollte sich die Kurbel nach Entfernen des Keils nicht einfach von der Welle abnehmen lassen, kann die Welle mit dem Rollgabelschlüssel an der Planfläche der anderen Seite gehalten werden und die Kurbel so abgedreht werden. <span style="color:brown">Keinesfalls sollte mit Zangen o.ä. an der Welle gearbeitet werden, weil durch Zangenabdrücke und Grate die präzise Passung zwischen Welle und Kurbel beschädigt werden könnte.</span>
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Version vom 1. Oktober 2022, 20:17 Uhr

Glockengetriebe demontieren und warten

Ein Glockentretlager zu demontieren ist eine der aufwendigsten Arbeiten, die ein Fahrrad bieten kann. Das Risiko, schwer zu beschaffende Fahrradteile zu beschädigen, ist im Vergleich zu anderen Arbeiten sehr hoch, weshalb ein Glockengetriebe nur geöffnet werden sollte, wenn dies unbedingt nötig ist.
Hinreichende Gründe können dabei ein übermäßiges Spiel des Lagers oder eine hörbare Verunreinigung der Kugellager sein, wenn das Fahrrad beispielsweise viel in sandiger Umgebung gefahren wurde.
Wenn die Lager einfach nur "trocken", das heißt ungeschmiert sind, empfiehlt es sich zunächst sogenanntes Getriebefließfett mit einer Spritze samt Kanüle über den Öler des Lagers zuzuführen, sofern ein solcher vorhanden ist.
Bringt das keine Verbesserung oder ist wegen des Fehlens eines Ölers nicht möglich, so kann das Innenlager nach folgender Anleitung zerlegt werden. Anschließend werden alle Lagerteile gründlich mit Petroleum gereinigt, getrocknet und in umgekehrter Reihenfolge mit reichlich Fett (Vorratsschmierung) wieder eingebaut.




Glockengetriebe montieren




Keilgetriebe demontieren


Tretkurbeln mit Keilbefestigung demontieren

Das Demontieren von Tretkurbeln mit Keilbefestigung ist anders als beim Glockengetriebe relativ leicht zu bewerkstelligen, bedarf aber auch der sorgsamen Vorbereitung, um Schäden zu vermeiden.
Wenn das Ziel nur die Wartung des Innenlagers ist, sollte beachtet werden, dass die beiden verwendeten Innenlager-Varianten unterschiedlichen Aufwand verursachen, da bei Thompson-Tretlagern nur die linke Kurbel demontiert werden muss. (siehe Schritt 8.)


Die Montage von Keilkurbeln erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie der Ausbau. Das heißt, die Kurbel wird auf die Welle geschoben und der Keil eingesteckt. Anschließend wird die Kurbel wieder abgestützt und der Keil nach dem in Schritt 7. beschrieben Verfahren fest eingeschlagen. Danach wird die Sicherungsmutter samt Unterlegscheibe aufgeschraubt.
Achtung: Die Sicherungsmutter ist nur eine Verlustsicherung für den Fall, dass sich der Keil einmal lösen sollte und ist nicht dazu vorgesehen um die Keilverbindung festzuziehen! Deshalb muss der Keil auch vorher fest eingeschlagen werden.
Bei den Keilen sollten am besten die Originalkeile wiederverwendet werden oder auf hochwertige Teile (verchromt) aus Altbeständen zurückgegriffen werden. Verzinkte Kurbelkeile aus moderner Produktion sind meist aus einem sehr weichen Stahl hergestellt und lösen sich nach allgemeiner Erfahrung schon nach wenigen Kilometern.
Desweiteren sollte darauf geachtet werden, dass die Winkel der Keile zueinanderpassen, damit die Kurbeln im montierten Zustand in einer Linie stehen / fluchten. Dies lässt sich im Allgemeinen nur durch Probieren herausfinden. (Kurbeln aufsetzen und Keile leicht einpressen)

BSA-Tretlager ausbauen und warten

Für den Ausbau eines BSA-Innenlagers müssen zunächst die Kurbeln demontiert werden, was in Punkt 3.1 beschrieben ist.




Thompson-Tretlager ausbauen und warten

Für den Ausbau eines Thompson-Innenlagers muss zunächst die linke Tretkurbel demontiert werden, was in Punkt 3.1 beschrieben ist.