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Version vom 9. Juli 2011, 23:26 Uhr


Neben dem Werkzeug befand sich in den Werkzeugtaschen neuer Fahrräder auch ein kleines Zettelchen mit Hinweisen zur Pflege des neuen Fahrrades. Dabei handelte es sich allerdings weniger um eine unpersönliche Betriebsanleitung, sondern um eine teilweise sogar humorvolle Sammlung von Hinweisen und Ratschlägen mit denen der Besitzer des Fahrrades direkt angesprochen wurde. Da diese Empfehlungen natürlich auch heute noch ihre Gültigkeit besitzen, aber die Zettel nur selten erhalten geblieben sind, soll deren Inhalt unten wiedergegeben werden.


Mifa

VEB Mifa-Werk, Sangerhausen; Drucklegung 1959 (Kennung: IV/21/1 Pt 601/59 250 000 (2122))


___Behandle Dein neues Fahrrad richtig!

  1. Beachte beim Aufpumpen, daß der Reifen überall
    gleichmäßig in der Felge liegt. Die an der Bereifung
    angebrachte Kennlinie muß gleichmäßig über den
    Rand der Felge vorstehen und erkennbar sein.
  2. Fahre nie mit zu niedrigem Luftdruck. Du ge-
    fährdest sonst Reifen und Schlauch.
  3. Stelle die Höhe des Sattels nach Deiner Bein-
    länge ein: Bei normalem Sitz muß die Ferse des
    gestreckten Beines das tiefgetretene Pedal gerade
    noch berühren.
  4. Ueberzeuge Dich vor der ersten Fahrt, daß der
    Lenker richtig sitzt und die Lenkerspindel (Sechs-
    kant am Lenkerkopf) fest angezogen ist.
  5. Ziehe nach der ersten Fahrt sämtliche Schrauben
    und Muttern nach. Sie lockern sicher gern bei einem
    neuen Fahrrad.
  6. Auch Speichen und Nippel können in der ersten
    Zeit etwas nachgeben. Lasse deshalb von einem
    Fachmann die Laufräder nachspannen, falls sie zu
    schlagen anfangen.
  7. Oele ab und zu das Tretlagergetriebe, die Kette,
    die Freilaufnabe, die Vorderradnabe und die Pedale
    mit säurefreiem Oel.
  8. Reibe naßgewordene blanke Teile mit einem
    weichen Lappen trocken und trage einen leichten
    Oelhauch (säurefreies Oel) auf.
  9. Stelle Dein Fahrrad nicht im Keller oder in feuch-
    ten Räumen ab.
  10. Pumpe die Reifen leicht auf, auch wenn Du nicht
    fährst. Ein unaufgepumpter Reifen kann seinen
    Sitz in der Felge verändern.


Diamant

VEB Fahrradwerk Elite-Diamant, Karl-Marx-Stadt 30; Drucklegung 1961 (Kennung: III/27/24 Kv 3884/59 DDR 1782)


Wichtiges
___.über die Behandlung Deines neuen Rades ....

  1. Beachte beim Aufpumpen, daß der Reifen überall
    gleichmäßig in der Felge liegt. Die an der Bereifung
    angebrachte Kennlinie muß gleichmäßig über den
    Rand der Felge vorstehen und erkennbar sein.

  2. Fahre nie mit zu niedrigem Luftdruck. Du gefähr-
    dest sonst Bereifung und Felge.

    Besonders bei Rädern mit Leichtmetallfelgen muß
    mit höherem Luftdruck gefahren werden, da sonst
    beim Durchfahren eines Schlagloches die Felge
    zerstört werden kann.

  3. Stelle die Höhe des Sattels nach Deiner Beinlänge
    ein. Bei normalem Sitz muß die Ferse des ge-
    streckten Beines das tiefgetretene Pedal gerade
    noch berühren.

  4. Überzeuge Dich vor der ersten Fahrt, daß der
    Lenker richtig sitzt und die Lenkerspindel (Sechs-
    kant am Lenkerkopf) fest angezogen ist.

  5. Ziehe nach der ersten Fahrt sämtliche Schrauben
    und Muttern nach. Sie lockern sicher gern bei einem
    neuen Fahrrad.


  1. Auch Speichen und Nippel können in der ersten
    Zeit etwas nachgeben. Lasse deshalb von einem
    Fachmann die Laufräder nachspannen, falls sie zu
    schlagen anfangen.

    Dies ist besonders bei Leichtmetallfelgen zu be-
    achten.

  2. Öle ab und zu die Kette, die Freilaufnabe, die
    Vorderradnabe und die Pedale mit säurefreiem Öl.

  3. Reibe naßgewordene blanke Teile mit einem wei-
    chen Lappen trocken und trage einen leichten Öl-
    hauch (säurefreies Öl) auf.

  4. Stelle Dein Fahrrad nicht im Keller oder in feuchten
    Räumen ab.

  5. Pumpe die Reifen leicht auf, auch wenn Du nicht
    fährst. Ein unaufgepumpter Reifen kann seinen
    Sitz in der Felge verändern.

___.... und über richtiges Verhalten
____________________________.im Straßenverkehr

  1. Fahre stets auf der äußersten rechten Seite der
    Straße, bist Du in Gesellschaft, dann fahrt hinter-
    einander, denn schnellere Fahrzeuge wollen gefahr-
    los überholen.


  1. Wenn du die Richtung verändern willst, schau Dich
    nach rückwärts um und gib rechtzeitig und deutlich
    Zeichen. - Ganz besondere Vorsicht ist beim Ab-
    biegen nach links am Platze.

  2. Radwege sind zu Deiner Sicherheit geschaffen. Du
    benutzt sie also in jedem Fall, aber nicht, wenn
    Dein Fahrrad mit einem Hilfsmotor angetrieben
    wird.

  3. Freihändiges Fahren ist ein Kunststück, das Dir
    im Straßenverkehr höchstens einen Krankenhaus-
    aufenthalt einbringt.

  4. Hänge Dich an kein anderes Fahrzeug an, unter
    einem Auto liegt's sich schlecht.

  5. Du fährst gern dicht hinter einem anderen Fahr-
    zeug her? Unterlaß das, denn bei einem plötz-
    lichen Bremsen hat nicht der Vordermann, sondern
    Du Beulen an Kopf und Rad.

  6. Wenn Du sperrige oder schwere Lasten mit dem
    Rad befördern willst, dann schiebe es, denn kein
    Mensch kann dann sicher fahren.

  7. Nur Erwachsene dürfen Kinder bis zu 7 Jahren
    mit auf das Rad nehmen, wenn eine geeignete
    Sitzgelegenheit und Fußrasten vorhanden sind.


__'Der Gepäckträger ist keine geeignete Sitzgelegen-
__'heit.

  1. Bei Nebel und Dunkelheit schaltest Du selbstver-
    ständlich die Beleuchtung ein. Dafür wird sie ja
    mitgeliefert.

  2. Kommst Du aus feuchtfröhlicher Runde, dann be-
    steige Dein Rad nicht. Du unterstehst als Radfahrer
    in dieser Hinsicht genau so den Verkehrsbestim-
    mungen wie andere Verkehrsteilnehmer.

  3. Du kannst bei der Deutschen Versicherungsanstalt
    Dein Fahrrad gegen Unfallschaden und Diebstahl
    versichern lassen.
    Der für Deinen Wohnort zuständige Mitarbeiter der Deutschen Versicherungsanstalt gibt Dir alle Aus-
    künfte.

  4. Pflege die Leichtmetallteile Deines Rades mit
    Metallputzmittel.