Modelle Brandenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Brandenburg1958.JPG|200px|thumb|right|"Brandenburg" von 1958. Rahmen ergänzt mit zeitgenössischen Anbauteilen. Ursprüngliche Farbe Pink-Fischsilber, durch Lichteinfluß beinahe vollständig zu Grau verblichen.]] | [[Datei:Brandenburg1958.JPG|200px|thumb|right|"Brandenburg" von 1958. Rahmen ergänzt mit zeitgenössischen Anbauteilen. Ursprüngliche Farbe Pink-Fischsilber, durch Lichteinfluß beinahe vollständig zu Grau verblichen.]] | ||
Da viele Räder vermutlich nur als Rahmenset an Händler ausgeliefert wurden, lässt sich schwer ermitteln, welche Ausstattung (etwa Anbauteile aus Stahl oder Alu, Lenker und Bremse, Beleuchtung, Sattel etc.) original war. Möglich sind Ausstattungen mit Anbauteilen aus dem jeweiligen Produktionsjahr des Rahmens. | Da viele Räder vermutlich nur als Rahmenset an Händler ausgeliefert wurden, lässt sich schwer ermitteln, welche Ausstattung (etwa Anbauteile aus Stahl oder Alu, Lenker und Bremse, Beleuchtung, Sattel etc.) "original" war. Möglich sind Ausstattungen mit Anbauteilen aus dem jeweiligen Produktionsjahr des Rahmens. | ||
Bekannt sind Alufelgen und Aluschutzbleche mit silbernem Stahlgepäckträger, graue Stahlfelgen und -schutzbleche mit Gepäckträger in Rahmenfarbe. Möglich sind auch silberne Stahlfelgen, -schutzbleche und -gepäckträger. | Bekannt sind Alufelgen und Aluschutzbleche mit silbernem Stahlgepäckträger, graue Stahlfelgen und -schutzbleche mit Gepäckträger in Rahmenfarbe. Möglich sind auch silberne Stahlfelgen, -schutzbleche und -gepäckträger. | ||
Es gab vermutlich auch Rahmen, die mit Sportradkomponenten ausgestattet wurden. | Es gab vermutlich auch Rahmen, die mit Sportradkomponenten ausgestattet wurden. | ||
Besonderheit: Durch die Rahmengeometrie (kürzerer Radstand als bei anderen DDR-Tourenrädern der 1950er Jahre, höhere Lage des Tretlagers und des Oberrohres sowie durch eine schmalere Hinterradgabel) können nur Schutzbleche bis zu einer Breite von 57 mm verbaut werden, deren oberes gelegenes Befestigungsloch im Gegensatz zu Schutzblechen für Diamant oder Mifa zudem weiter in Richtung Rahmen liegt. | Besonderheit: Durch die Rahmengeometrie (kürzerer Radstand als bei anderen DDR-Tourenrädern der 1950er Jahre, höhere Lage des Tretlagers und des Oberrohres sowie durch eine schmalere Hinterradgabel) können nur Schutzbleche bis zu einer Breite von 57 mm verbaut werden, deren oberes gelegenes Befestigungsloch im Gegensatz zu Schutzblechen für Diamant oder Mifa zudem weiter in Richtung Rahmen liegt. |
Version vom 6. Januar 2011, 18:55 Uhr
"Brandenburg" war die Marke eines in Crinitz/Brandenburg ansässigen Fahrradherstellers, der eher schlichte Räder in vergleichsweise geringer Stückzahl fertigte. Nicht zu verwechseln mit Rädern verschiedener westdeutscher Hersteller bzw. Konfektionäre, die ebenfalls Räder der Marke "Brandenburg" produzierten.
Geschichte
Firma gegründet durch Herrn Herkner, Bruder eines Keramikfabrikanten. Bis 1945 Fahrradproduktion der Marke "Herkona". In den folgenden Jahren Herstellung kleinerer Metallwaren für Landwirtschaft und Haushalt. 1951 Enteigung, danach "VEB Fahrradwerk Crinitz". Beginn der Produktion von Fahrrädern der Marke "Brandenburg". Einstellung der Fahrradproduktion Anfang der 1960er Jahre. Nachfolgebetrieb Landmaschinenbau Torga, danach impulsa Landmaschinen.
Gebaut wurden in Crinitz nur die Rahmen, alle anderen Teile waren DDR-Standardteile und wurden zugekauft. Ein Teil der Produktion gelangte als Rahmensets (Rahmen, Gabel, Glockengetriebe, Sattelstütze) in den Handel; diese Rahmen wurden dann von Fahrradhändlern (möglicherweise nach Kundenwunsch) komplettiert. Ebenfalls in Crinitz hergestellt wurden Fahrradlenker. Es gab eine eigene Galvanik in der Fabrik. Im DHZ-Katalog von 1956 wurden "Vorbaulenker "Crinitz", verchromt, mit Innenklemme" angeboten (Preis: 14,74 DM).
Fahrräder - Ausstattung und Modelle
Linierung, Steuerkopfschilder und Abziehbilder:
Die Räder der Marke "Brandenburg" waren anfangs an Rahmen, Schutzblechen und Felgen liniert. Es gab zudem Ringlinierungen an den lackierten Bandverzierungen. Später fielen die Linierungen weg. Bei schwarzen späten Rädern sind allerdings auch linierte Schutzbleche bekannt.
Die ersten Fahrräder besaßen noch kein Steuerkopfschild, sondern nur Abziehbilder in der Farbkombination Gelb-Silber-Rot.
Etwa Mitte der 1950er Jahre kam dann ein Steuerkopfschild aus Alu. Bekannt ist die Farbkombination Gelb-Blau bekannt. Diese Steuerkopfschilder waren vergleichsweise modern gestaltet.
Anfangs gab es auf dem Unterrohr ein obenliegendes Abziehbild mit dem Schriftzug "Brandenburg".
Spätere Modelle hatten dann zwei seitlich auf dem Unterrohr angebrachte Abziehbilder mit verändertem Layout. Dazu gab es Olympiaringe, die die Abziehbilder am Unterrohr sowie das Abziehbild am Sattelrohr einfassten.
Bis etwa Mitte der 1950er Jahre gab es direkt unterhalb der Sattelmuffe ein kleines Abziehbild, das das Gütesiegel ("1" in Dreieck) sowie eine (Hersteller?-)Nummer zeigte.
Lackierung:
Bekannte Farben: Schwarz, Weinrot, Blau, Grün, Türkis-Fischsilber, Pink-Fischsilber.
Die Lackierung wurde im DHZ-Katalog von 1956 als "vollständig bunte Emaillierung" beschrieben. Farbige Rahmen wurden aber nicht im klassischen Sinne emailliert, sondern lackiert. Keine Grundierung des Rahmens, aber Klarlack als Überzug. Bei Modellen bis etwa Mitte der 1950 silberne Ringverzierungen an Unter- und Sattelrohr sowie an der Vorderradgabel.
Ausstattung:
Da viele Räder vermutlich nur als Rahmenset an Händler ausgeliefert wurden, lässt sich schwer ermitteln, welche Ausstattung (etwa Anbauteile aus Stahl oder Alu, Lenker und Bremse, Beleuchtung, Sattel etc.) "original" war. Möglich sind Ausstattungen mit Anbauteilen aus dem jeweiligen Produktionsjahr des Rahmens. Bekannt sind Alufelgen und Aluschutzbleche mit silbernem Stahlgepäckträger, graue Stahlfelgen und -schutzbleche mit Gepäckträger in Rahmenfarbe. Möglich sind auch silberne Stahlfelgen, -schutzbleche und -gepäckträger. Es gab vermutlich auch Rahmen, die mit Sportradkomponenten ausgestattet wurden.
Besonderheit: Durch die Rahmengeometrie (kürzerer Radstand als bei anderen DDR-Tourenrädern der 1950er Jahre, höhere Lage des Tretlagers und des Oberrohres sowie durch eine schmalere Hinterradgabel) können nur Schutzbleche bis zu einer Breite von 57 mm verbaut werden, deren oberes gelegenes Befestigungsloch im Gegensatz zu Schutzblechen für Diamant oder Mifa zudem weiter in Richtung Rahmen liegt.