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Aufgrund der vergleichsweise komplizierten Struktur des Kombinats Fortschritt Landmaschinen ist es heute nur bedingt nachvollziehbar, in welchem Betriebsteil die Fertigung der Fahrräder tatsächlich erfolgte. So wurde bis mindestens 1979/80 als Hersteller der VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt genannt. In diesem Zeitraum wurden die Jugendräder offenbar noch mit einem "Mifa"-Dekor versehen. 1973 wurden die Modelle [[Mifa Modell 305|305]] und [[Mifa Modell 355|355]] letztmalig im Mifa-Katalog erwähnt, jedoch tauchen sie in einer Ausgabe von 1979/80 noch einmal auf. Dort wird jedoch auf den eigentlichen Hersteller hingewiesen. | Aufgrund der vergleichsweise komplizierten Struktur des Kombinats Fortschritt Landmaschinen ist es heute nur bedingt nachvollziehbar, in welchem Betriebsteil die Fertigung der Fahrräder tatsächlich erfolgte. So wurde bis mindestens 1979/80 als Hersteller der VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt genannt. In diesem Zeitraum wurden die Jugendräder offenbar noch mit einem "Mifa"-Dekor versehen. 1973 wurden die Modelle [[Mifa Modell 305|305]] und [[Mifa Modell 355|355]] letztmalig im Mifa-Katalog erwähnt, jedoch tauchen sie in einer Ausgabe von 1979/80 noch einmal auf. Dort wird jedoch auf den eigentlichen Hersteller hingewiesen. Als Modelle ''305 L'' bzw. ''355 L'' werden dort auch erstmals Ausstattungsvarianten mit dem [[Lenker|Hochlenker]] des [[Mifa Klapprad|Klapprads]] aufgeführt. Offenbar ersetzten diese Ausführungen bald darauf die bisherigen Jugendräder, die einen Flachlenker besaßen. | ||
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Version vom 3. Januar 2012, 20:10 Uhr
VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen
Das Kombinat Fortschritt Landmaschinen galt seit den 1960er Jahren als der größte Hersteller von Landtechnik in der DDR. Ab 1978 waren in diesem Kombinat alle Herstellungsbetriebe von Landmaschinen zusammengefasst. Im Rahmen der Konsumgüterproduktion übernahm das Kombinat seit den 1970er Jahren die Produktion von Jugendrädern mit einer Laufradgröße von 24". Diese Fahrräder wurden bisher bei Mifa in Sangerhausen produziert.
Aufgrund der vergleichsweise komplizierten Struktur des Kombinats Fortschritt Landmaschinen ist es heute nur bedingt nachvollziehbar, in welchem Betriebsteil die Fertigung der Fahrräder tatsächlich erfolgte. So wurde bis mindestens 1979/80 als Hersteller der VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt genannt. In diesem Zeitraum wurden die Jugendräder offenbar noch mit einem "Mifa"-Dekor versehen. 1973 wurden die Modelle 305 und 355 letztmalig im Mifa-Katalog erwähnt, jedoch tauchen sie in einer Ausgabe von 1979/80 noch einmal auf. Dort wird jedoch auf den eigentlichen Hersteller hingewiesen. Als Modelle 305 L bzw. 355 L werden dort auch erstmals Ausstattungsvarianten mit dem Hochlenker des Klapprads aufgeführt. Offenbar ersetzten diese Ausführungen bald darauf die bisherigen Jugendräder, die einen Flachlenker besaßen.
Dises Jugendrad wurde bereits im Kombinat Fortschritt hergestellt, besitzt jedoch noch ein "Mifa"-Dekor. Das genaue Baujahr ist unbekannt, doch die Ausstattung deutet auf den Zeitraum um 1980 hin. Zu dieser Zeit war das Modell 355 auf Wunsch auch mit dem abgebildeten Hochlenker lieferbar (dann als Modell 355 L bezeichnet).
Für die 1980er Jahre sind weitere Aussagen über die Entwicklung der Jugendräder schwierig. Offizielle Kataloge oder Prospekte scheint es nicht gegeben zu haben, was einen genaueren Überblick über die Entwicklung erschwert. So wurden die 24"-Jugendräder offenbar unter den Markennamen "Pionier" und "Fortschritt" verkauft. Diese gab es in Mädchen- und Knabenausführung, wobei sie identisch mit den Mifa-Jugendrädern (Modell 305 bzw. Modell 355) sind.
Die Broschüre "Mein Fahrrad" von Eberhard Jennrich (1989) nennt als Herstellungsbetrieb das Kombinat Fortschritt, VEB Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz. Neben den beiden bekannten Ausführungen (305 L und 355 L) wird dort noch das Modell 305 S erwähnt, jedoch nur als "Rennsportausführung" beschrieben, ohne dass nähere Details genannt werden. Es ist daher fraglich, wie dieses Fahrrad ausgesehen haben soll. Auch für die anderen Modelle sind konkrete Aussagen nur bedingt möglich. So gab es die Jugendräder wahlweise mit lackierten Stahlschutzblechen oder Leichtmetallschutzblechen. Andere Ausstattungsdetails variieren, beispielsweise besitzen einige Exemplare einen verbesserten Kettenschutz.
Die Modelle 305/3 und 355/3 werden ebenfalls in der Broschüre "Mein Fahrrad" erwähnt. Auch im "Genex"-Katalog von 1989 sind diese Ausführungen zu finden. Sie besitzen nunmehr vorn eine Felgenbremse. Der verbesserte Kettenschutz scheint zu dieser Zeit bereits serienmäßig verwendet worden zu sein. Unklar ist jedoch, ob die neue Ausführung parallel zur bisherigen angeboten wurde oder diese ersetzte.