FER Scheinwerfer: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Nukular |
imported>Nukular |
Version vom 14. Dezember 2013, 21:52 Uhr
Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe AUFA und Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla (EFR) zum VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER). Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die Betriebsnummer wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und Nummer bekannt sind (Streuscheiben teilweise noch mit AUFA-Kennzeichnung).
Danach jedoch wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis zur Wende mit FER gekennzeichnet.
Die hier angegebenen Typennummern sind entweder auf der Halterung oder auf der Streuscheibe zu finden, wobei diese jeweils den Basistyp des Scheinwerfers angibt. Darüber hinaus gab es intern noch weitere Differenzierungen bei der Typenbezeichnung, die sich nach der Farbgebung des Gehäuses usw. richtete. Da dies offenbar nicht konsequent beibehalten wurde und zudem bei weitem nicht alle Ausführungen der FER-Scheinwerfer durch offizielle Prospekte belegt sind, soll sich hier auf die Angabe des Basistyps beschränkt werden.
Unter dem Markenzeichen AKA ELECTRIC wurde ab den 70er Jahren auch Fahrradbeleuchtung von FER vertrieben. Seit Beginn der 80er Jahre wurde dann auch Fahrradbeleuchtung hergestellt, die nicht mit FER, sondern nur mit dem AKA-Logo gelabelt waren.
Scheinwerfer-Modelle von FER
1959 tauchen die ersten Fahrradscheinwerfer von FER auf. Dabei handelte es sich um die bereits von AUFA bekannte Ausführung mit zwei Glühbirnen für Fahr- und Bodenlicht, einem Außenanschluss für das Beleuchtungskabel sowie einem Lichtaustritt von 75 mm Durchmesser. Dieser Scheinwerfer wurde als Typ 8707.104 bezeichnet (teilweise auch als Typ SF 13, eine Bezeichnung, die bereits für den AUFA-Scheinwerfer im DHZ-Katalog von 1956 auftaucht). Unklar ist, wie lange dieses Modell noch für den Binnenmarkt produziert wurde. In einem Sortimentskatalog für Fahrradersatz- und Zubehörteile aus dem Jahr 1964 taucht dieser Scheinwerfer schon nicht mehr auf. Hingegen wird er in einem Katalog des Herstellers FER von 1969 noch aufgeführt, allerdings mit dem Vermerk "nur Export".
Zeitraum: 1959 bis 196?Scheinwerfer Typ 8707.104
Verwendung: Tourenräder
Material: Stahlblech, Glas, Aluminium
Ø Lichtaustritt: 75 mm
Farben/Varianten: silber, schwarz
Bemerkungen: mit Fahr- und Bodenlicht; baugleich mit AUFA-Scheinwerfer Zeitraum: 195? bis mind. 1965Scheinwerfer Typ 8707.104
Verwendung: Tourenräder
Material: Stahlblech, Glas
Ø Lichtaustritt: 75 mm
Farben/Varianten: verchromt
Bemerkungen: mit Fahr- und Bodenlicht; baugleich mit AUFA-Scheinwerfer
Ebenfalls noch unter der Marke AUFA wurde 1958 ein neuer Scheinwerfer Typ 8707.6 eingeführt. Eine Weiterentwicklung stellt der bislang nur mit FER-Kennzeichnung bekannte Scheinwerfer des Typs 8707.15 dar. Im Gegensatz zur ursprünglichen Ausführung wird der Frontring hier am Gehäuse verschraubt. Überwiegend besitzt dieser Scheinwerfer einen Außenanschluss für das Beleuchtungskabel. Frühestens 1965 kam eine Variante mit einem Innenanschluss hinzu. Sie trug die Modellnummer 8707.15/6. Das Gehäuse bestand aus Stahlblech und der Frontring entweder aus Aluminium oder aus Stahlblech. Häufig ist dieses Modell mit einem silbernen Gehäuse zu finden, während solche mit silbernem Hammerschlaglack oder vollständig verchromte eher selten zu finden sind. Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug 60 mm. Die Streuscheibe bestand bis mindestens 1962, höchstens jedoch bis 1965 noch aus Glas, später dann aus Kunststoff. Bis maximal 1965 war das Gehäuse auch noch mit einem "FER"-Schriftzug geprägt. Es war dies der letzte "klassische" Fahrradscheinwerfer mit separatem Frontring. An den in der DDR handelsüblichen Fahrrädern wurde er noch bis etwa 1968 verwendet. Für den Export wurde er (gemäß Katalogangaben) noch bis mindestens 1969 produziert. Eine solche Exportausführung mit abweichender Halterung und Originalverpackung zeigt das vierte Bild.
- FERLampe1967.JPG
Zeitraum: 1959 bis 1968Scheinwerfer Typ 8707.15
Verwendung: Tourenräder, Tourensporträder, Sporträder
Material: Stahlblech, Kunststoff bzw. Glas, Aluminium
Ø Lichtaustritt: 60 mm
Farben/Varianten: silber (im Bild), Hammmerschlaglack silber
Bemerkungen: bis mind. 1962 mit Streuscheibe aus Glas, Farbvariante des links nebenstehend gezeigten Scheinwerfers
Speziell für die Luxus-Sporträder von Diamant produzierte FER die für die Montage auf dem Schutzblech vorgesehenen Scheinwerfer des Typs 8707.14/2. Bislang ist diese Ausführung nur mit einem Innenanschluss des Beleuchtungskabels bekannt. Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug 50 mm. Die Streuscheibe bestand bis mindestens 1961, höchstens jedoch bis 1964 noch aus Glas, später dann aus Kunststoff. Auch hier war das Gehäuse anfangs noch mit einem "FER"-Schriftzug geprägt. Noch 1968 taucht dieser Scheinwerfer in einem Sortimentskatalog über Fahrradersatz- und Zubehörteile auf, für das Jahr 1969 hingegen ist er bereits nicht mehr belegt. Dies dürfte unter anderem auf das Auslaufen der Produktion der Luxus-Sporträder bei Diamant zurückzuführen sein.
Daneben gab es diesen Scheinwerfer auch in einer Ausführung zur Befestigung mit einem Halter am Lenkerschaft, die übrigen Merkmale sind mit denen des Typs 8707.14/2 identisch. An den in der DDR handelsüblichen Fahrrädern wurde er bis etwa 1968 verwendet, jedoch noch bis mindestens 1969 für den Export weiterproduziert.
- Bild25231.jpg
Zeitraum: 1959 bis 1968Scheinwerfer Typ 8707.14/2
Verwendung: Diamant Luxus-Sporträder
Material: Aluminium, Glas bzw. Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 50 mm
Farben/Varianten: Aluminium blank
Bemerkungen: zur Montage auf dem Schutzblech
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wurden bei FER neue Scheinwerfer ins Sortiment genommen. Von den bisherigen unterschieden sie sich durch den Fortfall des Frontrings. Stattdessen wurde die Streuscheibe im bzw. auf dem Gehäuse fixiert oder angeschraubt. Allen gemeinsam ist der Durchmesser des Lichtaustritts von 55 mm sowie der Außenanschluss des Beleuchtungskabels bei den frühen Baujahren.
Diese neuen Scheinwerfer erschienen in zwei Ausführungen. Beim Typ 8707.19, der spätestens seit 1968 produziert wurde, schließt die gewölbte Streuscheibe bündig mit dem Gehäuse ab. Die Fixierung der Streuscheibe im Gehäuse wurde schon nach kurzer Zeit (spätestens 1969) verändert. Häufig ist dieses Modell silber lackiert, die verchromte Variante ist dagegen nur selten zu finden. Die Produktion lief mindestens bis 1970.
Beim Typ 8707.21, der mit geringfügigen Änderungen auch noch nach 1990 angeboten wurde, wird die gerade ausgeführte Streuscheibe auf dem Gehäuse befestigt. Dieses Modell wurde spätestens seit 1969 hergestellt. Bei der ersten Ausführung, die in dieser Form bis 1972 beibehalten wurde, wird die Streuscheibe oben im Gehäuse eingesteckt und unten durch eine Drahtfeder gehalten (analog dem Typ 8707.19). Bei Fahrrädern aus dem Zeitraum 1969 bis 1972 ist dieser Scheinwerfer häufig zu finden (meist silber lackiert). Frühestens 1972 erfolgte eine Überarbeitung, nun wurde die Streuscheibe unten mittels einer Schraube fixiert, zudem wurde das Kabel jetzt innen angeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt wurde er offenbar fast ausschließlich für den Export produziert, zumindest ist er erst ab den späten 1980er Jahren häufiger an DDR-Fahrrädern zu finden.
Nur anhand eines Katalogs aus dem Jahre 1969 lässt sich der Scheinwerfer des Typs 8707.22 belegen. Er ist weitgehend identisch mit dem Typ 8707.21 in der ersten Ausführung, besitzt jedoch eine gewölbte Streuscheibe mit vorgezogenem Rand.
Zeitraum: spätestens 1969 bis mind. 1970Scheinwerfer Typ 8707.19
Verwendung: Tourenräder, Tourensporträder, Klappräder, Sporträder
Material: Stahlblech, Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 55 mm
Farben/Varianten: silber (im Bild), verchromt
Bemerkungen: Unterschied zur vor. Variante: veränderte Fixierung der Streuscheibe im Gehäuse Zeitraum: frühestens 1972 bis 1990Scheinwerfer Typ 8707.21
Verwendung: Tourensporträder, Sporträder, Klappräder
Material: Stahlblech, Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 55 mm
Farben/Varianten: verchromt (im Bild), silber, schwarz
Bemerkungen: nur selten verwendet (hauptsächlich für Export), erst ab 1987 häufiger an DDR-Fahrrädern
In den 1980er Jahren kamen weitere Scheinwerfer mit Metallgehäuse hinzu. Als Neuentwicklung wird in einem Katalog von 1983 der Scheinwerfer des Typs 8707.28 vorgestellt. Dessen flaches Gehäuse bestand aus Stahl, die Streuscheibe aus Glas.
Vermutlich nur für den Export entstand der ebenfalls im Katalog von 1983 aufgeführte Typ 8707.25, der optisch dem Typ 8707.21 ähnelt, jedoch einen größeren Lichtaustritt besitzt.
Später kam noch ein Scheinwerfer mit Aluminiumgehäuse dazu, der im Wesentlichen mit dem Dynamoscheinwerfer identisch war. Die Typenbezeichnung ist unklar. Zwar findet sich auf der Streuscheibe die bereits verwendete Modellnummer 8707.21, doch ist dies vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Streuscheibe beider Ausführungen identisch ist.
- Bild25 108.jpg
Zeitraum: 198? bis 1990Scheinwerfer Typ ??
Verwendung: haupts. Sport- und Rennsporträder
Material: Aluminium, Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 55 mm
Farben/Varianten: Aluminium blank
Bemerkungen: gleiche Streuscheibe wie Typ 8707.21
Fahrradscheinwerfer mit Kunststoffgehäuse wurden bei FER ab den frühen 1970er Jahren in großer Stückzahl produziert. Die erste weitgehend aus Kunststoff gefertigte Ausführung erschien etwa 1966 und war optisch mit dem Typ 8707.19 identisch. Scheinbar wurde diese Variante nur sehr selten produziert bzw. an DDR-Fahrrädern verwendet. Nur aus zeitgenössischen Prospekten ist der Scheinwerfer des Typs 8707.16 bekannt. Gemäß Katalogabbildung besaß er einen rechteckigen Lichtaustritt. Bislang ist jedoch unklar, ob diese Ausführung überhaupt in größerem Umfang produziert und an DDR-Fahrrädern verwendet wurde.
Der ab 1971 hergestellte Typ 8707.24 entwickelte sich dagegen zum Standard-Fahrradscheinwerfer der 1970er und 1980er Jahre. Zunächst nur mit weißem Gehäuse erhältlich, kam schon bald eine Variante in schwarz hinzu. Darüber hinaus gab es noch einen Scheinwerfer mit meist zweifarbigem Gehäuse, welches hinten abgerundet war. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre erschien schließlich noch ein runder Scheinwerfer mit kompaktem Gehäuse.
- FER8707.16.jpg
Zeitraum: 1965 bis 1968Scheinwerfer Typ 8707.16
Verwendung:
Material: Kunststoff
Lichtaustritt: --
Farben/Varianten:
Bemerkungen: tatsächliche Produktion unklar - FER4.jpg
Zeitraum: 1979 bis 1990Scheinwerfer Typ 8707.24
Verwendung: Tourensporträder, Sporträder, Klappräder
Material: Kunststoff
Lichtaustritt: 55 x 36 mm
Farben/Varianten: schwarz
Bemerkungen: Gehäuse zumeist ausgeblichen
Dynamo-Scheinwerfer von FER
Dynamo-Scheinwerfer wurden werksseitig nur an Rennrädern von Diamant verwendet, teilweise auch an den frühen Klapprädern sowie einigen Universalrädern von Mifa. Auch die Dynamo-Scheinwerfer verfügten über einen Spritzschutz aus Aluminium. Der Scheinwerfer war deutlich kompakter gebaut als üblich und besaß zunächst eine stark gewölbte Streuscheibe. Frühestens 1975 wurde der Scheinwerfer überarbeitet und hatte nun eine gerade Streuscheibe. Der Dynamo selbst war dabei identisch mit der Normalausführung und weist die gleichen baujahrsspezifischen Merkmale auf, besaß jedoch eine angenietete Halterung für den Scheinwerfer. Im folgenden soll sich daher auf die Veränderungen der Modellbezeichnungen und des Scheinwerfers beschränkt werden, da die Weiterentwicklungen des Dynamos im entsprechenden Abschnitt dieses Artikels dokumentiert werden.
Zeitraum: 195x bis 1961 (hier: 1960)Dynamo-Scheinwerfer Typ 8007.2
Verwendung: Rennräder, auch an Diamant-Wandersport-Rädern
Material: Aluminium, Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 55 mm
Farben/Varianten: Alu blank
Bemerkungen:- Bild25223.jpg
Zeitraum: 196x bis 197xDynamo-Scheinwerfer Typ 8007.8
Verwendung: Rennräder
Material: Aluminium, Kunststoff
Ø Lichtaustritt: 55 mm
Farben/Varianten: Alu blank
Bemerkungen: Noch bis mindestens 1974 besaßen die Scheinwerfer eine stark gewölbte Streuscheibe. Der Dynamo selbst war mit der Normalausführung identisch.