Sättel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
>Jeeves
Keine Bearbeitungszusammenfassung
imported>Jeeves
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(kein Unterschied)

Version vom 11. Januar 2011, 19:51 Uhr

In der DDR wurde Fahrradsättel mit Leder-, Kunstleder-, Gummi- und PUR-Satteldecken hergestellt. Passend dazu wurden auch Werkzeugtaschen für Rahmen- und Sattelmontage angeboten.

Gefederte Sättel

  • mit Lederdecke

Sättel aus Leder und mit Federung wurden in den 50er Jahren vor allem von LLM, ab 1955 LM gefertigt. Es gab sie in einer Damen- und Herrenvariante sowohl mit schwarz lackiertem als auch auch mit verchromtem Gestell. Ein Merkmal dieser Sättel ist, dass Sattelkloben generell nicht geprägt waren. Die Satteldecken waren mit dem Logo des Herstellers gepunzt. Diese Punzierung änderte sich mit der Umbenennung 1955, wobei der Übergang scheinbar fließend war. LM-Sättel gab es noch bis einschließlich 1957, danach sind keine Exemplare belegt. Die Decken gefederter Sättel waren ausnahmslos braun lackiert, wobei der Braunton über die Jahre variierte.

  • mit Kunstlederdecke

Ab spätestens 1958 waren an Tourenrädern der DDR Kunstledersättel des VEB Möve-Werkes verbaut. Diese hatten nun, wie bei Möve üblich, geprägte Sattelkloben. Auch hier waren die Gestelle entweder schwarz lackiert oder verchromt. Es gibt Sättel mit verschiedenen Brauntönen und Oberflächenbeschaffenheiten (glatter, rauer).

  • mit Gummidecke

In den 1970er Jahren wurden Tourensporträder auch mit Sätteln ausgestattet, deren Sitzflächen aus grauem Gummi bestand und ein verzinkte Sattelgestelle mit Federn besaßen. Produziert wurden sie von Möve.

  • mit PUR-Decke

In den 1980er Jahren wurden an Tourensporträdern auch Sättel aus PUR-Kunststoff verbaut. Die Sattelgestelle waren verzinkt. Produziert wurden auch diese Sättel von Möve.

Ungefederte Sättel

  • Sportsättel

Für Sporträder der Hersteller Mifa und Diamant gab es seit den 1950er Jahren Sportledersättel. Die Satteldecken waren aus Kernleder, ab den 1960er Jahren bisweilen auch aus aus zwei dünnere Lederteilen, die zu einer Lederdecke zusammengeklebt wurden (vrmtl. Materialmangel oder schlechte Lederqualitäten). Bis in die 1970er Jahre wurden die Satteldecken braun lackiert, später jedoch nicht mehr eingefärbt. Bis Anfang der 1960er Jahre wurden Sportsättel hinten mit einer Herstellerplakette aus Messing/Eisen ausgestattet. Die Sattelgestelle und -klemmen waren verchromt, ab etwa Anfang der 1970er Jahre dann verzinkt.

Datei:Sportsattel50er.JPG
Alternativer Text

Für Sporträder von Mifa gab es in den 1950er Jahren teilweise eigene Ledersättel, die ein anderes Gestell als die oben beschrieben Sportsättel hatten und auch andere Abmessungen hatten. Diese Sättel waren mit "Mifa" punziert. Ob diese Sättel tatsächlich von Mifa selbst produziert wurden, ist noch nicht ausreichend erforscht.

  • Kindersättel

Für die Montage auf dem Oberrohr gab es seit den 1950er Jahren Kindersättel. Entweder waren diese eine verkleinerte Version der normalen Sportradsättel (mit vereinfachtem Gestell) oder bestanden aus einer Metallunterlage, die mit einer Gummisatteldecke bezogen war. Hersteller war Möve.


Hersteller von Fahrradsätteln