Mifa Modell 1001: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab | Ab Mai 1988 produzierte Mifa als Antwort auf den Trend im westlichen Ausland ein BMX-Rad. Die Nachfrage war hoch, die Produktionszahlen gering, das Rad daher schwer zu bekommen. Einem Fahrradladen in Greifswald beispielsweise wurden ca. 10 Räder zugeteilt, die sofort ausverkauft waren. Möglicherweise war die schlechte Verfügbarkeit dieses Fahrrads auch ein Grund dafür, dass es nicht im Mifa-Katalog von 1989 erwähnt wird. Im "Genex"-Katalog von 1989 war es jedoch abgebildet und wurde als "BMX Cross-Rad 1001" für 220,- DM angeboten. In der DDR kostete es hingegen 415,- Mark, damals ein hoher Preis für ein Jugendfahrrad. | ||
Die | <!--"Die gestalterische Konzeption orientiert auf ein typenbezogenes Erscheinungsbild, das als Synonym zum Cross-Motorrad anerkannt werden soll. Außerdem musste die völlig andere "harte Fahrweise" in der Dimensionierung berücksichtigt werden. Da keine gesicherten Erkenntnisse aus der Literatur bekannt waren, war ein experimenteller Nachweis zur Nutzungsdauer erforderlich. Auch die Analogien zum Motorrad im Crosseinsatz brachten keine weiteren Hinweise zur Auslegung, denn die einfach Fahrradkonzeption sieht z. B. keine Federung von Rahmen und Gabel vor. Insbesondere galt es zu klären, welche Beanspruchungsspitzen bei solchen Fahrzyklen wie Sprung, Böschungs- und Treppenabfahrt auftreten. An Gabel und Rahmen wurden dazu Dehnmeßstreifen appliziert. Ein Schleppkabel gewährleistete die synchrone oszillografische Aufzeichnung der Materialbeanspruchung an den entsprechenden Rohrverbindungen der Konstruktion. Bei der Treppenabfahrt (Bild 1) als einem Übungselement wurden die maximalen Spannungsausschläge ermittelt. Mit diesen Meßfahrten unter realen Nutzerbedingungen konnten vielfältige Erkenntnisse gewonnen werden, um dieses Sportgerät auch für härteste Fahrzyklen sicher auszulegen. Vergleicht man mit der Fahrt auf einer ebenen Asphaltstraße, so treten bei Geländefahrten oft 4- 5mal höhere Beanspruchungen auf. Das Erzeugnis mußte deshalb als sehr robuste Schweißkonstruktion gestaltet werden. Ergänzende Betriebsfestigkeitsversuche bestätigten die geforderte Nutzungsdauer des Erzeugnisses." | ||
"Um die Anpassung an die Geländenutzung mit der völlig anderen Fahrweise zu sichern, sind nachfolgende konstruktive Maßnahmen hervorzuheben:<br> | |||
- vergrößerte Bodenfreiheit des untenstehenden Pedals auf 160 mm (siehe auch Bild 2);>br> | |||
- breiter Crosslenker (620 mm), um dem größeren Lenkmoment zu begegnen, abrutschsichere Griffe;<br> | |||
- Drahtreifen 47-406 (20 x 1 3/4") mit Stollenprofilhöhe 2,5 mm;<br> | |||
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Die Lenkerbügelaufnahme war mit einer Vierpunktklemmung befriedigend gelöst, der [[Fahrradrahmen|Rahmen]] insgesamt durchaus stabil und für den Einsatz beim BMX-Sport geeignet. Die [[Felgen|5-Kant-Profil-Felgen]] aus Aluminium, produziert im [[Walzwerk Hettstedt|VEB Walzwerk Hettstedt]] wurden in speziellen Wäremeöfen "ausgehärtet", die Festigkeit wurde so auf bis zu 240 Megapascal erhöht. Die Speichen waren verstärkt. Das Rad war mit einem [[Tretlager|Glockentretlager]] sowie [[Naben|Rücktrittbremsnabe]] und [[Bremsen|Felgenbremse]] vorn ausgestattet. | |||
"Elektrische Lichtanlage und Fahrradglocke gehören nicht zur Grundausstattung. Bei ausschließlich sportlicher Nutzung mit meist stoßartiger Belastung könnte es leicht zur Kollision der Lichtmaschine mit den rotierenden Speichen kommen. Wird aber eine 'artfremde Nutzung' auf Straßen gewünscht, so ist mit wenigen Handgriffen das Nachrüsten entsprechend der StVZO min handeslüblichen Teilen möglich Positionen 1, 2, 3, 4 im Bild 2). Auch Speichenrückstrahler können zur guten seitlichen Erkennbarkeit bei Dunkelheit (Pos. 5 im Bild 2) in die Laufräder geklemmt werden." | |||
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Vom BMX-Rad gab es offensichtlich mehrere Modelle/Ausstattungsvarianten - darauf deutet eine Notiz in der Berliner Zeitung vom 8. September 1989 hin: "Dem Trend, BMX-Räder im sportlichen Wettkampf einzusetzen, entspricht das neue Modell 1002. Es verfügt über alle bei internationalen Wettkämpfen geforderten Extras." | Vom BMX-Rad gab es offensichtlich mehrere Modelle/Ausstattungsvarianten - darauf deutet eine Notiz in der Berliner Zeitung vom 8. September 1989 hin: "Dem Trend, BMX-Räder im sportlichen Wettkampf einzusetzen, entspricht das neue Modell 1002. Es verfügt über alle bei internationalen Wettkämpfen geforderten Extras." | ||
Version vom 1. März 2014, 23:27 Uhr
Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie Mifa BMX-Fahrräder
Ab Mai 1988 produzierte Mifa als Antwort auf den Trend im westlichen Ausland ein BMX-Rad. Die Nachfrage war hoch, die Produktionszahlen gering, das Rad daher schwer zu bekommen. Einem Fahrradladen in Greifswald beispielsweise wurden ca. 10 Räder zugeteilt, die sofort ausverkauft waren. Möglicherweise war die schlechte Verfügbarkeit dieses Fahrrads auch ein Grund dafür, dass es nicht im Mifa-Katalog von 1989 erwähnt wird. Im "Genex"-Katalog von 1989 war es jedoch abgebildet und wurde als "BMX Cross-Rad 1001" für 220,- DM angeboten. In der DDR kostete es hingegen 415,- Mark, damals ein hoher Preis für ein Jugendfahrrad.
Vom BMX-Rad gab es offensichtlich mehrere Modelle/Ausstattungsvarianten - darauf deutet eine Notiz in der Berliner Zeitung vom 8. September 1989 hin: "Dem Trend, BMX-Räder im sportlichen Wettkampf einzusetzen, entspricht das neue Modell 1002. Es verfügt über alle bei internationalen Wettkämpfen geforderten Extras."
- BMX1.jpg
Prospektaufnahmen des BMX-Rads von 1989
Links
- Infos und Fotos zum Mifa BMX-Rad auf den Seiten des Fahrzeugmuseums Gloethe [1]