Fahrradanhänger: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. November 2013, 18:39 Uhr
Hersteller
Unter anderem:
- VEB Metallwarenkombinat Heldrungen
- VEB Asepta Berlin
- VEB LIW Anklam
- VEB Dampfhammerwerk Großenhain
- VEB IFA Motorenwerke Nordhausen
- VEB Transportgerätebau Leipzig
- VEB Reparaturwerk Neubrandenburg
- VEB KEMA Görlitz
- Kurt Mehnert
- Hermann Schoenfeldt
- Paul Bellmann
- Bauer-Werke
- Otto Judenberg, Anhängerbau, Magdeburg
- Dromos
- Urania
- Valentin Schleicher, Schmalkalden
- Adolf Lofmann KG, Berlin-Köpenick
- VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Köthen
Modelle
VEB Metallwarenkombinat Heldrungen
Fahrradanhänger vom Typ MKH/F wurden nach Übernahme der Produktion aus dem VEB Wagonbau Dessau serienmäßig vom VEB Metallwarenkombinat Heldrungen gefertigt. Die ersten Modelle hatten daher auf dem Typeschild noch die Typenbezeichnung MKH/WBD. Alle Modelle bestanden aus einer verzinkten, kastenförmigen Wanne, um die mit Flachstahl die Radhalterung angeschweißt wurde. Die Deichsel bestand aus einem gebogenen Rohr, an dessen oberen Ende die Anhängerkupplung befestigt wurde. Die 20" Laufräder wurden mit verstärkten Achsen, Speichen und Stahlfelgen ausgestattet. Die Größe der Bereifung betrug 20" x 2,25", die dazugehörigen Schläuche hatten in der Regel Moped-Ventile.
Die Versionen des MKH:
- MKH/F - für Fahrräder
- MKH/M - für Mopeds (vorzugsweise SR 1, SR 2 und KR 50)
- MKH/M1 - für Mopeds (Typenserie SR 4 und KR 51)
- MKH/M2 - für Mopeds (S 50/S 51 einfache Ausführung)
- MKH/M3 - für Mopeds Moped ( mit Vierleuchten-Blinkanlage)
Die Unterschiede finden sich im verwendeten Kupplungssystem, der Beleuchtungsanlage und der ABE. Mit ca. 25 kg war ein MKH recht schwer. Die damaligen Preise betrugen 175 Mark für einen MKH/F und bis zu 226 (241) Mark für ein MKH/M3. Die Nutzlast als Anhänger beträgt 33 kg, als Handwagen genutzt 100 kg.
- Wbd.JPG
Typenschild der ersten Anhänger aus Heldrungen; Waggon Bau Dessau
- Mkh f schild.jpg
Typenschild des MKH/F
VEB Asepta Berlin
Asepta war ein Medizintechnikhersteller. Hersteller von Fahrradanhängern bis mind. 1965 im Rahmen der Konsumgüterproduktion.
- Typ 8958 mit Fahrradzubehör, Nutzlast als Fahrradanhänger 35 kg
- Typ 8952 Handwagen, Nutzlast 125 kg
VEB LIW Anklam
LIW stand für Landtechnisches Instandsetzungswerk. Hersteller von Fahrradanhängern bis mind. 1966 im Rahmen der Konsumgüterproduktion.
VEB Dampfhammerwerk Großenhain
Hersteller von Fahrradanhängern im Rahmen der Konsumgüterproduktion.
VEB Transportgerätebau Leipzig
- Typen FA56 und MA66, 1956 bis 1969
VEB Reparaturwerk Neubrandenburg RWN
- Typ M 005, 1959 bis 1968, Zulässige Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h, Verwendungsbereich: Mopeds und Fahrräder, Leergewicht: 25 kg, Gesamtgewicht: 60 kg, KTA Typschein 351
VEB Waggonbau Dessau
- Typ WBD "Dessauer Anhänger", 1962 bis 1969
VEB KEMA Görlitz
- Typ Rollka III, 1962 bis 1970
Kurt Mehnert, Finsterwalde
- Typ MEFA I, 1964 bis 1968
Hermann Schoenfeldt, Leipzig
(Später VEB Landmaschinengurte Leipzig, Betrieb des VEB Kombinat Fortschritt Neustadt/Sa oder VEB Fortschritt Landmaschinen Betrieb VII Singwitz, Betriebsbereich 09 Leipzig oder auch VEB Plastanza Leipzig.)
- Typ SK 1000, 1968 bis 1989
Paul Bellmann, Schmiede und Fahrzeuge, Zethau üb. Freiberg (Sachs)
- Typ "Belli", etwa 1955 bis 1989/90
Der "Belli" wurde etwa 1955 von Siegfried Paul Bellmann (1926-2011) entwickelt, der in der Schmiede seines Vaters Paul Bellmann arbeitete und die er 1964 übernahm. Der erste Anhänger wurde für die sogenannte "Eierwally" gebaut, die auf dem Dorf Eier aufkaufte und für die ein schüttelfreier Transport auf luftgefüllter Bereifung von Vorteil war. Der Anhänger stieß auf das Interesse von Bauern und wurde daraufhin von Bellmann modifiziert, so daß sechs oder acht Milchkannen transportiert werden konnten. Aufgrund der schlechten Wege und Strassen machte sich der luftbereifte Wagen schnell auch einen guten Namen in den benachbarten Erzgebirgsdörfern.
Anfangs baute Bellmann circa 25 bis 30 Anhänher pro Jahr. Ab etwa 1970 erhöhte sich die Stückzahl auf jahrlich 80 bis 100; ab 1980 wurden bis zu 200 Stück jährlich gefertigt. Auch am Moped konnte der Anhänger (in Verbindung mit einer Kugelkopfkupplung) verwendet werden. Die elektrische Installation von Rücklicht usw. beauftragte der Käufer dann in Mopedwerkstätten selbst.
Ab etwa 1975 gab es ein Bestellsystem - die Anmeldungen wurden aufgenommen, im Herbst erfolgte dann die Auslieferung. Verkauft wurde der "Belli" hauptsächlich im Bereich Chemnitz, Freiberg, Annaberg und Dresden. Der Preis betrug bis Ende 1989 unverändert 167,- Mark. Im Laufe der Zeit wurde der "Belli" ein bekannter Markenname (auch andere zweirädrige Karren wurden und werden bis heute "Belli" genannt). 1989/90 wurde die Produktion des Anhängers eingestellt. (Chronik der Firma Bellmann: http://www.bellmann.de/chronik/chronik.html)
Adolf Lofmann KG, Berlin-Köpenick
Bau von Fahrradanhängern ab spätestens 1950, bis mind. 1969.
Anhängerkupplungen
Bei den Kupplungen für den Anhänger KMH/F gab es zwei Varianten. So ließ sich z.B. ein MKH/M mittels 18mm Kugelkopf-Kupplung auch am Fahrrad sicher befestigen. Die Variante /F gab es sowohl mit angeschweißter Kugel am Zugende, als auch mit der "Moped"-Kupplung. Dementsprechent gab es passende AHZ für das Fahrrad. Befestigt wurden die AHZ an der Klemmschraube der Sattelstütze.
- Fahrradkupplung.jpg
Kugelkopf einer Mopedkupplung, Ø=18 mm, Hersteller unbekannt.
- Fahradkupplung3.jpg
Schiebestück für Kugel Ø=18 mm.