Decelith: Unterschied zwischen den Versionen
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(kein Unterschied)
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Version vom 18. August 2012, 11:54 Uhr
Decelith ist der Handelsname eines rotbraunen, thermoplastischen PVC-Kunststoffes, der seit 1936 im Eilenburger Chemiewerk hergestellt wurde. Anfang der 50er Jahre diente Decelith auch als Grundlage für die Produktion von. Grund dafür dürfte vor allem das Fehlen von tiefziehfähgem Stahlblech und/oder eine notwendige, allgemeine Einsparung von Stahlblech gewesen sein.
Der Handelsname Decelith existiert noch heute.
Ein Abschnitt aus einem Artikel über die Leipziger Herbstmesse 1951 beschreibt die Einführung und Verwendung von Decelith bei IKA-Fahrradbeleuchtung:
"Die VVB IKA Vereinigung Volkseigener Betriebe, Installation, Kabel, Apparate, Leipzig, stellte eine Reihe neuer und verbesserter Fahrzeugzubehörteile zur Schau. Allgemeines Interesse fand eine komplette Dynamo-Fahrradbeleuchtung aus Decelith. Die Herstellung von Scheinwerfer, Dynamo und Rücklicht, aus diesem sich immer größere Anwendungsgebiete erobernden Werkstoff, weist völlig neue Wege in seiner praktischen Ausnutzung für den Bau von Fahrzeug-Zubehörteilen. Decelith ist unempfindlich gegen Hitze und Kälte, es oxydiert nicht und kann außerordentlich hohen Stoßbelastungen ausgesetzt werden, ohne daß sich Verbeulungen zeigen. Die Lieferung der neuen Fahrradbeluchtung erfolgt in verschiedenfarbigen Lackierungen, so daß individuellen Wünschen der Verbraucherschaft weitgehend entsprochen werden kann. Gegenüber der bisherigen Ausführung der Beleuchtung aus Blech zeigt die Ausführung aus Decelit außerordentliche Vorteile. Es handelt sich um eine Neuentwicklung, die aus einer beachtlichen Altivistenleistung der IKA-Werke Signal, Chemnitz, entstanden ist."
(Quelle: Ohne Autor: Die Leipziger Herbstmesse im Zeichen unserer demokratischen Friedenswirtschaft. In: Das Handwerk, 5. Jahrgang 1951, Fachteil Fahrzeugbau, Heft 10, S. BK 1.)
Im Gegensatz zu diesem Bericht sind bislang nur Scheinwerfer und Rücklichter aus Decelith bekannt - das betrifft Scheinwerfer von Balaco und FEK, die um 1954/55 einzuordnen sind sowie frühe Rücklichter von IKA. Dynamos aus Decelith sind bislang nicht bekannt.
Die "verschiedenfarbigen Lackierungen" beschränken sich de facto auf silber und schwarz.
Wie auch bei anderen Neuentwicklungen dürfte es sich bei der Fahrradbeleuchtung aus Decelith um Messeprodukte handeln, die nur verzögert und in Teilen in eine Produktion großen Stils überführt wurden.
Weitere Produkte aus Decelith bzw. sehr ähnlichem Weich-PVC waren die Bügel der WARO-Schutzblechfiguren sowie die Befestigungsbügel für den Bowdenzug von FuS-Optima-/Renak-Dreigangschaltungen.