Steuersätze: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Februar 2011, 10:11 Uhr
Als Steuersatz (auch Lenklager, Steuerlager) bezeichnet man jenes Lager, das die Gabel mit dem Rahmen verbindet. In der DDR-Fahrradindustrie wurde dieses Lager ausschließlich als Gewindesteuersatz ausgeführt und bestand zumeist aus folgenden Teilen (von unten):
- Gabelkonus
- Kugelring
- untere Lagerschale
- obere Lagerschale
- Kugelring
- Schraubkonus
- Nasenscheibe
- Abschlussmutter
Maße
Im Zuge der Wiederaufnahme der Fahrradproduktion wurde in der DDR einer neuer Standard für das Lenklager eingeführt. Dabei wurden die zölligen Maße des weitverbreiteten 1"-Steuersatzes durch metrische Abmessungen ersetzt, die fast nur in der DDR Verwendung fanden:
1" x 24 (EN/ISO) | M26 x 1 (DDR) | |
---|---|---|
Gewinde (Nennmaß) | 25,4 mm = 1" | 26 mm |
Steigung | 24 tpi | 25,4 tpi = 1 mm |
Gabelkonus | 26,4 mm | xx,x mm |
Lagerschale | 30,2 mm | 30,x mm |
Gabel (innen) | 22,2 mm | 22 mm |
Hersteller
- VEB Renak
- VEB Fahrradwerke Elite Diamant
Anfang bis Mitte der 60er Jahre stattete Diamant seine Straßen- und Bahnrennräder mit einem selbst entwickelten Steuersatz aus, der sich von den sonst üblichen Steuersätzen grundlegend unterschied. So waren die obere und untere Lagerschale unterschiedlich gestaltet und statt mit Kugelringen wurde die Steuersatz ausschließlich mit losen Kugeln bestückt. Auch wurde die Bauform geändert; statt den zwei Konuslagern (Schrägkugellager) besaß der Diamant Steuersatz zwei Axiallager, bei denen die Wälzkörper auf relativ schmalen Bahnen liefen.
Technisch gesehen waren diese Steuersätze ein Fehlschlag, da die Axiallager nicht geeignet waren, um die im Fahrbetrieb entstehenden Querkräfte (Radialkräfte) aufzunehmen. Das führte besonders bei kleinen Rahmenhöhen und damit kurzen Steuerkopfrohren zu erhöhtem Verschleiß und schneller Rasterung der Lenkung. Deswegen ist dieser Steuersatz heute nur noch selten zu finden.
Bemerkenswert ist noch, dass die einzelnen Lagerteile gedreht wurden und sehr massiv ausgeführt waren. Vermutlich um das erhöhte Gewicht auszugleichen wurde die Abschlussmutter aus Aluminium gefertigt.