FER Scheinwerfer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Max schwalbe
imported>Nukular
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe ''[[AUFA]]'' und ''Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla'' zum ''[[FER|VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER)]]''. Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die [[Betriebsnummer]] wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und [[Betriebsnummer|Nummer]] bekannt sind (Streuscheiben teilweise noch mit AUFA-Kennzeichnung).  
<!--Im Jahr 1958 fusionierten die volkseigenen Betriebe ''[[AUFA]]'' und ''Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla'' zum ''[[FER|VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER)]]''. Bei der Fahrradbeleuchtung hatte dies zunächst keinen Einfluss auf die Produktion; alle Komponenten wurden unverändert weiterproduziert und auch der Name AUFA wurde noch bis etwa 1960 verwendet. Die [[Betriebsnummer]] wurde dagegen bereits angepasst, sodass aus dieser Übergangszeit auch Teile mit zunächst unstimmigen Kombinationen von Marke und [[Betriebsnummer|Nummer]] bekannt sind (Streuscheiben teilweise noch mit AUFA-Kennzeichnung).  
Danach jedoch wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis 1990 mit [[FER]] gekennzeichnet.<br>Die hier angegebenen Typennummern sind entweder auf der Halterung oder auf der Streuscheibe zu finden, wobei diese jeweils den Basistyp des Scheinwerfers angibt. Darüber hinaus gab es intern noch weitere Differenzierungen bei der Typenbezeichnung, die sich nach der Farbgebung des Gehäuses usw. richtete. Da dies offenbar nicht konsequent beibehalten wurde und zudem bei weitem nicht alle Ausführungen der FER-Scheinwerfer durch offizielle Prospekte belegt sind, soll sich hier hauptsächlich auf die Angabe des Basistyps beschränkt werden.  
Danach jedoch wurden sämtliche Fahrradelektrikteile bis 1990 mit [[FER]] gekennzeichnet.<br>Die hier angegebenen Typennummern sind entweder auf der Halterung oder auf der Streuscheibe zu finden, wobei diese jeweils den Basistyp des Scheinwerfers angibt. Darüber hinaus gab es intern noch weitere Differenzierungen bei der Typenbezeichnung, die sich nach der Farbgebung des Gehäuses usw. richtete. Da dies offenbar nicht konsequent beibehalten wurde und zudem bei weitem nicht alle Ausführungen der FER-Scheinwerfer durch offizielle Prospekte belegt sind, soll sich hier hauptsächlich auf die Angabe des Basistyps beschränkt werden.  


Zeile 6: Zeile 6:
__TOC__
__TOC__


==Klassische [[Scheinwerfer|Scheinwerfer-Modelle]] von [[FER]]==
==Scheinwerfer mit Metallgehäuse==
===Typenreihe 8707.104===
1959 tauchen die ersten Fahrradscheinwerfer von FER auf. Dabei handelte es sich um die bereits von [[AUFA]] bekannte Ausführung mit zwei Glühlampen für Fahr- und Bodenlicht, einem Außenanschluss für das Beleuchtungskabel sowie einem Lichtaustritt von 75 mm Durchmesser. Dieser Scheinwerfer wurde als Typ 8707.104 bezeichnet (teilweise auch als Typ SF 13, eine Bezeichnung, die bereits für den AUFA-Scheinwerfer im [[DHZ-Katalog]] von 1956 auftaucht). Unklar ist, wie lange dieses Modell noch für den Binnenmarkt produziert wurde. In einem Sortimentskatalog für Fahrradersatz- und Zubehörteile aus dem Jahr 1964 taucht dieser Scheinwerfer schon nicht mehr auf. Hingegen wird er in einem Katalog des Herstellers FER von 1969 noch aufgeführt, allerdings mit dem Vermerk "nur Export".
1959 tauchen die ersten Fahrradscheinwerfer von FER auf. Dabei handelte es sich um die bereits von [[AUFA]] bekannte Ausführung mit zwei Glühlampen für Fahr- und Bodenlicht, einem Außenanschluss für das Beleuchtungskabel sowie einem Lichtaustritt von 75 mm Durchmesser. Dieser Scheinwerfer wurde als Typ 8707.104 bezeichnet (teilweise auch als Typ SF 13, eine Bezeichnung, die bereits für den AUFA-Scheinwerfer im [[DHZ-Katalog]] von 1956 auftaucht). Unklar ist, wie lange dieses Modell noch für den Binnenmarkt produziert wurde. In einem Sortimentskatalog für Fahrradersatz- und Zubehörteile aus dem Jahr 1964 taucht dieser Scheinwerfer schon nicht mehr auf. Hingegen wird er in einem Katalog des Herstellers FER von 1969 noch aufgeführt, allerdings mit dem Vermerk "nur Export".


Zeile 20: Zeile 21:
</gallery>
</gallery>


===Typenreihe 8707.6===


Ebenfalls noch unter der Marke [[AUFA]] wurde 1958 ein neuer Scheinwerfer '''Typ 8707.6''' eingeführt. Dessen Aluminium-Frontring mit kleinem Schirm war allerdings nur auf das Gehäuse aufgesteckt und durch häufiges Öffnen (Lampenwechsel) konnte die Arretierung schnell beschädigt werden. Deshalb folgte vermutlich bereits 1959 der Wechsel zum überarbeiteten Typ 8707.15. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde die Arretierung des Frontrings erheblich verbessert, indem dieser nun durch Federdruck oder Verschraubung am Gehäuse gehalten wurde.  
Ebenfalls noch unter der Marke [[AUFA]] wurde 1958 ein neuer Scheinwerfer Typ 8707.6 eingeführt. Dessen Aluminium-Frontring mit kleinem Schirm war allerdings nur auf das Gehäuse aufgesteckt und durch häufiges Öffnen (Lampenwechsel) konnte die Arretierung schnell beschädigt werden. Deshalb folgte vermutlich bereits 1959 der Wechsel zum überarbeiteten Typ 8707.15. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde die Arretierung des Frontrings erheblich verbessert, indem dieser nun durch Federdruck oder Verschraubung am Gehäuse gehalten wurde.  


Den '''Grundtyp 8707.15''' gab es in zahlreichen Varianten, sowohl was Material, Lackierung als auch die Ausstattung betrifft. Das Gehäuse bestand grundsätzlich aus Stahlblech und war entweder lackiert (silber oder hammerschlag-silber), oder verchromt. Der Frontring bestand entweder aus Stahlblech (verchromt) oder aus Aluminium (blank). Der Anschluss des Lichtkabels erfolgte innen- oder außenliegend (vorn oder auch hinten). Spezielle Halterungen oder auch eine Variante mit zwei Glühlampen und entsprechendem Drehschalter wurden ebenfalls produziert, wahrscheinlich sind damit noch nicht alle Varianten beschrieben. Die bemerkenswerte Vielfalt diente offenbar Exportzwecken. An den Halterungen dieser Scheinwerfer sind oft englische oder in andere Sprachen übersetzte Benennungen des Herstellerlands eingeprägt. Die werksseitig an DDR-Fahrrädern angebauten Ausführungen beschränkten sich im Wesentlichen auf zwei typische Varianten: Die Variante 8707.15 mit innenliegendem Lichtkabelanschluss, silbern lackiertem Gehäuse und blankem Frontring aus Aluminium sowie die Variante 8707.15/6 mit außenliegendem Kabelanschluss hinten, silbern lackiertem Gehäuse und Frontring aus Stahlblech, verchromt.  
===Typenreihe 8707.15 und 8707.18===
 
Den Grundtyp 8707.15 gab es in zahlreichen Varianten, sowohl was Material, Lackierung als auch die Ausstattung betrifft. Das Gehäuse bestand grundsätzlich aus Stahlblech und war entweder lackiert (silber oder hammerschlag-silber), oder verchromt. Der Frontring bestand entweder aus Stahlblech (verchromt) oder aus Aluminium (blank). Der Anschluss des Lichtkabels erfolgte innen- oder außenliegend (vorn oder auch hinten). Spezielle Halterungen oder auch eine Variante mit zwei Glühlampen und entsprechendem Drehschalter wurden ebenfalls produziert, wahrscheinlich sind damit noch nicht alle Varianten beschrieben. Die bemerkenswerte Vielfalt diente offenbar Exportzwecken. An den Halterungen dieser Scheinwerfer sind oft englische oder in andere Sprachen übersetzte Benennungen des Herstellerlands eingeprägt. Die werksseitig an DDR-Fahrrädern angebauten Ausführungen beschränkten sich im Wesentlichen auf zwei typische Varianten: Die Variante 8707.15 mit innenliegendem Lichtkabelanschluss, silbern lackiertem Gehäuse und blankem Frontring aus Aluminium sowie die Variante 8707.15/6 mit außenliegendem Kabelanschluss hinten, silbern lackiertem Gehäuse und Frontring aus Stahlblech, verchromt.  


Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug grundsätzlich 60 mm. Noch bis mindestens 1960 hatten die Scheinwerfer einen Drücker zur Arretierung des Frontrings, ab spätestens 1962 geschah dies mit Hilfe einer Verschraubung. Die Streuscheibe bestand bis mindestens Juni 1966 noch aus Glas, bereits ab spätestens Dezember 1965 sind jedoch auch Streuscheiben aus Kunststoff bekannt. Ob diese Überschneidung dem Verbrauch von Restbeständen an Glasstreuscheiben geschuldet ist oder ob so unterschiedliche Anforderungen (Binnenmarkt, Export) bedient wurden, ist nicht bekannt. Bis mind. Dezember 1966 wurde das Gehäuse auf der Oberseite mit ''FER'' geprägt, ab spätestens September 1967 entfiel diese Prägung vollständig. Auch bei diesem Merkmal gab es somit zeitliche Überschneidungen in der Produktion. Abhängig von Zeit und Variante, wurden verschiedene Kleinteile und Dichtungen aus Kunststoff angebaut. Der Typ 8707.15 war der letzte "klassische" Fahrradscheinwerfer mit separatem Frontring. An Fahrrädern von Mifa wurde er noch bis etwa 1968 verwendet. Varianten mit außenliegendem Lichtkabelabschluss wurden auch nach 1968 noch hergestellt, jedoch nur zur Verwendung als Zubehörteil oder für Exportzwecke. Das jüngste bekannte Exemplar stammt aus dem Jahr 1971 (Variante 8707.15/21).  
Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug grundsätzlich 60 mm. Noch bis mindestens 1960 hatten die Scheinwerfer einen Drücker zur Arretierung des Frontrings, ab spätestens 1962 geschah dies mit Hilfe einer Verschraubung. Die Streuscheibe bestand bis mindestens Juni 1966 noch aus Glas, bereits ab spätestens Dezember 1965 sind jedoch auch Streuscheiben aus Kunststoff bekannt. Ob diese Überschneidung dem Verbrauch von Restbeständen an Glasstreuscheiben geschuldet ist oder ob so unterschiedliche Anforderungen (Binnenmarkt, Export) bedient wurden, ist nicht bekannt. Bis mind. Dezember 1966 wurde das Gehäuse auf der Oberseite mit ''FER'' geprägt, ab spätestens September 1967 entfiel diese Prägung vollständig. Auch bei diesem Merkmal gab es somit zeitliche Überschneidungen in der Produktion. Abhängig von Zeit und Variante, wurden verschiedene Kleinteile und Dichtungen aus Kunststoff angebaut. Der Typ 8707.15 war der letzte "klassische" Fahrradscheinwerfer mit separatem Frontring. An Fahrrädern von Mifa wurde er noch bis etwa 1968 verwendet. Varianten mit außenliegendem Lichtkabelabschluss wurden auch nach 1968 noch hergestellt, jedoch nur zur Verwendung als Zubehörteil oder für Exportzwecke. Das jüngste bekannte Exemplar stammt aus dem Jahr 1971 (Variante 8707.15/21).  
Für die Diamant-Sporträder wurde ab Anfang der 1960er Jahre der Scheinwerfertyp '''8707.14''' verwendet, der vom seit 1956 verwendeten Modell zur [[FER Scheinwerfer#Scheinwerfer-Modelle_für_Schutzblechmontage|Montage auf dem Schutzblech]] abgeleitet wurde. Seine Bauform ist dem Typ 8707.15 sehr ähnlich, er war jedoch deutlich kleiner (50 mm Lichtaustritt). Ab 1965 wurden auch die Tourensporträder grundsätzlich mit diesem Scheinwerfer ausgestattet. Bis 1968 wurde er serienmäßig an Diamantfahrrädern verwendet, jedoch noch mindestens bis 1969 für Exportzwecke produziert.   


<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
Datei:FER-Scheinwerfer-8707-6-1959.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.6'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1959 (im Bild: 05/1959)<br>'''Verwendung:''' [[Modelle Mifa|Mifa]] Touren- und Sporträder <br>'''Material:''' Stahlblech, Glas, Aluminium<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 60 mm<br>'''Farben/Varianten:''' silber<br>'''Bemerkungen:''' ''FER''-Logo in der Streuscheibe; geänderter Haltebügel, sonst baugleich mit [[AUFA Scheinwerfer|AUFA Typ 8707.6]]
Datei:FER-Scheinwerfer-8707-6-1959.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.6'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1959 (im Bild: 05/1959)<br>'''Verwendung:''' [[Modelle Mifa|Mifa]] Touren- und Sporträder <br>'''Material:''' Stahlblech, Glas, Aluminium<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 60 mm<br>'''Farben/Varianten:''' silber<br>'''Bemerkungen:''' ''FER''-Logo in der Streuscheibe; geänderter Haltebügel, sonst baugleich mit [[AUFA Scheinwerfer|AUFA Typ 8707.6]]
Datei:Scheinwerfer Alu FER.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14/1'''</p></center>'''Zeitraum:''' ca. 1960 bis 1968<br>'''Verwendung:''' Fahrräder von Diamant <br>'''Material:''' Aluminium, Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' Aluminium blank (im Bild), silber, Hammerschlaglack silber <br>'''Bemerkungen:''' An Tourensporträdern erst ab 1964 verwendet
Datei:FER Scheinwerfer Typ 8707-14 Export.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14'''</p></center>'''Zeitraum:''' hier: 1965<br>'''Verwendung:''' lt. Katalog von 1965 "nur für Export"<br>'''Material:''' Aluminium, Glas bzw. Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' hier: Stahl silberfarbig lackiert, Frontring Stahl verchromt<br>'''Bemerkungen:''' mit Klemmhalter, Innenanschluss; als Typ 8707.14/3 mit poliertem Alugehäuse und dito Frontring; als Typ 8707.14/11 mit verchromtem Stahlblechgehäuse und dito Fronting


Datei:FER Scheinwerfer 8707-15 Innenanschluss 1960.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.15 (Innenanschluss)'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1959 bis 1968<br>'''Verwendung:''' Tourenräder, Tourensporträder (bis 1965), Sporträder (bis ca. 1962)<br>'''Material:''' Stahlblech, Glas bzw. Kunststoff, Aluminium<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 60 mm<br>'''Farben/Varianten:''' silber (im Bild), Hammmerschlaglack silber<br>'''Bemerkungen:'''  
Datei:FER Scheinwerfer 8707-15 Innenanschluss 1960.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.15 (Innenanschluss)'''</p></center>'''Zeitraum:''' 1959 bis 1968<br>'''Verwendung:''' Tourenräder, Tourensporträder (bis 1965), Sporträder (bis ca. 1962)<br>'''Material:''' Stahlblech, Glas bzw. Kunststoff, Aluminium<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 60 mm<br>'''Farben/Varianten:''' silber (im Bild), Hammmerschlaglack silber<br>'''Bemerkungen:'''  
Zeile 57: Zeile 54:
</gallery>
</gallery>


==[[Scheinwerfer|Scheinwerfer-Modelle]] für Schutzblechmontage==
===Typenreihe 8707.14===
 
Für die Diamant-Sporträder wurde ab Anfang der 1960er Jahre der Scheinwerfertyp '''8707.14''' verwendet, der vom seit 1956 verwendeten Modell zur [[FER Scheinwerfer#Scheinwerfer-Modelle_für_Schutzblechmontage|Montage auf dem Schutzblech]] abgeleitet wurde. Seine Bauform ist dem Typ 8707.15 sehr ähnlich, er war jedoch deutlich kleiner (50 mm Lichtaustritt). Ab 1965 wurden auch die Tourensporträder grundsätzlich mit diesem Scheinwerfer ausgestattet. Bis 1968 wurde er serienmäßig an Diamantfahrrädern verwendet, jedoch noch mindestens bis 1969 für Exportzwecke produziert.   
 
Speziell für die Luxus-Sporträder von Diamant produzierte FER die für die Montage auf dem Schutzblech vorgesehenen Scheinwerfer des Typs 8707.14/2. Bislang ist diese Ausführung nur mit einem Innenanschluss des Beleuchtungskabels bekannt. Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug 50 mm. Dieser Scheinwerfer wurde auch in einer Ausführung zur Befestigung mit einem Halter am Lenkerschaft produziert, die übrigen Merkmale sind mit denen des Typs 8707.14/2 identisch.
Speziell für die Luxus-Sporträder von Diamant produzierte FER die für die Montage auf dem Schutzblech vorgesehenen Scheinwerfer des Typs 8707.14/2. Bislang ist diese Ausführung nur mit einem Innenanschluss des Beleuchtungskabels bekannt. Der Durchmesser des Lichtaustritts betrug 50 mm. Dieser Scheinwerfer wurde auch in einer Ausführung zur Befestigung mit einem Halter am Lenkerschaft produziert, die übrigen Merkmale sind mit denen des Typs 8707.14/2 identisch.


Zeile 67: Zeile 67:


Datei:ScheinwerferSchutzblechHammerschlag.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14/2'''</p></center>'''Zeitraum:''' 19xx bis mind. 10/1966<br>'''Verwendung:''' Diamant Luxus-Sporträder, Zubehörteil<br>'''Material:''' Aluminium, Glas bzw. Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' Hammerschlaglack silber<br>'''Bemerkungen:''' zur Montage auf dem Schutzblech
Datei:ScheinwerferSchutzblechHammerschlag.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14/2'''</p></center>'''Zeitraum:''' 19xx bis mind. 10/1966<br>'''Verwendung:''' Diamant Luxus-Sporträder, Zubehörteil<br>'''Material:''' Aluminium, Glas bzw. Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' Hammerschlaglack silber<br>'''Bemerkungen:''' zur Montage auf dem Schutzblech
Datei:Scheinwerfer Alu FER.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14/1'''</p></center>'''Zeitraum:''' ca. 1960 bis 1968<br>'''Verwendung:''' Fahrräder von Diamant <br>'''Material:''' Aluminium, Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' Aluminium blank (im Bild), silber, Hammerschlaglack silber <br>'''Bemerkungen:''' An Tourensporträdern erst ab 1964 verwendet
Datei:FER Scheinwerfer Typ 8707-14 Export.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.14'''</p></center>'''Zeitraum:''' hier: 1965<br>'''Verwendung:''' lt. Katalog von 1965 "nur für Export"<br>'''Material:''' Aluminium, Glas bzw. Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' 50 mm<br>'''Farben/Varianten:''' hier: Stahl silberfarbig lackiert, Frontring Stahl verchromt<br>'''Bemerkungen:''' mit Klemmhalter, Innenanschluss; als Typ 8707.14/3 mit poliertem Alugehäuse und dito Frontring; als Typ 8707.14/11 mit verchromtem Stahlblechgehäuse und dito Fronting
</gallery>
</gallery>


==Moderne [[Scheinwerfer|Scheinwerfer-Modelle]] mit Metallgehäuse==
===Typenreihe 8707.19===
 
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wurden bei FER neue Scheinwerfer ins Sortiment genommen. Von den bisherigen unterschieden sie sich durch den Wegfall des Frontrings. Stattdessen wurde die Streuscheibe im bzw. auf dem Gehäuse fixiert oder angeschraubt. Frühe Baujahre weisen einen Außenanschluss des Beleuchtungskabels auf.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wurden bei FER neue Scheinwerfer ins Sortiment genommen. Von den bisherigen unterschieden sie sich durch den Wegfall des Frontrings. Stattdessen wurde die Streuscheibe im bzw. auf dem Gehäuse fixiert oder angeschraubt. Frühe Baujahre weisen einen Außenanschluss des Beleuchtungskabels auf.


Diese neuen Scheinwerfer erschienen in mehreren Ausführungen. Beim Typ 8707.19, der spätestens seit 1968 produziert wurde, schließt die gewölbte Streuscheibe bündig mit dem Gehäuse ab. Die Fixierung der Streuscheibe im Gehäuse wurde schon nach kurzer Zeit (vermutlich noch 1968) verändert. Die Produktion lief mindestens bis 1970. Parallel gab es den sehr ähnlichen, größeren Typ 8707.17, der vermutlich nur für den Export produziert wurde. Hinzu kam ab 1969 der Typ 8707.21, der mit geringfügigen Änderungen auch noch nach 1990 angeboten wurde. Bei diesem wurde die gerade ausgeführte Streuscheibe auf dem Gehäuse befestigt. Bei der ersten Ausführung, die in dieser Form bis 1971/72 beibehalten wurde, war die Streuscheibe oben im Gehäuse eingesteckt und unten durch eine Drahtfeder gehalten (analog dem Typ 8707.19). Die genannten Scheinwerfermodelle waren zumeist silber lackiert. Es gab jedoch auch verchromte Ausführungen, die an DDR-Fahrrädern werksseitig jedoch wahrscheinlich nicht verwendet wurden.  
Diese neuen Scheinwerfer erschienen in mehreren Ausführungen. Beim Typ 8707.19, der spätestens seit 1968 produziert wurde, schließt die gewölbte Streuscheibe bündig mit dem Gehäuse ab. Die Fixierung der Streuscheibe im Gehäuse wurde schon nach kurzer Zeit (vermutlich noch 1968) verändert. Die Produktion lief mindestens bis 1970.  
 
===Typenreihe 8707.17===
 
Parallel gab es den sehr ähnlichen, größeren Typ 8707.17, der vermutlich nur für den Export produziert wurde.
 
===Typenreihe 8707.21===
 
Hinzu kam ab 1969 der Typ 8707.21, der mit geringfügigen Änderungen auch noch nach 1990 angeboten wurde. Bei diesem wurde die gerade ausgeführte Streuscheibe auf dem Gehäuse befestigt. Bei der ersten Ausführung, die in dieser Form bis 1971/72 beibehalten wurde, war die Streuscheibe oben im Gehäuse eingesteckt und unten durch eine Drahtfeder gehalten (analog dem Typ 8707.19). Die genannten Scheinwerfermodelle waren zumeist silber lackiert. Es gab jedoch auch verchromte Ausführungen, die an DDR-Fahrrädern werksseitig jedoch wahrscheinlich nicht verwendet wurden.  


1971/72 erfolgte eine Überarbeitung des Typs 8707.21, nun wurde die Streuscheibe unten mittels einer Schraube fixiert, wenig später wurde der Kabelanschluss nach innen verlegt. Ab diesem Zeitpunkt wurde er offenbar fast ausschließlich für den Export produziert, erst ab 1987 war er serienmäßig wieder häufiger an DDR-Fahrrädern zu finden (nunmehr in der verchromten Ausführung).
1971/72 erfolgte eine Überarbeitung des Typs 8707.21, nun wurde die Streuscheibe unten mittels einer Schraube fixiert, wenig später wurde der Kabelanschluss nach innen verlegt. Ab diesem Zeitpunkt wurde er offenbar fast ausschließlich für den Export produziert, erst ab 1987 war er serienmäßig wieder häufiger an DDR-Fahrrädern zu finden (nunmehr in der verchromten Ausführung).
===Typenreihe 8707.22===


Nur anhand eines Katalogs aus dem Jahre 1969 lässt sich der Scheinwerfer des Typs 8707.22 belegen. Er ist weitgehend identisch mit dem Typ 8707.21 in der ersten Ausführung, besitzt jedoch eine gewölbte Streuscheibe mit vorgezogenem Rand.
Nur anhand eines Katalogs aus dem Jahre 1969 lässt sich der Scheinwerfer des Typs 8707.22 belegen. Er ist weitgehend identisch mit dem Typ 8707.21 in der ersten Ausführung, besitzt jedoch eine gewölbte Streuscheibe mit vorgezogenem Rand.
Zeile 102: Zeile 117:
</gallery>
</gallery>


===Typenreihe 8707.28===
In den 1980er Jahren kamen weitere Scheinwerfer mit Metallgehäuse hinzu. Als Neuentwicklung wird in einem Katalog von 1983 der Scheinwerfer des Typs 8707.28 vorgestellt. Dessen flaches Gehäuse bestand aus Stahl, die Streuscheibe aus Glas. Werksseitig kam er an DDR-Fahrrädern jedoch nur vereinzelt zum Einsatz.


In den 1980er Jahren kamen weitere Scheinwerfer mit Metallgehäuse hinzu. Als Neuentwicklung wird in einem Katalog von 1983 der Scheinwerfer des Typs 8707.28 vorgestellt. Dessen flaches Gehäuse bestand aus Stahl, die Streuscheibe aus Glas. Werksseitig kam er an DDR-Fahrrädern jedoch nur vereinzelt zum Einsatz.<br>Vermutlich nur für den Export entstand der ebenfalls im Katalog von 1983 aufgeführte Typ 8707.25, der optisch dem Typ 8707.21 ähnelt, jedoch einen größeren Lichtaustritt besitzt. Später kam noch der Scheinwerfer Typ 8707.21/0 mit Aluminiumgehäuse dazu, der im Wesentlichen mit dem Dynamoscheinwerfer identisch war.
===Typenreihe 8707.25===


Vermutlich nur für den Export entstand der ebenfalls im Katalog von 1983 aufgeführte Typ 8707.25, der optisch dem Typ 8707.21 ähnelt, jedoch einen größeren Lichtaustritt besitzt.
===Typenreihe 8707.21/0===
Später kam noch der Scheinwerfer Typ 8707.21/0 mit Aluminiumgehäuse dazu, der im Wesentlichen mit dem Dynamoscheinwerfer identisch war.


<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
<gallery widths="220" heights="220" perrow="4">
Zeile 114: Zeile 137:
</gallery>
</gallery>


==[[Scheinwerfer|Scheinwerfer-Modelle]] mit Kunststoffgehäuse==
==Scheinwerfer mit Kunststoffgehäuse==
Fahrradscheinwerfer mit Kunststoffgehäuse wurden bei FER ab den frühen 1970er Jahren in großer Stückzahl produziert. Die erste weitgehend aus Kunststoff gefertigte Ausführung Typ 8707.15/31 erschien etwa 1966 und war optisch mit dem Typ 8707.19 identisch. Scheinbar wurde diese Variante nur sehr selten produziert bzw. an DDR-Fahrrädern verwendet. Noch seltener ist der Scheinwerfer des Typs 8707.16, der erstmals einen rechteckigen Lichtaustritt besaß und über eine ungewöhnliche Befestigung an der Mitte der Lenkstange verfügte.<br>
===Typ 8707.15/31===
Der ab 1971 hergestellte Typ 8707.24 entwickelte sich dagegen zum Standard-Fahrradscheinwerfer der 1970er und 1980er Jahre. Zunächst nur mit hellgrauem bzw. säter weißem Gehäuse lieferbar, kam 1979 dem Zeitgeschmack entsprechend eine Variante in schwarz hinzu. Darüber hinaus gab es noch einen Scheinwerfer mit meist zweifarbigem Gehäuse, welches hinten abgerundet war. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre erschien schließlich noch ein runder Scheinwerfer mit kompaktem Gehäuse.
 
Fahrradscheinwerfer mit Kunststoffgehäuse wurden bei FER ab den frühen 1970er Jahren in großer Stückzahl produziert. Die erste weitgehend aus Kunststoff gefertigte Ausführung Typ 8707.15/31 erschien etwa 1966 und war optisch mit dem Typ 8707.19 identisch. Scheinbar wurde diese Variante nur sehr selten produziert bzw. an DDR-Fahrrädern verwendet.
 
===Typenreihe 8707.16===
 
Noch seltener ist der Scheinwerfer des Typs 8707.16, der erstmals einen rechteckigen Lichtaustritt besaß und über eine ungewöhnliche Befestigung an der Mitte der Lenkstange verfügte.
 
===Typenreihe 8707.24===
Der ab 1971 hergestellte Typ 8707.24 entwickelte sich dagegen zum Standard-Fahrradscheinwerfer der 1970er und 1980er Jahre. Zunächst nur mit hellgrauem bzw. säter weißem Gehäuse lieferbar, kam 1979 dem Zeitgeschmack entsprechend eine Variante in schwarz hinzu. Darüber hinaus gab es noch einen Scheinwerfer mit meist zweifarbigem Gehäuse, welches hinten abgerundet war.
 
===Typenreihe 8707.30===
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre erschien schließlich noch ein runder Scheinwerfer mit kompaktem Gehäuse.




Zeile 140: Zeile 174:
Datei:FER Scheinwerfer 8707-29.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.29'''</p></center>'''Zeitraum:''' um 1986<br>'''Verwendung:''' vrmtl. Zubehörteil<br>'''Material:''' Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' ?? mm<br>'''Farben/Varianten:''' vrmtl. weiß<br>'''Bemerkungen:''' Vrmtl. nur für Export. Mit Glühlampe 2,5V, 0,3A. Lichtstärke nach Entladezyklus bei Batteriespannung 1,8V: 8 cd.
Datei:FER Scheinwerfer 8707-29.jpg|<center><p style="background-color:#CCCCCC">'''Scheinwerfer Typ 8707.29'''</p></center>'''Zeitraum:''' um 1986<br>'''Verwendung:''' vrmtl. Zubehörteil<br>'''Material:''' Kunststoff<br>'''Ø Lichtaustritt:''' ?? mm<br>'''Farben/Varianten:''' vrmtl. weiß<br>'''Bemerkungen:''' Vrmtl. nur für Export. Mit Glühlampe 2,5V, 0,3A. Lichtstärke nach Entladezyklus bei Batteriespannung 1,8V: 8 cd.
</gallery>
</gallery>
 
-->
[[Kategorie:Scheinwerfer]]
[[Kategorie:Scheinwerfer]]

Version vom 23. Juli 2021, 11:46 Uhr