Tipps zu Bremsen: Unterschied zwischen den Versionen

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==[[Bremsen#Stempelbremsen|Stempelbremse]]==
==[[Bremsen#Reifenbremsen|Reifenbremse]]==
=== Seilzug-Stempelbremse ===
=== Seilzug-Reifenbremse ===
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild2.JPG|thumb|220px]]
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild1.JPG|thumb|200px]]
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild1.JPG|thumb|220px]]
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild3.JPG|thumb|200px]]
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild3.JPG|thumb|220px]]
[[Datei:Demontage Seilzug Reifenbremse Bild2.JPG|thumb|200px]]
Seilzug-Stempelbremsen sind keine komplizierten Konstruktionen, dennoch ist deren technischer Aufbau äußerlich nicht auf den ersten Blick zu erfassen, und unsachgemäße, gewaltsame Demontage ist des öfteren zu beobachten. Die Folgen sind unter anderem beschädigte Schutzbleche. Viele Bremsen sind auch falsch eingestellt, was die ohnehin eher geringe Bremswirkung noch weiter schmälert. Eine sehr schwache Bremsleistung kann auch mit älteren, ausgehärteten Reifen oder Bremsgummis zusammenhängen. Wie auch bei Felgenbremsen ist auf einen noch ausreichend dicken Bremsgummi zu achten, dessen Halterung darf nicht auf dem Reifen schleifen. Der Seilzug der Stempelbremse sollte zwar leichtgängig sein. Wegen der vergleichsweise großen Federkraft der Feder im Stempel, wirkt sich eine vernachlässigte Pflege jedoch nicht so stark aus wie etwa bei der Felgenbremse.  
[[Datei:OptimaStempelbremseBraun.jpg|thumb|200px|Bei frühen, schlanken Seilzug-Reifenbremsen sind Ober- und Unterteil der Bremse fest ineinander gekerbt.]]  
Seilzug-Reifenbremsen (auch als Stempelbremsen bekannt) sind keine komplizierten Konstruktionen, dennoch ist deren technischer Aufbau äußerlich nicht auf den ersten Blick zu erfassen, und unsachgemäße, gewaltsame Demontage ist des öfteren zu beobachten. Die Folgen sind unter anderem beschädigte Schutzbleche. Viele Bremsen sind auch falsch eingestellt, was die ohnehin eher geringe Bremswirkung noch weiter schmälert. Eine sehr schwache Bremsleistung kann auch mit älteren, ausgehärteten Reifen oder Bremsgummis zusammenhängen. Wie auch bei Felgenbremsen ist auf einen noch ausreichend dicken Bremsgummi zu achten, dessen Halterung darf nicht auf dem Reifen schleifen.  


Eine Einstellung der Bremse mit möglichst kurzem Leerweg, ist zunächst unproblematisch direkt am Seilzug möglich. Mitunter ist dieser Verstellbereich nicht ausreichend. Für diesen Fall gibt es eine weitere Verstellmöglichkeit, für die die Bremse jedoch zerlegt werden muss. Eine Demontage der Bremse ist ebenso nötig, wenn das Vorderradschutzblech demontiert werden soll.  
Eine Einstellung der Bremse mit möglichst kurzem Leerweg, ist zunächst unproblematisch direkt am Seilzug möglich. Mitunter ist dieser Verstellbereich nicht ausreichend. Für diesen Fall gibt es eine weitere Verstellmöglichkeit, für die die Bremse jedoch zerlegt werden muss. Eine Demontage der Bremse ist ebenso nötig, wenn das Vorderradschutzblech demontiert werden soll.  


Zuerst ist das Fahrrad herumzudrehen (Klingel lösen) und das Vorderrad zu entfernen. Anschließend wird die Verbindung des oberen und unteren Teils der Bremse gelöst. Bei frühen Ausführungen bis 1962 sind die beiden Teile ineinander gehakt. Dies kann Probleme bereiten, da der Hak-Mechanismus teilweise aus recht dünnem Aluminium besteht und sich daher leicht verbiegt und dann tatsächlich nur noch mit Gewalt trennbar ist. Ab ca. 1963 wurden die beiden Teile miteinander verschraubt, was ein problemloses Trennen ermöglicht. Ist die Verbindung unterbrochen, kann der untere Teil (der Stempel) mit sanfter Gewalt herausgezogen werden. Die nun zugängliche Feder sollte ein wenig geölt werden, um Quietschgeräusche beim Betätigen zu unterbinden.  
Zuerst ist das Fahrrad herumzudrehen (Klingel lösen) und das Vorderrad zu entfernen. Anschließend wird die Verbindung des oberen und unteren Teils der Bremse gelöst. Ist die Verbindung unterbrochen, kann der untere Teil (der Stempel) herausgezogen werden. Die nun zugängliche Feder ist oft von Rost befallen und sollte geölt werden. Soll das Schutzblech demontiert oder die Bremse vollständig demontiert werden, so schraubt man jene Mutter (Schlüsselweite 10), an der das Schutzblech am Gabelkopf fixiert ist, ab. Nun können das Schutzblech und die Halterung der Stempelbremse mitsamt des Seilzugs und Kolbens abgenommen werden. Soll nur eine Einstellung der Bremse vorgenommen werden, so löst man die SW10-Mutter lediglich etwas. Anschließend wird die Schraube mit einem kleinen Schraubendreher herausgedreht, sie ist für diesen Zweck geschlitzt. Schon nach wenigen Umdrehungen ist der Bremskolben lose und kann verstellt werden. Dazu wird die Schraube in ein anderes der drei Löcher im Kolben wieder eingedreht. Achtung: Bei der Montage der Bremse muss beim Fixieren von Schutzblech- und Bremshalterung mit einem Schraubendreher gegengehalten werden (siehe Foto). Andernfalls kann sich die Schraube beim Festziehen aus dem Kolben herausdrehen. Dies macht sich sofort durch Nichtfunktion der Bremse bemerkbar.


Bei der Variante mit verschraubtem Ober- und Unterteil geht es nun wie folgt weiter: Soll einfach nur das Schutzblech demontiert oder die Bremse vollständig demontiert werden, so schraubt man die SW10-Mutter ganz ab. Nun können das Schutzblech und die Halterung der Stempelbremse mitsamt des Seilzugs und Kolbens abgenommen werden. Soll nur eine Demontage des Bowdenzugs oder eine Einstellung der Bremse vorgenommen werden, so löst man jene Mutter (Schlüsselweite 10), an der auch das Schutzblech am Gabelkopf fixiert ist. Nachdem die Mutter gelockert ist, wird die Schraube mit einem kleinen Schraubendreher herausgedreht, sie ist für diesen Zweck geschlitzt. Schon nach wenigen Umdrehungen ist der Bremskolben lose und kann verstellt werden. Dazu wird die Schraube in ein anderes der drei Löcher im Kolben wieder eingedreht. Oder der Kolben wird zwecks einer Demontage des Bowdenzuges ganz herausgezogen.  
Die Demontage der Bremse kann bei alten Ausführungen zu Schwierigkeiten führen. Ab ca. 1963 wurden die beiden zu lösenden Teile der Bremse miteinander verschraubt, was ein problemloses Trennen ermöglicht. Bis 1962 wurden die beiden Teile ineinander gehakt. Da der Hak-Mechanismus teilweise aus recht dünnem Aluminium besteht, verbiegt er sich schnell und ein beschädigungsfreies Lösen ist mitunter nicht mehr möglich. Noch problematischer sind Seilzug-Reifenbremsen der ersten Ausführung mit schlankem Stempel, wie sie bis Mitte der 1950er Jahre verwendet wurden. Hier ist der obere Teil fest in den unteren Teil eingekerbt und kaum beschädigungsfrei zu lösen. Die Demontage der Bremse vom Fahrrad erfolgt durch Lösen einer Schlitzschraube zur Arretierung des Stempels, und Aushängen des Seilzugs am Bremshebel. Anschließend kann die Bremse komplett durch die Halterung am Gabelkopf herausgeführt werden. Eine Demontage des Seilzugs empfielt sich bei dieser Ausführung nicht.
 
Achtung: Bei der Montage der Bremse darf beim abschließenden Fixieren die SW10-Mutter nicht zu fest angezogen werden. In dem Fall dreht sich entweder die Kontermutter in der Bremsenhalterung fest. Das hat zurfolge, dass sich bei erneuter Demontage die Schraube nicht mehr herausdrehen lässt, obwohl die SW10-Mutter gelockert wurde. Alternativ kann es passieren, dass die Schraube beim Festziehen aus dem Kolben herausgezogen wird, weil sich die Kontermutter in der Bremshalterung mitdreht oder nachrutscht. Dies macht sich sofort durch Nichtfunktion der Bremse bemerkbar.


==[[Bremsen#Felgenbremsen_und_Zubehör|Felgenbremse]]==
==[[Bremsen#Felgenbremsen_und_Zubehör|Felgenbremse]]==
=== Seitenzugbremsen ===
=== Seitenzugbremsen ===
Fahrräder der DDR wurden mit Seitenzugbremsen ausgestattet, lediglich für Rennräder gab es auch Mittelzugbremsen. Die meisten heute anzutreffenden Fahrräder weisen eine mehr oder weniger stark verminderte Bremsleistung auf. Insbesondere bei Modellen ohne Rücktrittbremse, ist eine gute Funktion der Felgenbremsen jedoch zwingend erforderlich. In der Regel braucht die Bremse nicht erneuert werden, die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Beseitigung typischer Störungen.
Fahrräder der DDR wurden mit Seitenzugbremsen ausgestattet, lediglich für Rennräder gab es auch Mittelzugbremsen. Konstruktionsbedingt erfordern Seitenzugbremsen relativ hohe Betätigungskräfte und erreichen wegen der langen Bremsschenkel keine optimale Bremsleistung. Dies trifft insbesondere auf die Bremsenmodelle mit verlängerten Bremsschenkeln für Tourensporträder zu. Grundsätzlich sind Seitenzugbremsen auch pflegeintensiver als andere, modernere Felgenbremsen. Umso wichtiger ist die einwandfreie Funktion dieser Bremsen, insbesondere bei Fahrradmodellen ohne Rücktrittbremse. In der Regel braucht die Bremse nicht erneuert werden, die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Beseitigung typischer Störungen von Seitenzugbremsen:


{|class="wikitable sortable"
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|Stellung der Bremsbeläge korrigieren; verbrauchte Beläge erneuern.  
|Stellung der Bremsbeläge korrigieren; verbrauchte Beläge erneuern.  
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|Bremse blockiert/öffnet nicht vollständig  
|Bremse blockiert oder öffnet nicht vollständig  
|Bremsfeder gebrochen oder aus der Halterung gesprungen. Oder: Mutter- und Kontermutter auf dem Bremsnocken zu fest angezogen.  
|Bremsfeder gebrochen, verbogen oder aus der Halterung gesprungen. Oder: Mutter- und Kontermutter auf dem Bremsnocken zu fest angezogen.  
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|Bremse greift zu spät oder gar nicht
|Bremse greift zu spät oder gar nicht
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|Bremswirkung trotz korrekter Einstellung schlecht
|Bremswirkung trotz korrekter Einstellung schlecht
|Flanken der Felgen mit Seifenwasser abreiben; Bremsbeläge mit Feile anschleifen; Bremsnocken mit wenig Öl ölen. Zusätzliche Bremswirkung: Felgenflanken mit Bitumen einstreichen, nach einigen kräftigen Bremsvorgängen ergibt sich dann eine sehr gute und gleichmäßige Bremswirkung.  
|Flanken der Felgen mit Seifenwasser abreiben; Bremsbeläge mit Feile anschleifen; Bremsnocken mit wenig Öl ölen. Neue Bremsbeläge verwenden, die Wirkung kann alterungsbedingt nachlassen. Zusätzliche Bremswirkung: Felgenflanken mit Bitumen einstreichen, nach einigen kräftigen Bremsvorgängen ergibt sich dann eine sehr gute und gleichmäßige Bremswirkung.  
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|Bremse quietscht
|Bremse quietscht
|Stellung der Bremsbeläge und Spiel am Bremsnocken variieren. Andere Bremsbeläge verwenden. Notfalls Felgenflanken etwas ölen.  
|Stellung der Bremsbeläge und Spiel am Bremsnocken variieren. Bremsbeläge erneuern (sie neigen alterungsbedingt zum quietischen).  
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2019, 22:24 Uhr

Reifenbremse

Seilzug-Reifenbremse

Demontage Seilzug Reifenbremse Bild1.JPG
Demontage Seilzug Reifenbremse Bild3.JPG
Demontage Seilzug Reifenbremse Bild2.JPG
Bei frühen, schlanken Seilzug-Reifenbremsen sind Ober- und Unterteil der Bremse fest ineinander gekerbt.

Seilzug-Reifenbremsen (auch als Stempelbremsen bekannt) sind keine komplizierten Konstruktionen, dennoch ist deren technischer Aufbau äußerlich nicht auf den ersten Blick zu erfassen, und unsachgemäße, gewaltsame Demontage ist des öfteren zu beobachten. Die Folgen sind unter anderem beschädigte Schutzbleche. Viele Bremsen sind auch falsch eingestellt, was die ohnehin eher geringe Bremswirkung noch weiter schmälert. Eine sehr schwache Bremsleistung kann auch mit älteren, ausgehärteten Reifen oder Bremsgummis zusammenhängen. Wie auch bei Felgenbremsen ist auf einen noch ausreichend dicken Bremsgummi zu achten, dessen Halterung darf nicht auf dem Reifen schleifen.

Eine Einstellung der Bremse mit möglichst kurzem Leerweg, ist zunächst unproblematisch direkt am Seilzug möglich. Mitunter ist dieser Verstellbereich nicht ausreichend. Für diesen Fall gibt es eine weitere Verstellmöglichkeit, für die die Bremse jedoch zerlegt werden muss. Eine Demontage der Bremse ist ebenso nötig, wenn das Vorderradschutzblech demontiert werden soll.

Zuerst ist das Fahrrad herumzudrehen (Klingel lösen) und das Vorderrad zu entfernen. Anschließend wird die Verbindung des oberen und unteren Teils der Bremse gelöst. Ist die Verbindung unterbrochen, kann der untere Teil (der Stempel) herausgezogen werden. Die nun zugängliche Feder ist oft von Rost befallen und sollte geölt werden. Soll das Schutzblech demontiert oder die Bremse vollständig demontiert werden, so schraubt man jene Mutter (Schlüsselweite 10), an der das Schutzblech am Gabelkopf fixiert ist, ab. Nun können das Schutzblech und die Halterung der Stempelbremse mitsamt des Seilzugs und Kolbens abgenommen werden. Soll nur eine Einstellung der Bremse vorgenommen werden, so löst man die SW10-Mutter lediglich etwas. Anschließend wird die Schraube mit einem kleinen Schraubendreher herausgedreht, sie ist für diesen Zweck geschlitzt. Schon nach wenigen Umdrehungen ist der Bremskolben lose und kann verstellt werden. Dazu wird die Schraube in ein anderes der drei Löcher im Kolben wieder eingedreht. Achtung: Bei der Montage der Bremse muss beim Fixieren von Schutzblech- und Bremshalterung mit einem Schraubendreher gegengehalten werden (siehe Foto). Andernfalls kann sich die Schraube beim Festziehen aus dem Kolben herausdrehen. Dies macht sich sofort durch Nichtfunktion der Bremse bemerkbar.

Die Demontage der Bremse kann bei alten Ausführungen zu Schwierigkeiten führen. Ab ca. 1963 wurden die beiden zu lösenden Teile der Bremse miteinander verschraubt, was ein problemloses Trennen ermöglicht. Bis 1962 wurden die beiden Teile ineinander gehakt. Da der Hak-Mechanismus teilweise aus recht dünnem Aluminium besteht, verbiegt er sich schnell und ein beschädigungsfreies Lösen ist mitunter nicht mehr möglich. Noch problematischer sind Seilzug-Reifenbremsen der ersten Ausführung mit schlankem Stempel, wie sie bis Mitte der 1950er Jahre verwendet wurden. Hier ist der obere Teil fest in den unteren Teil eingekerbt und kaum beschädigungsfrei zu lösen. Die Demontage der Bremse vom Fahrrad erfolgt durch Lösen einer Schlitzschraube zur Arretierung des Stempels, und Aushängen des Seilzugs am Bremshebel. Anschließend kann die Bremse komplett durch die Halterung am Gabelkopf herausgeführt werden. Eine Demontage des Seilzugs empfielt sich bei dieser Ausführung nicht.

Felgenbremse

Seitenzugbremsen

Fahrräder der DDR wurden mit Seitenzugbremsen ausgestattet, lediglich für Rennräder gab es auch Mittelzugbremsen. Konstruktionsbedingt erfordern Seitenzugbremsen relativ hohe Betätigungskräfte und erreichen wegen der langen Bremsschenkel keine optimale Bremsleistung. Dies trifft insbesondere auf die Bremsenmodelle mit verlängerten Bremsschenkeln für Tourensporträder zu. Grundsätzlich sind Seitenzugbremsen auch pflegeintensiver als andere, modernere Felgenbremsen. Umso wichtiger ist die einwandfreie Funktion dieser Bremsen, insbesondere bei Fahrradmodellen ohne Rücktrittbremse. In der Regel braucht die Bremse nicht erneuert werden, die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Beseitigung typischer Störungen von Seitenzugbremsen:

Störung Abhilfe
Bremse ist schwergängig Bowdenzug aushängen und durchölen oder ersetzen. Auf knickfreie Verlegung achten (lässt sich bei Hinterradbremsen nicht optimal lösen, gewisse Reibwiderstände sind hierbei normal.)
Schleifspuren an Felgenflanke oder Reifen Stellung der Bremsbeläge korrigieren; verbrauchte Beläge erneuern.
Bremse blockiert oder öffnet nicht vollständig Bremsfeder gebrochen, verbogen oder aus der Halterung gesprungen. Oder: Mutter- und Kontermutter auf dem Bremsnocken zu fest angezogen.
Bremse greift zu spät oder gar nicht Bowdenzug am Bremsschenkel einstellen
Abstand der Bremsschenkel zur Felge ist nicht gleich/Bremsschenkel bewegen sich ungleichmäßig SW10-Mutter am Bremsnocken hinter dem Gabelkopf lockern; Bremsschenkel in mittige Position bewegen, SW10-Mutter wieder anziehen.
Bremswirkung trotz korrekter Einstellung schlecht Flanken der Felgen mit Seifenwasser abreiben; Bremsbeläge mit Feile anschleifen; Bremsnocken mit wenig Öl ölen. Neue Bremsbeläge verwenden, die Wirkung kann alterungsbedingt nachlassen. Zusätzliche Bremswirkung: Felgenflanken mit Bitumen einstreichen, nach einigen kräftigen Bremsvorgängen ergibt sich dann eine sehr gute und gleichmäßige Bremswirkung.
Bremse quietscht Stellung der Bremsbeläge und Spiel am Bremsnocken variieren. Bremsbeläge erneuern (sie neigen alterungsbedingt zum quietischen).

Rücktrittbremse

Die RENAK-Freilaufnaben sind wie auch der Rücktritt selbst sehr robust. Die Bremswirkung kann aus zwei Gründen vermindert sein. A) Vernachlässigte Pflege führte zu Schmutzablagerungen; B) Zu gut gemeinte Pflege mit viel Fett hat die Reibwirkung verringert. In beiden Fällen sind Nabe, Bremsmantel und Bremskonus mit Bürste und Waschbenzin zu reinigen. Danach sollten diese Teile lediglich etwas geölt werden oder wenig Vaseline erhalten. Fett wird allenfalls auf der inneren Seite des Bremskonus', die zum Hebelkonus zeigt, in geringer Menge aufgetragen.