TEXTIMA: Unterschied zwischen den Versionen
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Mit dem Begriff ''TEXTIMA'' werden heute in Bezug auf Rennräder jene handgefertigten Spezialanfertigungen für die DDR-Spitzensportler bezeichnet, die während der 70er und 80er Jahre in der Versuchsabteilung des Kombinats entstanden. Da die Entwicklung der [[Diamant-Rennräder]] in der 60er Jahren praktisch abgeschlossen war und die Modelle nicht mehr international konkurrenzfähig waren, begann man in den 70er Jahren mit der separaten Entwicklung und Fertigung von außergewöhnlichen Rennrädern für Straßen- und Bahnrennen. Diese entstanden zunächst nach den Plänen des Leipziger Ingenieurs [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Rinkowski Paul Rinkowski] und wurden unter anderen vom Chefmechaniker der Nationalmannschaft Hans Kochlik gebaut. Aber auch andere namhafte Rahmenbauer, wie der noch heute tätige Christian Pyttel.<br>So entstanden über die Jahre die unterschiedlichsten Rahmenvarianten; mit Muffen oder muffenlos gelötet (fillet brazed), mit runden oder ovalisierten Rohren, für verschiedene Laufradgrößen und zum Teil noch mit Versteifungen an den Knotenpunkten. Gemeinsam war allen der kurze Radstand, das ausgewogene Verhältnis von Stabilität und Leichtigkeit und die Tatsache, dass sie allein den Spitzensportlern vorbehalten waren und nicht in den freien Handel kamen. Da beinahe mit jedem Rahmen neue Ideen ausprobiert und die Rahmen für ihre Fahrer maßgefertigt wurden, sind sie im Grunde jeweils Einzelstücke.<br> | |||
Doch nicht nur die Rahmen wurden individuell entwickelt; auch die verwendeten Anbauteile wurden in Zusammenarbeit mit dem [[FES|Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES)]]. Dabei wurden eigenwillige Bremskonstruktionen und Lenkerformen sowie aerodynamische [[Laufräder]] mit [[Speichen|Messerspeichen]] und Magnesiumfelgen getestet. Paul Rinkowski fertigte in Handarbeit besonders leichtlaufende [[Schlauchreifen]]. Beim Antrieb setzte man auf importierte Campagnolo-Komponenten, die zum Teil aber auch noch durch Fräsen oder Bohren mit Hinblick auf Aerodynamik und Gewicht verfeinert wurden. | |||
==Links== | |||
==Quellen und Links== | |||
*Hintergrundinformationen zu Zeitfahrrädern aus der DDR: [http://www.fahrradsammler.de/index.php?article_id=147] | *Hintergrundinformationen zu Zeitfahrrädern aus der DDR: [http://www.fahrradsammler.de/index.php?article_id=147] | ||
*Übersicht zur Modellentwicklung der Textima-Zeitfahrräder (auf Englisch): [http://www.campafreak.com/GDR_cycling_bike/GDR_national_team/TEXTIMA.html] | *Übersicht zur Modellentwicklung der Textima-Zeitfahrräder (auf Englisch): [http://www.campafreak.com/GDR_cycling_bike/GDR_national_team/TEXTIMA.html] |
Version vom 28. Juli 2013, 09:45 Uhr
VEB Kombinat Textilmaschinenbau Karl-Marx-Stadt
Mit dem Begriff TEXTIMA werden heute in Bezug auf Rennräder jene handgefertigten Spezialanfertigungen für die DDR-Spitzensportler bezeichnet, die während der 70er und 80er Jahre in der Versuchsabteilung des Kombinats entstanden. Da die Entwicklung der Diamant-Rennräder in der 60er Jahren praktisch abgeschlossen war und die Modelle nicht mehr international konkurrenzfähig waren, begann man in den 70er Jahren mit der separaten Entwicklung und Fertigung von außergewöhnlichen Rennrädern für Straßen- und Bahnrennen. Diese entstanden zunächst nach den Plänen des Leipziger Ingenieurs Paul Rinkowski und wurden unter anderen vom Chefmechaniker der Nationalmannschaft Hans Kochlik gebaut. Aber auch andere namhafte Rahmenbauer, wie der noch heute tätige Christian Pyttel.
So entstanden über die Jahre die unterschiedlichsten Rahmenvarianten; mit Muffen oder muffenlos gelötet (fillet brazed), mit runden oder ovalisierten Rohren, für verschiedene Laufradgrößen und zum Teil noch mit Versteifungen an den Knotenpunkten. Gemeinsam war allen der kurze Radstand, das ausgewogene Verhältnis von Stabilität und Leichtigkeit und die Tatsache, dass sie allein den Spitzensportlern vorbehalten waren und nicht in den freien Handel kamen. Da beinahe mit jedem Rahmen neue Ideen ausprobiert und die Rahmen für ihre Fahrer maßgefertigt wurden, sind sie im Grunde jeweils Einzelstücke.
Doch nicht nur die Rahmen wurden individuell entwickelt; auch die verwendeten Anbauteile wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES). Dabei wurden eigenwillige Bremskonstruktionen und Lenkerformen sowie aerodynamische Laufräder mit Messerspeichen und Magnesiumfelgen getestet. Paul Rinkowski fertigte in Handarbeit besonders leichtlaufende Schlauchreifen. Beim Antrieb setzte man auf importierte Campagnolo-Komponenten, die zum Teil aber auch noch durch Fräsen oder Bohren mit Hinblick auf Aerodynamik und Gewicht verfeinert wurden.