Schutzblechfigur: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Gegensatz zu vielen Fahrrädern westdeutscher Hersteller wurden DDR-Fahrräder serienmäßig nicht mit Schutzblechfiguren ausgestattet. In der DDR wurden Schutzblechfiguren nur in den 50er Jahren als Zubehörteile produziert - belegt ist das Jahr 1957. Diese Figuren waren in Form eines kleinen Hundes aus Chenille-Draht geformt. Hersteller war [[WARO]], der auch [[Nabenputzringe]] herstellte. Bekannt sind die Farbkombinationen braun-weiß und schwarz-weiß, jeweils mit gelbem und grünem "Halsband". Die Figur wird mittels eines Kunststoffbügels auf das vordere Schutzblech geschoben. Der Bügel ist aus PVC und kann mittels Heißluft (Fön) der Breite und Wölbung des Schutzbleches angepasst werden. Das Aussehen des Hundes lässt auf eine Art Terrier schließen.
Im Gegensatz zu vielen Fahrrädern westdeutscher Hersteller wurden DDR-Fahrräder serienmäßig nicht mit Schutzblechfiguren ausgestattet. In der DDR wurden Schutzblechfiguren nur in den 1950er Jahren als Zubehörteile produziert - belegt ist das Jahr 1957. Diese Figuren waren in Form eines kleinen Hundes aus Chenille-Draht geformt. Hersteller war [[WARO]], der auch [[Nabenputzringe]] herstellte. Bekannt sind die Farbkombinationen braun-weiß und schwarz-weiß, jeweils mit gelbem und grünem "Halsband". Die Figur wird mittels eines Kunststoffbügels auf das vordere Schutzblech geschoben. Der Bügel ist aus PVC und kann mittels Heißluft (Fön) der Breite und Wölbung des Schutzbleches angepasst werden. Das Aussehen des Hundes lässt auf eine Art Terrier schließen.


Im Herbst 1956 meldete Walter Rose die Schutzblechfigur zum Patent an, das im Februar 1957 eingetragen wurde. In der Patentbeschreibung heißt es:
''"Schutzblech-Figur aus wetterfester Chenille mit Haltebügel. Die Erfindung bezieht sich auf Schutzblech-Figuren für Fahrräder, Motorräder, Mopeds, Motorroller u. dergl. und besteht darin, dass die auf dem Schutzblechüberstand am Vorderrad anzubringenden Figuren in Form von Tieren, Blumen, Wappen, Formstücken u. dergl. aus weicher wetterbeständiger Chenille bestehen. Sie unterscheiden sich von den bisher üblichen Metall- oder Kunststoff-Figuren dadurch, dass sie bei Unfällen keinerlei starren Widerstand bilden, nicht festgeschraubt, sondern nur mit einem Haltebügel auf das Schutzblech geklemmt werden.''<br>
''Abb. 1 zeigt eine auf dem Schutzblech mit dem Haltebügel festgeklemmte Figur.''<br>
''Abb. 2 zeigt die Draufsicht auf einen Haltebügel.''<br>
''Abb. 3 zeigt den Querschnitt des Haltebügels vor der Befestigung.''<br>
''Abb. 4 zeigt den Querschnitt des Haltebügels nach der Befestigung am Schutzblech.''<br>
''Der Aufbau ist folgender:''<br>
''Der aus federndem Kunststoff, Horn oder Metall hergestellte Haltebügel kann beliebige Form aufweisen, mit Klemmkanten (a) oder mit Ausbuchtungen versehen sein. Er dient zur Aufnahme der Chenillefigur und hat in seiner elastischen Spannung die Aufgabe, sich so fest um das Schutzblech zu legen, dass Schutzblech und Figur eine Einheit bilden, die auch beim Fahren nicht verloren geht. Die aus Chenille bestehende Figur wird aus wetterbeständigem Material erzeugt. Die Befestigung der Chenillefigur am Spannbügel kann auf beliebige Weise erfolgen.“''
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Datei:Patent Schutzblechfigur Walter Rose - Abbildung.jpg|Bildliche Beschreibung aus dem Patent für die Schutzblechfigur von Walter Rose. Bemerkenswert ist die Anschrift des Erfinders: Berlin-Charlottenburg (West-Berlin).
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==Hersteller==
==Hersteller==
*[[WARO]]
*[[WARO]]


==Ausführungen==
==Ausführungen==
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Datei:HundInfo.jpg|Detail der Papierbanderole. Oben: "Schutzblechfigur gesetzl. gesch." Auf der Banderole findet sich das [[Gütezeichen]] "1" - dieser Hund genügt den Ansprüchen des Weltmarktes und war zudem patentiert.
Datei:HundInfo.jpg|Detail der Papierbanderole. Oben: "Schutzblechfigur gesetzl. gesch." Auf der Banderole findet sich das [[Gütezeichen]] "1" - dieser Hund genügt den Ansprüchen des Weltmarktes und war zudem patentiert.
Datei:WaroHund3.jpg|Etikett der Verpackung für WARO-Schutzblechfiguren.
Datei:WaroHund3.jpg|Etikett der Verpackung für WARO-Schutzblechfiguren.
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[[Kategorie:Zubehörteile]]
[[Kategorie:Zubehörteile]]

Aktuelle Version vom 31. März 2016, 17:49 Uhr

Im Gegensatz zu vielen Fahrrädern westdeutscher Hersteller wurden DDR-Fahrräder serienmäßig nicht mit Schutzblechfiguren ausgestattet. In der DDR wurden Schutzblechfiguren nur in den 1950er Jahren als Zubehörteile produziert - belegt ist das Jahr 1957. Diese Figuren waren in Form eines kleinen Hundes aus Chenille-Draht geformt. Hersteller war WARO, der auch Nabenputzringe herstellte. Bekannt sind die Farbkombinationen braun-weiß und schwarz-weiß, jeweils mit gelbem und grünem "Halsband". Die Figur wird mittels eines Kunststoffbügels auf das vordere Schutzblech geschoben. Der Bügel ist aus PVC und kann mittels Heißluft (Fön) der Breite und Wölbung des Schutzbleches angepasst werden. Das Aussehen des Hundes lässt auf eine Art Terrier schließen.

Im Herbst 1956 meldete Walter Rose die Schutzblechfigur zum Patent an, das im Februar 1957 eingetragen wurde. In der Patentbeschreibung heißt es:

"Schutzblech-Figur aus wetterfester Chenille mit Haltebügel. Die Erfindung bezieht sich auf Schutzblech-Figuren für Fahrräder, Motorräder, Mopeds, Motorroller u. dergl. und besteht darin, dass die auf dem Schutzblechüberstand am Vorderrad anzubringenden Figuren in Form von Tieren, Blumen, Wappen, Formstücken u. dergl. aus weicher wetterbeständiger Chenille bestehen. Sie unterscheiden sich von den bisher üblichen Metall- oder Kunststoff-Figuren dadurch, dass sie bei Unfällen keinerlei starren Widerstand bilden, nicht festgeschraubt, sondern nur mit einem Haltebügel auf das Schutzblech geklemmt werden.
Abb. 1 zeigt eine auf dem Schutzblech mit dem Haltebügel festgeklemmte Figur.
Abb. 2 zeigt die Draufsicht auf einen Haltebügel.
Abb. 3 zeigt den Querschnitt des Haltebügels vor der Befestigung.
Abb. 4 zeigt den Querschnitt des Haltebügels nach der Befestigung am Schutzblech.
Der Aufbau ist folgender:
Der aus federndem Kunststoff, Horn oder Metall hergestellte Haltebügel kann beliebige Form aufweisen, mit Klemmkanten (a) oder mit Ausbuchtungen versehen sein. Er dient zur Aufnahme der Chenillefigur und hat in seiner elastischen Spannung die Aufgabe, sich so fest um das Schutzblech zu legen, dass Schutzblech und Figur eine Einheit bilden, die auch beim Fahren nicht verloren geht. Die aus Chenille bestehende Figur wird aus wetterbeständigem Material erzeugt. Die Befestigung der Chenillefigur am Spannbügel kann auf beliebige Weise erfolgen.“


Hersteller

Ausführungen