Mifa Modell 159: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Typenbezeichnung ''Modell 159'' hatte [[Mifa]] ein 26"-Tourensportrad in Damenausführung im Sortiment. Die entsprechende Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 107|107]]. Das Modell 159 war eine anders ausgestattete Variante des sonst sehr ähnlichen Modells [[Mifa Modell 154|154]], das in größeren Stückzahlen produziert wurde.  
Unter der Typenbezeichnung ''Modell 159'' hatte [[Mifa]] ein 26"-Tourensportrad in Damenausführung im Sortiment. Die entsprechende Herrenausführung trug die Modellnummer [[Mifa Modell 107|107]]. Das Modell 159 war eine anders ausgestattete Variante des sonst sehr ähnlichen Modells [[Mifa Modell 154|154]], das in größeren Stückzahlen produziert wurde.  


In einem Prospekt des Jahres 1973 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Modell 159 besaß einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] in Schwanenhalsform, schräge [[Ausfallenden]] sowie einem offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Kettenschutz]], für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Die Dynamohalterung war, anders als bei den Tourensporträdern von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.
In einem Prospekt des Jahres 1973 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Modell 159 besaß einen für Tourensporträder typischen [[Rahmen]] in Schwanenhalsform, schräge [[Ausfallenden]] sowie einen offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche [[Anlötteile]] für den [[Kettenschutz]], für den [[Dynamo]] und für die [[Luftpumpe]]. Die Dynamohalterung war, anders als bei den Tourensporträdern von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.


Neben einem [[Tretlager|Glockentretlager]] gehörten grau (ab ca. 1979 dann silber) lackierte [[Felgen|Stahlfelgen]] (wahlweise auch Aluminiumfelgen) sowie in Rahmenfarbe lackierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] (weiß liniert) zur Ausstattung. In geringem Umfang gab es in den 1970er Jahren auch Tourensporträder, die mit grauen Stahlschutzblechen (abhängig von der Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) versehen waren. Die grauen Schutzbleche wurden aber offenbar nur in Kombination mit Stahlfelgen verwendet. Ein [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremse|Stempelbremse]] mit Bowdenzug sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] waren weitere Merkmale der Ausstattung. Der [[Gepäckträger]] und der [[Kettenschutz]] waren bis ca. 1980 fast immer in Rahmenfarbe lackiert. Seit etwa 1979 wurden Lenker mit einer neuentwickelten Form verwendet, seit spätestens 1980 dann filigranere Gepäckträger. Typisch für die Tourensporträder der 1980er Jahre sind weiterhin [[Pedale|Blockpedale]] sowie Tourensättel mit einer Satteldecke aus PUR-Schaumstoff.<br>Gemäß Katalogangaben soll das Modell 159 grundsätzlich mit Stahlfelgen ausgestattet gewesen sein, doch sind auch häufig solche mit Aluminiumfelgen zu finden. Anders als die anderen Tourensporträder von Mifa wurde diese Ausführung auch nach 1980 fast ausschließlich mit lackierten Stahlschutzblechen ausgeliefert.  
Neben einem [[Tretlager|Glockentretlager]] gehörten grau lackierte [[Felgen|Stahlfelgen]] (teilweise auch Aluminiumfelgen) sowie in Rahmenfarbe lackierte [[Schutzbleche|Stahlschutzbleche]] (weiß liniert) zur Ausstattung. In geringem Umfang gab es in den 1970er Jahren auch Tourensporträder, die mit grauen Stahlschutzblechen (abhängig von der Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) versehen waren. Die grauen Schutzbleche wurden aber offenbar nur in Kombination mit Stahlfelgen verwendet. Ein [[Lenker|Sportlenker]] ohne [[Vorbau]], eine [[Bremse|Stempelbremse]] mit Bowdenzug sowie ein [[Sattel|Tourensattel]] waren weitere Merkmale der Ausstattung. Der [[Gepäckträger]] und der [[Kettenschutz]] waren bis ca. 1980 fast immer in Rahmenfarbe lackiert. Seit etwa 1979 wurden Lenker mit einer neuentwickelten Form verwendet, seit spätestens 1980 dann filigranere Gepäckträger. Ebenfalls seit etwa 1979 waren die Stahlfelgen silber lackiert. Typisch für die Tourensporträder der 1980er Jahre sind weiterhin [[Pedale|Blockpedale]].<br>Gemäß Katalogangaben soll das Modell 159 grundsätzlich mit Stahlfelgen ausgestattet gewesen sein, doch sind auch häufig solche mit Aluminiumfelgen zu finden. Anders als die anderen Tourensporträder von Mifa wurde diese Ausführung auch nach 1980 ausschließlich mit lackierten Stahlschutzblechen und lackiertem Gepäckträger ausgeliefert.<br>Generell kann für die Tourensporträder der frühen 1980er Jahre kaum eine Systematik hinsichtlich der Ausstattung festgestellt werden. Von der katalogmäßig vorgesehenen Ausstattung wurde zumindest häufig abgewichen. So dürfte es nach offiziellen Prospekten spätestens seit 1977 von Mifa eigentlich keine Tourensporträder mit "Schwanenhals"-Rahmen und Keiltretlager (Modell 154) mehr gegeben haben. Dennoch tauchen solche Kombinationen aus der Zeit nach 1977 gelegentlich auf. Das Modell 159 wurde noch bis mindestens 1982 angeboten. Danach wurde es ersatzlos aus dem Sortiment genommen, als letztes Tourensportrad mit Glockentretlager verblieb die Herrenvariante Modell 107. Fraglich ist, ob es eine offizielle Modellbezeichnung für die Ausführung mit der Rahmenform des Modells [[Mifa Modell 157|157]] in Kombination mit einem Glockentretlager gab. Diese Variante ist zumindest recht häufig zu finden.


In den siebziger Jahren waren die Rahmen der Tourensporträder fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig) lackiert. Bis Ende 1975 wurden Aufkleber mit roten Mifa- Schriftzügen und Emblemen verwendet. Danach bestand das Rahmendekor dann aus einfacheren "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. später mit bunten Sternen. Ab etwa 1980 wurden die Rahmen dann nur noch einfarbig lackiert. Auch das Rahmendekor war nun etwas einfacher gestaltet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
In den siebziger Jahren waren die Rahmen der Tourensporträder fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig) lackiert. Bis Ende 1975 wurden Aufkleber mit roten Mifa-Schriftzügen und Emblemen verwendet. Danach bestand das Rahmendekor dann aus einfacheren "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. später mit bunten Sternen. Ab etwa 1980 wurden die Rahmen dann nur noch einfarbig lackiert. Auch das Rahmendekor war nun etwas einfacher gestaltet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind [[Datierung Mifa Fahrräder#Datierung mit Hilfe des Rahmendekors|hier]] zu finden.
 
Vermutlich wurde das Modell 159 noch bis etwa Anfang der 1980er-Jahre angeboten, da auch immer wieder einfarbige Exemplare mit filigranerem [[Gepäckträger]] auftauchen, was Erkennungsmerkmale der Fahrräder ab Ende der Siebziger Jahre sind. Das Datum des Produktionsendes lässt sich kaum eingrenzen, da für die erste Hälfte der Achtziger Jahre keine Prospekte oder ähnliches vorliegen. Fraglich ist auch, ob es eine offizielle Modellbezeichnung für die Ausführung mit der Rahmenform des Modells [[Mifa Modell 157|157]] in Kombination mit einem Glockentretlager gab. Diese Variante ist zumindest recht häufig zu finden.




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Datei:Mifa1593.jpeg|Die Stahlfelgen dieses Exemplars sind silbergrau lackiert und rot liniert.
Datei:Mifa1593.jpeg|Die Stahlfelgen dieses Exemplars sind silbergrau lackiert und rot liniert.
Datei:Mifa1595.jpeg|Ende der 1970er Jahre besaßen die Tourensporträder bereits den neueren Lenker, aber noch den alten Gepäckträger. Zu dieser Zeit waren die Rahmen noch zweifarbig lackiert.
Datei:Mifa1595.jpeg|Ende der 1970er Jahre besaßen die Tourensporträder bereits den neueren Lenker, aber noch den alten Gepäckträger. Zu dieser Zeit waren die Rahmen noch zweifarbig lackiert.
Datei:MIFA Modell 159 blau1.JPG|Ein Modell 159 von 1978. Reifen und Stempelbremse ausgetauscht, ansonsten unverbastelt. Noch mit Sportlenker.
Datei:MIFA Modell 159 blau1.JPG|Ein Modell 159 von 1978. Reifen und Stempelbremse ausgetauscht, ansonsten unverbastelt. Noch mit Flachlenker.
Datei:MIFA Modell 159 blau2.JPG|Diese Aufkleber als Dekor waren nicht sehr haltbar und fehlen bei heutigen Rädern oftmals.  
Datei:MIFA Modell 159 blau2.JPG|Diese Aufkleber als Dekor waren nicht sehr haltbar und fehlen bei heutigen Rädern oftmals.  
Datei:MIFA Modell 159 blau4.JPG|Verbaut wurden zu dieser Zeit noch graue, linierte Stahlfelgen.
Datei:MIFA Modell 159 blau4.JPG|Verbaut wurden zu dieser Zeit noch graue, linierte Stahlfelgen.
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   - [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
   - [[Rahmen|Stahlrohrrahmen]] mit [[Muffen|Außenmuffen]], Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
   - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
   - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge [[Ausfallenden]] nach vorn   
   - Oberrohr nud Unterrohr gebogen
   - Oberrohr und Unterrohr gebogen
   - Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet  
   - Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet  
   - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe  
   - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe  

Version vom 26. August 2013, 17:38 Uhr

Diese Seite ist Teil der Modellübersicht des VEB Mifa-Werk Sangerhausen
in der Unterkategorie    Mifa Tourensporträder

Unter der Typenbezeichnung Modell 159 hatte Mifa ein 26"-Tourensportrad in Damenausführung im Sortiment. Die entsprechende Herrenausführung trug die Modellnummer 107. Das Modell 159 war eine anders ausgestattete Variante des sonst sehr ähnlichen Modells 154, das in größeren Stückzahlen produziert wurde.

In einem Prospekt des Jahres 1973 wird die hier beschriebene Ausführung erstmals erwähnt. Das Modell 159 besaß einen für Tourensporträder typischen Rahmen in Schwanenhalsform, schräge Ausfallenden sowie einen offenen Hinterbau. Die Sitz- und die Kettenstreben waren gerade ausgeführt. Der Rahmen besaß zusätzliche Anlötteile für den Kettenschutz, für den Dynamo und für die Luftpumpe. Die Dynamohalterung war, anders als bei den Tourensporträdern von Diamant, an der Vorderradgabel angebracht. Die Rahmenhöhe betrug 56 cm.

Neben einem Glockentretlager gehörten grau lackierte Stahlfelgen (teilweise auch Aluminiumfelgen) sowie in Rahmenfarbe lackierte Stahlschutzbleche (weiß liniert) zur Ausstattung. In geringem Umfang gab es in den 1970er Jahren auch Tourensporträder, die mit grauen Stahlschutzblechen (abhängig von der Rahmenfarbe rot, blau oder grün liniert) versehen waren. Die grauen Schutzbleche wurden aber offenbar nur in Kombination mit Stahlfelgen verwendet. Ein Sportlenker ohne Vorbau, eine Stempelbremse mit Bowdenzug sowie ein Tourensattel waren weitere Merkmale der Ausstattung. Der Gepäckträger und der Kettenschutz waren bis ca. 1980 fast immer in Rahmenfarbe lackiert. Seit etwa 1979 wurden Lenker mit einer neuentwickelten Form verwendet, seit spätestens 1980 dann filigranere Gepäckträger. Ebenfalls seit etwa 1979 waren die Stahlfelgen silber lackiert. Typisch für die Tourensporträder der 1980er Jahre sind weiterhin Blockpedale.
Gemäß Katalogangaben soll das Modell 159 grundsätzlich mit Stahlfelgen ausgestattet gewesen sein, doch sind auch häufig solche mit Aluminiumfelgen zu finden. Anders als die anderen Tourensporträder von Mifa wurde diese Ausführung auch nach 1980 ausschließlich mit lackierten Stahlschutzblechen und lackiertem Gepäckträger ausgeliefert.
Generell kann für die Tourensporträder der frühen 1980er Jahre kaum eine Systematik hinsichtlich der Ausstattung festgestellt werden. Von der katalogmäßig vorgesehenen Ausstattung wurde zumindest häufig abgewichen. So dürfte es nach offiziellen Prospekten spätestens seit 1977 von Mifa eigentlich keine Tourensporträder mit "Schwanenhals"-Rahmen und Keiltretlager (Modell 154) mehr gegeben haben. Dennoch tauchen solche Kombinationen aus der Zeit nach 1977 gelegentlich auf. Das Modell 159 wurde noch bis mindestens 1982 angeboten. Danach wurde es ersatzlos aus dem Sortiment genommen, als letztes Tourensportrad mit Glockentretlager verblieb die Herrenvariante Modell 107. Fraglich ist, ob es eine offizielle Modellbezeichnung für die Ausführung mit der Rahmenform des Modells 157 in Kombination mit einem Glockentretlager gab. Diese Variante ist zumindest recht häufig zu finden.

In den siebziger Jahren waren die Rahmen der Tourensporträder fast ausschließlich zweifarbig (im Bereich des Steuerkopfes weiß, der übrige Rahmen farbig) lackiert. Bis Ende 1975 wurden Aufkleber mit roten Mifa-Schriftzügen und Emblemen verwendet. Danach bestand das Rahmendekor dann aus einfacheren "Chromfolienaufklebern" mit Mifa-Schriftzügen und bunten Streifen bzw. später mit bunten Sternen. Ab etwa 1980 wurden die Rahmen dann nur noch einfarbig lackiert. Auch das Rahmendekor war nun etwas einfacher gestaltet. Weitere Details über die bei Mifa verwendeten Rahmendekore sind hier zu finden.



  • Technische Merkmale
 - Stahlrohrrahmen mit Außenmuffen, Rahmenhöhe 56 cm, Hinterbau offen ausgeführt
 - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, schräge Ausfallenden nach vorn  
 - Oberrohr und Unterrohr gebogen
 - Halterung für Dynamo an der Gabel angelötet 
 - am Sattelrohr angelötete Halterung für die Luftpumpe 
 - Glockentretlager, Kettenblatt mit 46 Zähnen
 - lackierte Stahlfelgen 26", Sechskantmuttern
 - Bereifung 26"x1 3/4"
 - vorn Stempelbremse mit Bowdenzug
 - hinten Freilaufnabe mit Rücktrittbremse, Zahnkranz mit 18 Zähnen
 - Sportlenker ohne Vorbau
 - farbig lackierte und weiß linierte Stahlschutzbleche
 - Zubehör: Kettenschutz, Luftpumpe, Werkzeugtasche, Kleidernetz