Datierung Möve und Orion Fahrräder
Datierung mit Hilfe der Rahmennummer
Die ersten Nachkriegsräder von Möve sind aus den späten 1940er Jahren bekannt und haben eine Rahmennummer um 650.000. Zum Jahreswechsel 1959/1960 wurde mit der Nummerierung wieder von 0 begonnen, bei den ersten 100.000 Rädern war der Rahmennummer noch eine Null vorangestellt. Die (vermutlich nur wenigen) Fahrräder der Marke Orion fallen unter die Reihe der Möve-Rahmennummern.
In den Spalten "von" und "bis" steht jeweils die kleinste und ggf. größte bekannte Nummer eines Baujahres.
Rahmennummer | Baujahr | |
---|---|---|
von | bis | |
415.655 |
||
446.440 |
||
502.450 |
||
527.936 |
||
578.755 |
||
598.784 |
||
646.880 |
||
Rahmennummer | Baujahr | |
---|---|---|
von | bis | |
662.702 |
||
681.332 |
685.007 |
|
690.828 |
712.149 |
|
725.849 |
801.175 |
|
837.222 |
884.929 |
|
951.930 |
1.034.196 |
|
1.057.646 |
1.170.122 |
|
1.173.603 |
1.304.791 |
|
1.337.740 |
1.425.140 |
|
1.468.169 |
1.555.968 |
|
039.083 |
176.883 |
|
196.159 |
274.890(*) |
(*) Rahmennummer des letzten offiziell in Mühlhausen gebauten Fahrrades (Nov. 1961)
Datierung mit Hilfe von Anbauteilen
Außer mit der Rahmennummer lassen sich Fahrräder auch über verschiedene Anbauteile datieren. Allerdings setzt das voraus, dass die entsprechenden Komponenten auch eine Baujahresprägung besitzen und ab Werk am einzuordnenden Fahrrad montiert waren.
Auf folgenden Komponenten lassen sich für gewöhnlich Baujahresstempel finden:
- Radnaben (auf der Nabenhülse oder den inneren Bauteilen)
- Scheinwerfer (bei Metalllampen häufig verdeckt am Halter)
- Rücklichter (an der Unterseite oder verdeckt an der Rückseite)
- Dynamos
- Kettenblätter (bei Tourenrädern mit Glockenlager, dort auf der Rückseite des Kettenblattes)
- Sattelkloben
Die Datumsprägung erfolgte auf unterschiedliche Weise:
- ein Ziffernpaar, z.B. "54", was 1954 entspricht
- zwei Ziffernpaare, z.B. "02 61" oder "02/61", was Februar 1961 entspricht
- eine römische Ziffer und ein Ziffernpaar, z.B. "III 87" oder "III/87", was dem 3. Quartal 1987 entspricht
Umgekehrt kann diese Datierungsmethode auch genutzt werden, um nicht-originale Bauteile zu identifizieren.
Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes
Zeitraum: vereinzelt 1952 bis 1954
Material: Aluminiumblech, geprägt
Nietabstand:
Bemerkungen: mit großem IFA-LogoZeitraum: ?
Material: Aluminiumblech, geprägt
Nietabstand:
Bemerkungen: mit großem IFA-Logo, blauZeitraum: ?
Material: Messing, geprägt
Nietabstand:
Bemerkungen: mit großem IFA-LogoZeitraum: Mitte 1952 bis Anfang 1953
Material: Aluminiumblech, geprägt / Stahlblech, geprägt
Nietabstand: 43 mm
Bemerkungen: mit VVB IFA-Prägung
Datierung mit Hilfe des Rahmendekors
Wie das Steuerkopfschild veränderte sich auch das Rahmendekor im Laufe der Zeit und kann somit bei der ungefähren zeitlichen Einordnung eines Fahrrades helfen. Rahmendekor meint dabei die Beschriftungen und Verzierungen, die typischerweise an den Gabelscheiden, dem Unterrohr und dem Sitzrohr angebracht wurden.
Dekor am Unterrohr
Zeitraum: 1954 bis 1956
Zu finden an: Möve Modell 100
Art: Abziehbild
Beschreibung: geschwungender Schriftzug Möve GOLD (silber-gold)Zeitraum: 1955 bis 1957
Zu finden an: an höherwertig ausgestatteten Möve Modell 10 und Möve Modell 65
Art: Abziehbild
Beschreibung: geschwungender Schriftzug Möve SILBER (silber-weiß)
Dekor am Sitzrohr
Bis 1950 besaßen Möve-Fahrräder kein Dekor am Sattelrohr.
Dekor am hinteren Schutzblech
Datierung mit Hilfe der Steuerkopfmuffen
Diese Möglichkeit soll nicht unerwähnt bleiben, kann jedoch maximal einen Anhaltspunkt auf das Jahrzehnt geben, in dem ein Fahrrad gebaut wurde, da die Rahmenmuffen im Vergleich z.B. zum Steuerkopfschild eher selten überarbeitet wurden. Ein Artikel zu den Steuerkopfmuffen aller Hersteller findet sich hier.