Tretkurbeln: Unterschied zwischen den Versionen

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==Hersteller==
==Hersteller==
*[[IFA Tretlagerwerk Zella-Mehlis]] - für Glockengetriebe (belegt 1947 bis 1951)
*[[FZTW|IFA Tretlagerwerk Zella-Mehlis]] - für Glockengetriebe (belegt 1947 bis 1951)
*[[FZTW|Fahrzeugteilewerk Zella-Mehlis]] - für Glockengetriebe (1952 bis 1954) und Keilgetriebe (1952 bis 1957)
*[[FZTW|Fahrzeugteilewerk Zella-Mehlis]] - für Glockengetriebe (1952 bis 1954) und Keilgetriebe (1952 bis 1957)
*[[Simson|VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl]] (1958 und 1959 Werk III, vormals Justin Popp, ab 1960 WERK II, vormals Fahrzeugteilewerk Zella-Mehlis) - für Keilgetriebe (1958 bis 1990)
*[[Simson|VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl]] (1958 und 1959 Werk III, vormals Justin Popp, ab 1960 WERK II, vormals Fahrzeugteilewerk Zella-Mehlis) - für Keilgetriebe (1958 bis 1990)

Version vom 6. Oktober 2022, 17:37 Uhr

Die Tretkurbeln dienen der Kraftübertragung von den Pedalen zum Kettenblatt und sind damit ein wesentlicher Bestandteil des Getriebes.

Tretkurbeln aus DDR-Produktion lassen sich in zwei Gruppen gliedern (rechteckiger Querschnitt, ovaler Querschnitt), wobei damit gleichzeitig die Hersteller, die Form des Querschnitts und die Zugehörigkeit zum Typ des Tretlagers zugeordnet werden können.

Hersteller

Tretkurbeln mit rechteckigem Querschnitt

Tretkurbeln mit einem rechteckigen Querschnitt wurden in den 1950er Jahren hauptsächlich von FZTW produziert und nach der Eingliederung des Betriebs mit dem Simson-Logo gekennzeichnet. Sie waren ausschließlich für sogenannte Keilgetriebe ausgelegt und waren deshalb zumeist an sportlich ausgelegten Fahrradmodellen und Rennrädern zu finden.

Bis Anfang der 1960er Jahre waren die Kurbeln dieses sportlichen Typs mit abnehmbaren Kettenblättern ausgestattet, wobei die verschiedenen Varianten unten dargestellt sind. Ab 1962 wurden die Kettenblätter dann fest mit der rechten Tretkurbel verbunden, wodurch eine Einheit entstand, deren Varianten gesondert im Artikel Kettenblätter beschrieben werden.
Lediglich bei den Straßen- und Bahnrennrädern wurden bis 1990 noch Tretkurbeln verwendet, die einen leichten Austausch der Kettenblätter ermöglichten.


Tretkurbeln mit ovalem Querschnitt

Tretkurbeln mit einem ovalen Querschnitt wurden bis Mitte der 1950er von Fichtel & Sachs (Kürzel: FuS) produziert, danach wurden sie mit RENAK geprägt. Es handelte sich dabei ausnahmslos um Tretkurbeln für Glockengetriebe, welche vor allem an Touren-, Klapp- und Kinderrädern zum Einsatz kamen. Äußerlich gut erkennbar sind die glockenförmigen Blechschalen, die fest mit der Kurbel verbunden sind.
Wie die Blechschalen waren auch die Kettenblätter fest mit der Tretkurbel verbunden, weshalb diese Einheit in ihren Varianten im Artikel Getriebe beschrieben wird.

Die Machart der Tretkurbeln veränderte sich während des Produktionszeitraums von vier Jahrzehnten praktisch nicht, lediglich die Qualität der Endbehandlung nahm immer weiter ab. So waren die Kurbeln in den 1950er Jahren sorgfältig verschliffen und hochglänzend poliert, während sie in den 1980er Jahren nur noch grob verrundet und vor dem Verchromen matt gebürstet wurden. Das einzige konstruktive Detail, das ab etwa Ende der 1950er Jahre (frühestens 1957) entfiel, war ein Feingewinde an der linken Kurbel im Bereich der Verbindungsstelle zur Tretlager. Dort konnte ein Abzieher angesetzt werden, mit dem sich die straff aufgepresste Kurbel zur Wartung des Tretlagers relativ leicht abnehmen ließ.