Rasant: Unterschied zwischen den Versionen

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Eingeführt wurde der Name ''Rasant'' offensichtlich von [[Alda]], kurz bevor die Produktion an die [[Otto Schmidt KG]] übergeben wurde. So taucht der Name als geschwungener Schriftzug auf dem Aluminium-Gussteil des letzten [[Gangschaltungen#Alda-Umwerfer|Alda-Umwerfers]] auf, wobei Leitblech und Befestigungsschelle des Umwerfers noch mit ''[[Alda]]'' geprägt sind. Auch sind [[Bremsen|Felgenbremsen]] bekannt, die auf der Rückseite mit der [[Betriebsnummer]] von Alda geprägt sind, aber auf der Vorderseite bereits den ''Rasant''-Schriftzug tragen. Von der Otto Schmidt KG wurde dieser Schriftzug ohne Änderungen übernommen und die Produktion ohne technische Änderungen fortgeführt. Ob auch die [[Bremsen#Bremsgriffe für Rennräder|Rennradbremshebel]] bereits von Alda produziert wurden, ist nicht bekannt. Zudem ist ein weiterer Rasant-Schriftzug für Bremsen-Verpackungen aus dem Werks 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (1980er Jahre) bekannt.
Eingeführt wurde der Name ''Rasant'' offensichtlich von [[Alda]], kurz bevor die Produktion an die [[Otto Schmidt KG]] übergeben wurde. So taucht der Name als geschwungener Schriftzug auf dem Aluminium-Gussteil des letzten [[Gangschaltungen#Alda-Umwerfer|Alda-Umwerfers]] auf, wobei Leitblech und Befestigungsschelle des Umwerfers noch mit ''[[Alda]]'' geprägt sind. Auch sind [[Bremsen|Felgenbremsen]] bekannt, die auf der Rückseite mit der [[Betriebsnummer]] von Alda geprägt sind, aber auf der Vorderseite bereits den ''Rasant''-Schriftzug tragen. Von der Otto Schmidt KG wurde dieser Schriftzug ohne Änderungen übernommen und die Produktion ohne technische Änderungen fortgeführt. Ob auch die [[Bremsen#Bremsgriffe für Rennräder|Rennradbremshebel]] bereits von Alda produziert wurden, ist nicht bekannt. Zudem ist ein weiterer Rasant-Schriftzug für Bremsen-Verpackungen aus dem Werks 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (1980er Jahre) bekannt.


In den 70er Jahren wurde die Prägung stark vereinfacht und bestand nun aus Blockbuchstaben, die wiederum je nach Hersteller minimal unterschiedliche ausfielen. Hinzu kam eine Prägung mit der Typenbezeichnung (z.B. TYPE 200). Die Blockbuchstaben-Prägung findet sich dann auch auf den Bremshebel der [[Bremsen#Bremsgriffe für Rennräder|Rennradbremsgriffe]], wurde auf den [[Bremsen#Felgenbremsen|Mittelzugbremsen]] aber nicht verwendet; stattdessen entfiel die geschwungene Prägung ersatzlos.
In den 1970er Jahren wurde die Prägung stark vereinfacht und bestand nun aus Blockbuchstaben, die wiederum je nach Hersteller minimal unterschiedliche ausfielen. Hinzu kam eine Prägung mit der Typenbezeichnung (z.B. TYPE 200). Die Blockbuchstaben-Prägung findet sich dann auch auf den Bremshebel der [[Bremsen#Bremsgriffe für Rennräder|Rennradbremsgriffe]], wurde auf den [[Bremsen#Felgenbremsen|Mittelzugbremsen]] aber nicht verwendet; stattdessen entfiel die geschwungene Prägung ersatzlos.


Anfang der 1980er Jahre reichten die Produktionskapazitäten des Werks 12 des [[Simson|VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl]] (vormals Otto Schmidt KG) nicht mehr aus, um den erhöhten Bedarf an Felgenbremsen zu decken. Dieser war entstanden, weil die [[Bremsen#Stempelbremsen|Stempelbremsen]] bei immer mehr Fahrradmodellen durch [[Bremsen#Felgenbremsen|Felgenbremsen]] ersetzt wurden. Um die DDR-Fahrradindustrie dennoch ausreichend versorgen zu können, wurden Teile der Fertigung ausgelagert. So entstanden die Aluminiumteile einiger [[Bremsen#Felgenbremsen|Felgenbremsen]] und vollständige Felgenbremsen in Betrieben des [[Fortschritt|Kombinat Fortschritt]] und im VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig, in dem zusätzlich auch [[Gangschaltung#Rasant-Umwerfer|Kettenwerfer]] gefertigt wurden.
Anfang der 1980er Jahre reichten die Produktionskapazitäten des Werks 12 des [[Simson|VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl]] (vormals Otto Schmidt KG) nicht mehr aus, um den erhöhten Bedarf an Felgenbremsen zu decken. Dieser war entstanden, weil die [[Bremsen#Stempelbremsen|Stempelbremsen]] bei immer mehr Fahrradmodellen durch [[Bremsen#Felgenbremsen|Felgenbremsen]] ersetzt wurden. Um die DDR-Fahrradindustrie dennoch ausreichend versorgen zu können, wurden Teile der Fertigung ausgelagert. So entstanden die Aluminiumteile einiger [[Bremsen#Felgenbremsen|Felgenbremsen]] und vollständige Felgenbremsen in Betrieben des [[Fortschritt|Kombinat Fortschritt]] und im VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig, in dem zusätzlich auch [[Gangschaltung#Rasant-Umwerfer|Kettenwerfer]] gefertigt wurden.

Version vom 7. August 2016, 17:47 Uhr

Unter dem Markennamen Rasant wurden ab Anfang der 1960er Jahre Fahrrad- und Rennradkomponenten verschiedener Hersteller vertrieben.

Eingeführt wurde der Name Rasant offensichtlich von Alda, kurz bevor die Produktion an die Otto Schmidt KG übergeben wurde. So taucht der Name als geschwungener Schriftzug auf dem Aluminium-Gussteil des letzten Alda-Umwerfers auf, wobei Leitblech und Befestigungsschelle des Umwerfers noch mit Alda geprägt sind. Auch sind Felgenbremsen bekannt, die auf der Rückseite mit der Betriebsnummer von Alda geprägt sind, aber auf der Vorderseite bereits den Rasant-Schriftzug tragen. Von der Otto Schmidt KG wurde dieser Schriftzug ohne Änderungen übernommen und die Produktion ohne technische Änderungen fortgeführt. Ob auch die Rennradbremshebel bereits von Alda produziert wurden, ist nicht bekannt. Zudem ist ein weiterer Rasant-Schriftzug für Bremsen-Verpackungen aus dem Werks 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (1980er Jahre) bekannt.

In den 1970er Jahren wurde die Prägung stark vereinfacht und bestand nun aus Blockbuchstaben, die wiederum je nach Hersteller minimal unterschiedliche ausfielen. Hinzu kam eine Prägung mit der Typenbezeichnung (z.B. TYPE 200). Die Blockbuchstaben-Prägung findet sich dann auch auf den Bremshebel der Rennradbremsgriffe, wurde auf den Mittelzugbremsen aber nicht verwendet; stattdessen entfiel die geschwungene Prägung ersatzlos.

Anfang der 1980er Jahre reichten die Produktionskapazitäten des Werks 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl (vormals Otto Schmidt KG) nicht mehr aus, um den erhöhten Bedarf an Felgenbremsen zu decken. Dieser war entstanden, weil die Stempelbremsen bei immer mehr Fahrradmodellen durch Felgenbremsen ersetzt wurden. Um die DDR-Fahrradindustrie dennoch ausreichend versorgen zu können, wurden Teile der Fertigung ausgelagert. So entstanden die Aluminiumteile einiger Felgenbremsen und vollständige Felgenbremsen in Betrieben des Kombinat Fortschritt und im VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig, in dem zusätzlich auch Kettenwerfer gefertigt wurden.



Hersteller und deren Produkte

Betrieb Produkte Produktion
von ... bis ...
Anmerkungen
VEB Alda-Werk, Altendammbach Kettenwerfer und Felgenbremsen bis 1964
Otto Schmidt KG / VEB Bremsenwerk Neustadt / Werk 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl, Neustadt am Rennsteig Seitenzugfelgenbremsen für Renn- und Fahrräder (Rasant TYPE 100, 200, 300 und 700), Mittelzugbremsen für Rennräder, Rennradbremshebel (auch mit integrierter Zugentlastung), Spezialbremshebel für die TYPE 700 (beides Campagnolo-Kopien), Umwerfer Bremsen 1963 bis 1990, Kettenwerfer 1964 bis 1990 Ab 1973 VEB Bremsenwerk Neustadt; ab 1978/79 Werk 12 des VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl.
VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig Kettenwerfer und Felgenbremsen Ab Anfang der 1980er Jahre Bremsschenkel auf Rückseite mit Kürzel PGL geprägt.
Kombinat Fortschritt Landmaschinenbau Aluminium-Bremsschenkel für TYPE 300 Ab Anfang der 1980er Jahre Tatsächlich herstellender Betrieb im Kombinat bislang unbekannt. Bremsschenkel mit Fortschritt-Prägung auf der Rückseite.