Mifa Mountainbike: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. April 2014, 14:04 Uhr

In den 80er Jahren entstanden bei Mifa einige Neuentwicklungen - Sportrad "Sprint", das Universalfahrrad, das Tandem, das BMX-Fahrrad, Rennrad "Sprint", Einkaufsfahrrad aus dem "Mifa Fahrrad-Baukastensystem". Ende der 80er entwickelte Mifa schließlich auch ein Mountainbike, wie beim BMX-Fahrrad offensichtlich dem internationalen Trend folgend.

Offizielle Belege für dieses Mountainbike finden sich bislang nur in der Ausgabe der FDJ-Zeitung Neue Welt vom 14.6.1989. Darin heißt es in einem Bericht über eine Mifa-Testfahrt durch das Pamir-Gebirge: "[...] Ausgerüstet wurde unsere Expedition von der Jungen Welt und im Sangerhausener MIFA-Kombinat. Sinn der Tour ist es, ein in Sangerhausen speziell für das Gelände und die Berge entwickeltes Fahrrad unter extremen Bedingungen zu testen. Bei den 26-Zoll-Rädern handelt es sich vorerst um Prototypen. Die Rahmen wurden erstmals im Schweißverfahren zusammengesetzt. Sie sind mit einer 10-Gang-Kettenschaltung und mit einem stabilisierten Gepäckträger ausgerüstet, und neu ist auch die Konstistenz des Reifenmaterials. Wenn wir den Pamir damit hinter uns haben, wollen wir MIFA Erkenntnisse liefern, die der Allgemeinheit zugute kommen. [...]". (Meinhardt, Gunnar: Mit dem Rad aufs "Dach der Welt", in: Junge Welt (1989), 43. Jahrgang, Nr. 148A, Seite 8.)

In seiner Bestimmung, Geometrie und Konstruktion stellte dieses Fahrrad in der DDR eine Neuheit dar. Neben dem vollständig geschweißten Rahmen sind vor allem die Unicrown-Vorderradgabel sowie die speziell ausgeformte Hinterradgabel hervorzuheben. Rahmen und Gabeln weisen in ihrer Ausführung deutlich Analogien zum Mifa BMX-Fahrrad auf, das kurz zuvor entwickelt worden war.

Statt der bisher üblichen Stege an Hinterbau und Kettenstreben waren Pletscherplatten eingesetzt, an den Felgenbremse, Gepäckträger und Seitenständer angebracht wurden. Die Laufradgröße betrug 26 Zoll, Reifengröße vrmtl. 26x1,75. Informationen über den Reifen mit seiner im Zeitungsartikel genannten neuen "Konsistenz" sind bislang nichts bekannt. Ebenfalls eine Neuentwicklung von Mifa waren die Gepäckträger; für den hinteren wurde 1990 ein Patent erteilt. Die übrigen Komponenten des Rades waren Standardteile der DDR-Fahrradindustrie, die auch an Serienmodellen Verwendung fanden.

Sehr wahrscheinlich durch die Wendezeit 1989/90 bedingt, gelangte dieses Fahrrad, dessen (interne) Bezeichnung bzw. eventuelle Modellnummer unbekannt ist, nicht in die Serienproduktion.




  • Technische Merkmale

  - Stahlrohrrahmen, Schweißkonstruktion
  - gerade Sitzstreben, gerade Kettenstreben, Ausfallenden nach unten
  - Halterung für Dynamo am Hinterbau angeschweißt(?)
  - am Sattelrohr angelötete(?) Halterung für die Luftpumpe
  - am Rahmen angelötete Führungen für Bowdenzüge und Lichtkabel
  - Thompson-Tretlager, Doppel-Kettenblatt mit ?? und ?? Zähnen
  - Leichtmetallfelgen, 26x", Hutmuttern, verstärkte Speichen (2,5 mm)
  - Bereifung 26"x1,75(?)
  - vorn Felgenbremse
  - hinten starre Nabe mit Felgenbremse
  - Leichtmetallschutzbleche
  - Sportlenker mit Vorbau
  - Gepäckträger vorn und hinten
  - Zubehör: 10-Gang-Kettenschaltung, Ketten- und Speichenschutzscheiben aus Aluminium, Luftpumpe, Satteltasche, dreiteilige Beleuchtungsanlage, Tachometer und Kilometerzähler.