IFA Fahrradnabenwerk Dresden

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  • bis 1947 Richard Gottschalk & Co., Dresden N 6, Oppellstraße 58
  • 1947 IFA Fahrradnabenwerk Dresden VEB, auch: Landeseigene Betriebe Sachsens, Industrie-Verwaltung 14, Metallwaren, Dresden A 45, Reisstraße, Zweigbetrieb: Dresdner Fahrradnabenfabrik
  • 1948 Volkseigene Betriebe Sachsens IV – Metallwaren – Chemnitz, Friedrich-Engels-Straße 83. Dresdner Fahrradnabenfabrik, Dresden N 6, Oppelstraße 58
  • 1949 Fahrradnabenwerk Dresden, IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke, Dresden N 6, Oppelstraße 54 - 58
  • ab 1953 Betriebsteil des VEB Infesto-Werk Dresden


1884 gründete Friedrich Gottschalk eine Fabrik zur Produktion von Fahrradnaben. Um 1900 begann Gottschalk mit der Konstruktion einer Freilauf-Bremsnabe; 1903 entstand die Rotax-Freilaufnabe nach dem System Gottschalk, die ein Jahr später in Serie hergestellt wurde.

Richard Gottschalk, Sohn des Firmengründers, wurde 1891 geboren und war von 1921 bis 1931 im Unternehmen seines Vaters tätig, zuletzt als Vorstand. 1931 schied er aus der Firma aus und machte sich in Dresden selbstständig. Mit dem Ziel der Reduzierung von Material und Gewicht der Rotax-Nabe entwickelte er die Centrix-Freilaufnabe, System Gottschalk. Die Centrix-Nabe erwies sich als erfolgreiches Produkt, die Firma Richard Gottschalk expandierte. Bis Ende der 1930er Jahre stieg der Exportanteil der Nabenproduktion auf 40 %. Die Produktion von Freilaufnaben lief bis mindestens 1942. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk zerstört.

1947 wurde die Firma Richard Gottschalk & Co. im Zuge der Verstaatlichung von (Industrie-)Betrieben und deren Zuammenfassung in Vereinigungen Volkseigener Betriebe enteignet und als Fahrradnabenwerk Dresden der VVB IFA zugeordnet. Produziert wurden Vorderradnaben sowie Rücktrittnaben nach dem Centrix-Prinzip. Die Naben wurden mit dem Logo des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) und auch weiterhin mit dem Zusatz "Centrix" versehen. 1951 wurde das Fahrradnabenwerk in den VEB Infesto-Werk Dresden eingegliedert, die Nabenproduktion wurde noch bis 1953 fortgeführt.

1952 floh Richard Gottschalk mit seiner Frau nach Westdeutschland. In Gevelsberg (Nordrhein-Westfalen) wurde die Produktion von Centrix-Naben aufgebaut, an der auch zwei ehemalige Mitarbeiter aus Dresden mitwirkten. Die Fertigungszahlen stiegen beständig, und auch diese Centrix-Naben wurden in großen Mengen exportiert.

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