Datierung Mifa Fahrräder

Aus DDR-FahrradWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Datierung mit Hilfe der Rahmennummer

Bei der zeitlichen Einordnung eines Fahrrades von Mifa über die Rahmennummer sind einige Besonderheiten zu beachten. In der Nachkriegszeit wurde zunächst das alte Nummernschema weiter genutzt. 1953 begann man mit der Zählung wieder bei Null. Mit Beginn der Herstellung von Sporträdern und Klapprädern erhielten diese bei Mifa jeweils ein eigenes Nummernschema. Lediglich Tourenräder und Tourensporträder wurden weiter nach dem alten Schema nummeriert. Für die Tandems "BMS Kontakt" gab es eigene Rahmennummern, eine Liste für diese Fahrräder existiert derzeit nicht. Dasselbe gilt für Saalsporträder, für diese existiert bisher ebenfalls keine Rahmennummerliste. Im Jahr 1990 sind häufig Beleuchtungskomponenten verwendet worden, die schon einige Monate zuvor produziert wurden, was bei der Interpretation der Datierung zu beachten ist.

In den Spalten "von" und "bis" steht jeweils die kleinste und größte bekannte Nummer eines Baujahres.

Touren- und Tourensporträder

Diese Liste gilt auch für Mifa Sporträder bis 1960. In den Jahren 1959-1962 kam es zu ungewöhnlichen Schwankungen der Rahmennummern. Die Datierung von Rädern dieses Zeitraums muss anhand der Jahresprägung der Gabel-Enden oder der Anbauteile erfolgen.



Rahmennummer Baujahr
von bis
1945
1946
1947
741.186
1948
865.071
913.365
1949
Rahmennummer Baujahr
von bis
935.284
1.006.908
1950
1.013.948
1.115.171
1951
1.132.xxx
1.193.361
1952
348
106.733
1953
139 394
227.994
1954
236.543
381.190
1955
391.525
507.374
1956
546.151
672.101
1957
672.425
787.722
1958
809.301
953.507
1959
Rahmennummer Baujahr
von bis
953.983
1960
1.015.452
1961
914.716
1.172.114
1962
1.188.823
1.351.901
1963
1.507.189
1964
1.636.119
1.711.492
1965
1.975.989
1966
2.139.947
2.281.386
1967
2.529.705
1968
2.624.898
2.728.260
1969
Rahmennummer Baujahr
von bis
2.806.750
2.878.248
1970
2.974.239
3.038.611
1971
1972
3.266.518
3.290.431
1973
3.330.036
3.348.910
1974
3.397.169
3.499.299
1975
3.629.397
1976
3.670.757
1977
3.799.005
3.881.615
1978
4.073.252
4.255.116
1979
Rahmennummer Baujahr
von bis
4.250.176
4.298.843
1980
4.443.909
4.621.733
1981
4.651.11x
4.856.617
1982
5.063.2x8
5.128.622
1983
5.128.623
5.517.448
1984
5.571.084
5.615.133
1985
5.700.205
1986
5.816.180
5.908.839
1987
5.959.763
1988
6.011.551
(6.296.131)
1989
6.260.314
6.318.99x
1990

Sporträder

Gilt erst ab 1969, für Sporträder früherer Baujahre (1950er/1960er) gilt die Tourenradliste. Die Rahmennummer wurde ab 1985 nicht oben, sondern unten auf die Tretlagermuffe eingeschlagen, ab 1986 war sie dann am Sattelrohr unterhalb der Sitzmuffe zu finden.

Rahmennummer Baujahr
von bis
658
44.356
1969
61.768
1970
69.071
1971
1972
193.677
1973
258.119
1974
278.242
1975
316.446
340.131
1976
354.23x
415.744
1977
413.8xx
449.614
1978
481.184
495.566
1979
Rahmennummer Baujahr
von bis
513.284
532.929
1980
636.285
1981
674.875
1982
717.734
1983
841.315
1984
884.174
1985
927.413
948.592
1986
1.049.758
1.075.730
1987
1.084.790
1.169.463
1988
1.267.021
1 301 806
1989
1.300.92x
1.353.021
1990

Klappräder

Die ersten Mifa Klappräder wurden 1967 verkauft. Die Rahmennummern sind bis 1974 am Ausfallende zu finden, ab spätestens 1975 dann am Sattelrohr. Zu dieser Liste gehören auch das Mifa Minirad und das Mifa Universal.

Rahmennummer Baujahr
von bis
00052
12.985
1967
15.733
29.113
1968
31.863
57.309
1969
57.709
119.25x
1970
(103.000)
247.131
1971
293.935
410.353
1972
436.691
510.979
1973
553.890
793.513
1974
839.659
971.xxx
1975
1.020.950
1.121.47x
1976
1.252.28x
1.265.105
1977
1.499.02x
1.603.058
1978
1.604.729
1.743.56x
1979
Rahmennummer Baujahr
von bis
1.792.794
1.793.1xx
1980
1.897.144
2.060.000
1981
2.079.736
2.142.510
1982
2.265.579
2.314.635
1983
2.333.84x
2.379.182
1984
2.412.693
1985
2.449.97x
2.468.13x
1986
2.511.53x
1987
2.647.142
2.688.607
1988
2.707.553
2.768.14x
1989
2.784.05x
2.803.70x
1990
2.820.89x
2.823.xxx
1991
2.827.20x
1992

Datierung mit Hilfe von Anbauteilen

Außer mit der Rahmennummer lassen sich Fahrräder auch über verschiedene Anbauteile datieren. Allerdings setzt das voraus, dass die entsprechenden Komponenten auch eine Baujahresprägung besitzen und ab Werk am einzuordnenden Fahrrad montiert waren.

Auf folgenden Komponenten lassen sich für gewöhnlich Baujahresstempel finden:

  • Radnaben (auf der Nabenhülse oder den inneren Bauteilen)
  • Scheinwerfer (bei Metalllampen häufig verdeckt am Halter)
  • Rücklichter (an der Unterseite oder verdeckt an der Rückseite)
  • Dynamos
  • Kettenblätter (bei Tourenrädern mit Glockenlager, dort auf der Rückseite des Kettenblattes)
  • Sattelkolben (ab ca. 1986)

Die Datumsprägung erfolgte auf unterschiedliche Weise:

  • ein Ziffernpaar, z.B. "54", was 1954 entspricht
  • zwei Ziffernpaare, z.B. "02 61" oder "02/61", was Februar 1961 entspricht
  • eine römische Ziffer und ein Ziffernpaar, z.B. "III 87" oder "III/87", was dem 3. Quartal 1987 entspricht

Umgekehrt kann diese Datierungsmethode auch genutzt werden, um nicht-originale Bauteile zu identifizieren.


Datierung mit Hilfe des Steuerkopfschildes

Anders als bei Fahrrädern von Diamant kann die Datierung von Mifa-Fahrrädern anhand von Steuerkopfschildern zumindest in den ersten Jahrzenten schwerfallen, da es eine Vielzahl von Varianten gab, die teilweise parallel verwendet wurden.


Datierung mit Hilfe des Rahmendekors

Dekor am Unterrohr

Dekor am Sattelrohr

Dekor auf Schutzblechen

Datierung mit Hilfe der Steuerkopfmuffen

Diese Möglichkeit soll nicht unerwähnt bleiben, kann jedoch maximal einen Anhaltspunkt auf das Jahrzehnt geben, in dem ein Fahrrad gebaut wurde, da die Rahmenmuffen im Vergleich z.B. zum Steuerkopfschild eher selten überarbeitet wurden. Ein Artikel zu den Steuerkopfmuffen aller Hersteller findet sich hier.