Öler: Unterschied zwischen den Versionen

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__NOTOC__Zur Schmierung besaßen [[Tretlager]] und [[Naben]] kleine Ölnippel (fälschlicherweise auch als Schmiernippel bezeichnet). Bis etwa 1956 wurden sogennte ''Helmöler'' verwendet, danach bis 1990 sogannte ''Klappöler''. Die Öler gab es jeweils mit 6mm- und 8mm-Gewinde.
__NOTOC__Zur Schmierung besaßen [[Tretlager]] und [[Naben]] kleine Ölnippel (fälschlicherweise auch als Schmiernippel bezeichnet). Bis etwa 1956 wurden sogennte ''Helmöler'' verwendet, danach bis 1990 sogannte ''Klappöler''. Die Öler gab es jeweils mit 6mm- und 8mm-Gewinde.


[[Tretlager]] waren bei Tourenrädern (Glocken- oder Thompson-Tretlager) bis in die 1960er Jahre mit Ölern ausgestattet (Ausnahme: [[Fahrradwerk Crinitz N/L|Brandenburg]]-Fahrräder). Diese Öler sind so angelegt, dass sie zur Ölung der beiden Kugellager genutzt werden können. Dazu besitzen die Öler innerhalb des Tretlagers ein kleines Röhrchen (siehe Bild unten), das im Inneren einer Hülse endet, die die Tretlagerwelle umschließt und bis in die beiden Lagerschalen reicht. Durch leichte Neigung des Fahrrades zur einen und anderen Seite kann so das durch den Öler eingebrachte Öl in die beiden Lagerschalen fließen. Weil bei den DDR-Fahrrädern aber auf Rückhalteringe an den Außenseiten der Lagerschalen verzichtet wurde, war dieses Konzept alles andere als praktisch, da das Öl nahezu ungehindert aus dem Lager fließen konnte und so sehr oft nachgeölt werden musste. Zu diesem Zwecke wurde zu den Fahrrädern ein kleines Ölkännchen mitgeliefert, das in der [[Werkzeugtasche]] verstaut werden konnte.<br>
[[Tretlager]] waren bei Tourenrädern (Glocken- oder Thompson-Tretlager) bis in die 1960er Jahre mit Ölern ausgestattet (Ausnahme: [[Fahrradwerk Crinitz N/L|Brandenburg]]-Fahrräder). Diese Öler sind so angelegt, dass sie zur Ölung der beiden Kugellager genutzt werden können. Dazu besitzen die Öler innerhalb des Tretlagers ein kleines Röhrchen (siehe Bild unten), das im Inneren einer Hülse endet, die die Tretlagerwelle umschließt und bis in die beiden Lagerschalen reicht. Durch leichte Neigung des Fahrrades zur einen und anderen Seite kann so das durch den Öler eingebrachte Öl in die beiden Lagerschalen fließen. Weil bei den DDR-Fahrrädern aber auf Rückhalteringe an den Außenseiten der Lagerschalen verzichtet wurde, war dieses Konzept alles andere als praktisch, da das Öl nahezu ungehindert aus dem Lager fließen konnte und so sehr oft nachgeölt werden musste. Zu diesem Zwecke wurde zu den Fahrrädern ein kleines Ölkännchen mitgeliefert, das in der [[Werkzeugtaschen|Werkzeugtasche]] verstaut werden konnte.<br>
Letztlich waren die Öler aber nur noch ein Rudiment der Vorkriegsfahrradtechnik, das mit der sich durchsetzenden und dauerhafteren Fettschmierung überflüssig wurde.
Letztlich waren die Öler aber nur noch ein Rudiment der Vorkriegsfahrradtechnik, das mit der sich durchsetzenden und dauerhafteren Fettschmierung überflüssig wurde.


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[[Kategorie:Fahrradbestandteile]]
[[Kategorie:Fahrradteile]]

Aktuelle Version vom 6. Oktober 2022, 19:35 Uhr

Zur Schmierung besaßen Tretlager und Naben kleine Ölnippel (fälschlicherweise auch als Schmiernippel bezeichnet). Bis etwa 1956 wurden sogennte Helmöler verwendet, danach bis 1990 sogannte Klappöler. Die Öler gab es jeweils mit 6mm- und 8mm-Gewinde.

Tretlager waren bei Tourenrädern (Glocken- oder Thompson-Tretlager) bis in die 1960er Jahre mit Ölern ausgestattet (Ausnahme: Brandenburg-Fahrräder). Diese Öler sind so angelegt, dass sie zur Ölung der beiden Kugellager genutzt werden können. Dazu besitzen die Öler innerhalb des Tretlagers ein kleines Röhrchen (siehe Bild unten), das im Inneren einer Hülse endet, die die Tretlagerwelle umschließt und bis in die beiden Lagerschalen reicht. Durch leichte Neigung des Fahrrades zur einen und anderen Seite kann so das durch den Öler eingebrachte Öl in die beiden Lagerschalen fließen. Weil bei den DDR-Fahrrädern aber auf Rückhalteringe an den Außenseiten der Lagerschalen verzichtet wurde, war dieses Konzept alles andere als praktisch, da das Öl nahezu ungehindert aus dem Lager fließen konnte und so sehr oft nachgeölt werden musste. Zu diesem Zwecke wurde zu den Fahrrädern ein kleines Ölkännchen mitgeliefert, das in der Werkzeugtasche verstaut werden konnte.
Letztlich waren die Öler aber nur noch ein Rudiment der Vorkriegsfahrradtechnik, das mit der sich durchsetzenden und dauerhafteren Fettschmierung überflüssig wurde.

Auch an Fahrradnaben gab es Öler zur Schmierung der Lager bzw. des Bremsmantels bei Rücktrittnaben. Bei Vorderradnaben und starren Hinterradnaben kamen sie etwa bis etwa 1958 zum Einsatz. Rücktrittnaben dagegen besaßen bis 1990 noch einen Öler, vermutlich weil die regelmäßige Ölung des Rücktritts als sicherheitsrelevant eingestuft wurde, da ein durch mangelnde Schmierung plötzlich blockierender Rücktritt ("Festfressen") leicht zu einem Sturz führen kann.

Hersteller Öler

  • Martin Hüfner, Mechanische Werkstätten, Meuselwitz-Zipsendorf (belegt für 1952, 1953)
  • VEB Metallwarenwerk, Ruhla (Thür) (belegt für 1956 bis 1958, 1963, 1964, 1966, 1967)

Öler für Naben und Tretlager

Hersteller Ölkännchen

  • Walther & Wagner, Metallwaren-Fabrik, Schleiz (belegt für 1946)
  • VEB (K) Blewa, Schleiz (Thür.) (belegt für 1955, 1957, 1959, 1960, 1963, 1964, 1966, 1967)

Ölkännchen für Werkstatt und Werkzeugtasche